Christian Witschel | Universität Heidelberg (original) (raw)
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Papers by Christian Witschel
• Funerary inscription (back side; reworked for reuse) of a woman called Concordia, decorated wit... more • Funerary inscription (back side; reworked for reuse) of a woman called Concordia, decorated with Christian symbols. Found in the southern necropolis around St. Matthias at Treveri (Trier).
Fett markiert = Truppen, die am selben Standort sowohl im 3. Jh. (durch epigraphische Zeugnisse; ... more Fett markiert = Truppen, die am selben Standort sowohl im 3. Jh. (durch epigraphische Zeugnisse; jeweils mit dem spätesten gesicherten Datum) als auch im 4. Jh. (durch die ND) bezeugt sind. Kursiv: Truppen mit ‚Traditionsnamen' in der ND, die aber nicht (sicher) am selben Standort epigraphisch bezeugt sind. Unterstrichen: Truppen in der ND, die erst nach dem späteren 3. Jh. an ihren Standort gekommen sind, was auf einen Garnisonswechsel hinweist.
Direktion Rheinisches Landesmuseum Trier in Verbindung mit dem Stadtmuseum Simeonstift Trier und ... more Direktion Rheinisches Landesmuseum Trier in Verbindung mit dem Stadtmuseum Simeonstift Trier und dem Museum am Dom Trier, wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt wbg Theiss ist ein Imprint der wbg. Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der wbg ermöglicht.
Die Frage, was ‚Herrschaft' im Imperium Romanum bedeutete, kann aus zwei verschiedenen Perspektiv... more Die Frage, was ‚Herrschaft' im Imperium Romanum bedeutete, kann aus zwei verschiedenen Perspektiven angegangen werden, nämlich einer nach innen gerichteten sowie einer auf das gesamte Reich bezogenen. Dabei ist zudem nach verschiedenen Zeitabschnitten zu differenzieren. So wird hier zunächst diskutiert, wie ‚Politik' in der römischen Republik ausgestaltet war und wie es zur Etablierung einer Alleinherrschaft kam. Sodann wird analysiert, welche Faktoren die Herrschaft über das römische Reich während der Kaiserzeit stabilisierten.
2021, J. Lipps – St. Ardeleanu – J. Osnabrügge – Ch. Witschel (Hrsg.), Die römischen Steindenkmäler in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Mannheimer Geschichtsblätter Sonderveröffentlichungen 14 (Mannheim 2021) 595-617, 2021
P. LOHMANN (Hrsg.), Archäologie und Politik. Die zwei Geschichten des Tropaeum Traiani zwischen Heidelberg und Adamklissi, Heidelberg 2021, 27-49
At the centre of this volume stands an imposing monument built by the Roman emperor Trajan (r. 98... more At the centre of this volume stands an imposing monument built by the Roman emperor Trajan (r. 98-117 CE) to com memorate his victories over the Dacian people: The Tro paeum Traiani at Adam clisi [4]. It is located south of the Danube, in the Dobruja landscape in southeast Romania. Given the location of the Tro paeum, one question immediately arises: Why was it not built in the heartland of the Dacian Empire conquered by Trajan, i. e. north of the Danube, but far away from it in the Roman province of Moesia Inferior? In order to answer this question, the bigger picture needs to be examined. Rome and the Dacians: Confrontations in the 1st Century CE
F. Mitthof – G. Martin – J. Grusková (Hrsg.), Empire in Crisis: Gothic Invasions and Roman Historiography, Wien 2020, 423–530
Die Vorstellung, die ostgotischen Herrscher hätten eine gezielte Politik zur Förderung beziehungs... more Die Vorstellung, die ostgotischen Herrscher hätten eine gezielte Politik zur Förderung beziehungsweise zur Wiederherstellung der Stadtgemeinden (civitates) in den ihnen unterstellten Gebieten betrieben und sich dabei insbesondere um den Erhalt des überkommenen monumentalen Baubestandes der Städte gekümmert, also insgesamt ein an klassischen Idealen angelehntes Konzept der renovatio verfolgt, ist in den zeitgenössischen Quellen mehrfach und sehr prononciert zu finden. 1 So lässt Cassiodor Theoderich in einem Schreiben an den Senat in Rom behaupten, er wolle alle Dinge in ihren früheren Status zurückversetzen; 2 und ein führender Senator wird von ihm wegen seiner Bautätigkeit sowohl als Imitator der Alten (antiqui) wie auch als Lehrmeister der Heutigen (moderni) bezeichnet. 3 Die Wiederherstellung alter Städte wird von Cassiodor als eine bevorzugte Aufgabe der Eliten benannt; insgesamt sei es von großer Wichtigkeit, die Monumente der Vergangenheit zu bewahren. 4 1 Allgemein zu Theoderichs "Baupolitik" vgl. Bryan Ward-Perkins: From Classical Antiquity to the Middle Ages.
O. HEINRICH-TAMÁSKA – R. PRIEN (Hrsg,), Castrum Virtuale. Rekonstruktion eines spätantiken Fundorts am Plattensee (Ausstellungskatalog Universitätsmuseum Heidelberg), Heidelberg 2019, 7-12
K. BOLLE – N. JASPERT – M. VON DER HÖH (Hrsg.), Inschriftenkulturen im kommunalen Italien – Traditionen, Brüche, Neuanfänge (Materiale Textkulturen Bd. 21), Berlin – Boston 2019, 305-324
Wie ausführlich von Marc von der Höh in der Einleitung zu diesem Sammelband ausgeführt, folgen di... more Wie ausführlich von Marc von der Höh in der Einleitung zu diesem Sammelband ausgeführt, folgen die hier versammelten Aufsätze in Anlehnung an die methodische Konzeption des SFB 933 "Materiale Textkulturen" einem innovativen, kulturwissenschaftlich geprägten Zugriff auf die mittelalterliche Inschriftenkultur: Sie stellen weniger den Text der ‚Inschrift' in das Zentrum ihrer Überlegungen als vielmehr das Artefakt selbst in seiner komplexen materialen Gestalt, seinem Verhältnis zum Raum, seinen historischen und sozialen Kontexten und seiner Wahrnehmung und Funktionalisierung durch sich wandelnde Rezipientenkreise. Ein solcher Ansatz kann nur bei sorgfältiger und differenzierter Analyse der Schriftformen, des Trägermaterials, der Anbringungssituationen und der verschiedenen, auf unterschiedlichste Weise mit den Inschriften interagierenden Personen und Personengruppen zielführend sein. In welcher Weise er von den Autorinnen und Autoren umgesetzt wurde, mag zunächst ein knapper, resümierender Überblick über die einzelnen Beiträge zeigen.
In der "Alamannia" existierte während des 4. Jahrhunderts bekanntlich keine einheitliche politisc... more In der "Alamannia" existierte während des 4. Jahrhunderts bekanntlich keine einheitliche politische Führung. Vielmehr war das Alamannengebiet im heutigen Südwestdeutschland in zahlreiche kleinräumige Gebiete untergliedert, welche in den Quellen pagi genannt werden. Die dort siedelnden Gruppierungen unterstanden regionalen Anführern, die der bedeutendste Geschichtsschreiber des 4. Jahrhunderts, Ammianus Marcellinus, zumeist als reges bezeichnet. Jeder rex soll über ein ‚Herrschaftszentrum' verfügt haben, das jedoch in den literarischen Darstellungen nicht genauer beschrieben wird. 1 Während von einigen der alamannischen ‚Teilstämme' die Namen bekannt sind, 2 triff t dies auf die Bevölkerung in dem -aus römischer Sicht durchaus bedeutsamen -Gebiet am Unteren Neckar nicht zu. Generell ist zu betonen, dass die geographischen Angaben in der ausführlichen Schilderung des Ammian, aber auch bei anderen römischen Autoren zumeist reichlich vage sind. Alle im Folgenden geäußerten Gedanken haben daher einen hypothetischen Charakter. Dennoch kann vermutet werden, dass es auch am Unteren Neckar vergleichbare Strukturen gegeben hat, denn das Herrschaftsgebiet (regnum) eines in den Quellen mehrfach genannten rex lässt sich (ungefähr) in diesem Raum lokalisieren. Dabei handelt es sich um Hortarius, der in den späten 350er Jahren in Konfl ikt mit dem an den Rhein entsandten Caesar Julian geriet und sich diesem schließlich unterwerfen musste, woraufhin ein Vertrag mit ihm abgeschlossen wurde. 3 Das von Hortarius kontrollierte Gebiet soll sich in dem Raum zwischen dem südlichen Hessen und dem Kraichgau befunden haben; es umfasste somit auch die Region des (späteren) Lobden-Titel Mannheimer Geschichtsblätter Zwischen Backofen und "Burgus". Überlegungen zur Rolle von "Lopodunum" auf ihren Pferden entkommen, während ihr Gefolge zu Fuß teilweise niedergemacht wurde. Das alles lässt die Vermutung zu, dass sich in der Nähe der Neckarmündung die Residenz des Hortarius befunden haben dürfte. 10 Die nächste Episode führt uns in den Hochsommer des Jahres 369, als sich Kaiser Valentinian I. im Neckarmündungsgebiet aufhielt (am 19. Juni ist er in Altrip bezeugt). 11 Er ordnete einen militärischen Vorstoß über den Rhein hinweg an, der die römischen Truppen den Neckar entlang führen sollte. Ammian berichtet hierüber nichts, aber wir besitzen eine ausführliche Beschreibung des Anfangsstadiums dieser Aktion. Diese fi ndet sich in einer Lobrede auf den Kaiser aus der Feder des Symmachus, dessen poetische Umschreibungen allerdings nicht immer ganz einfach zu verstehen sind: 12 Nach geheimen Vorbereitungen auf römischer Seite wurde erneut eine Vorausabteilung aus römischen Soldaten gebildet und auf Schiff en über den Fluss gesetzt. Sie erklomm am gegenüberliegenden Ufer einen steilen Hang und ging dann zum Angriff auf eine nahe gelegene, jedoch nicht genauer lokalisierte alamannische Siedlung über. Dieser Überfall erfolgte zwar überraschend, hatte aber dennoch keine verheerenden Folgen, weil die römischen Soldaten Milde walten ließen: "Niemand zerstörte die mit schäbigem Rohr gedeckten, ärmlichen Hütten durch alles vernichtendes Feuer, und kein Plünderer zerrte vor Sonnenaufgang die auf ihrem Lager schlafenden Barbarenmütter heraus" -"Du duldetest, dass sie samt ihrer Kinder weggingen, und […] Du ließest zu, dass die Barbaren ihre Waff en mitnahmen […] und man hielt es für ein dankbareres Geschäft, den auseinander stiebenden Barbaren zuzusehen, als sie zu erschlagen". 13 Die Bewohner der Siedlung wurden also zunächst zur Flucht gezwungen, konnten aber vermutlich bald darauf nach dem erneuten Abschluss eines Vertrages in ihre Behausungen zurückkehren. Trotz der abwertenden Beschreibung des Symmachus, der auf die aus römischer Sicht ‚primitiven' Behausungen der Alamannen abhebt, um die kurz darauf geschilderten Neubauten Valentinians am Rhein in umso hellerem Licht erscheinen zu lassen, kann diese Siedlung nicht ganz unbedeutend gewesen sein. 14 Welcher Ort hier gemeint sein könnte, geht aus einer Passage in dem Gedicht "Mosella" des Ausonius hervor, die sich mit einiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls mit diesen Ereignissen verbinden lässt: 15 "Und der Wert liegt nicht in den Wogen / allein, sondern darin, dass er, weil er [der Mosel-Strom] von den Mauern der augustischen Stadt [Trier] herkommt, / die vereinigten Triumphe sowohl des Vaters als auch des Sohnes [Valentinians I. und Gratians] gesehen hat, / nachdem die Feinde über den Neckar bei Lupodunum [Ladenburg] / und die Quelle der Donau, die den lateinischen Annalen unbekannt ist, vertrieben waren" -das ist die erste und gleichzeitig auch letzte Erwähnung von Ladenburg in der antiken Literatur! Der Ort "Lopodunum" scheint also -zumal in der hier präferierten Übersetzung des Ausoniusgedichts 16 -bei der Aktion im Sommer 369 eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Man fragt sich nun, was genau Ausonius, der diese Ereignisse aus der Nähe, wenn auch nicht unbedingt als Augenzeuge, miterlebt hatte, 17 bei der Nennung von Lopodunum vor Augen hatte: Eine noch funktionierende und nicht ganz unwichtige Siedlung, die ‚aktiv' diesen Namen trug; oder lediglich eine gelehrte Reminiszenz an einen Ort, der diesen Namen nicht mehr wirklich verdiente? Die Frage nach dem Erscheinungsbild des Siedlungsplatzes Lopodunum in der Spätantike ist schon seit längerer Zeit Gegenstand der archäologischen Forschung; eine umfassende Untersuchung mit einer Zusammenschau der relevanten Befunde und Funde steht jedoch noch weitgehend aus. 18 Es muss an dieser Stelle darauf verwiesen werden, dass die Vorstellung von einer ungebrochenen Siedlungskontinuität, die vom 3. Jahrhundert bis in das frühe Mittelalter gereicht habe, und damit auch von der hervorgehobenen Bedeutung
A. CABALLOS RUFINO (Hrsg.), De Trajano a Adriano – Roma matura, Roma mutans, Sevilla 2018 [2019] 401-440
Jahrhundertelang waren das Imperium Romanum und germanische Stämme Nachbarn. Ihr Verhältnis war n... more Jahrhundertelang waren das Imperium Romanum und germanische Stämme Nachbarn. Ihr Verhältnis war nicht selten von Konflikten geprägt-Germanen fielen wiederholt in das Reich ein, während Rom versuchte, die Lage an der Grenze unter Kontrolle zu halten. Die Germanen wurden auf römischer Seite zu ‚Barbaren' stilisiert, aber daneben gab es auch vielfältige Formen des friedlichen Austausches.
Kapitel III, in: F. Damminger - U. Gross - R. Prien - C. Witschel, Große Welten – Kleine Welten. ... more Kapitel III, in: F. Damminger - U. Gross - R. Prien - C. Witschel, Große Welten – Kleine Welten. Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter (Ladenburger Reihe zur Stadtgeschichte Bd. 2), Edingen-Neckarhausen 2017, 77-194
http://www.steiner-verlag.de/uploads/tx\_crondavtitel/datei-datei/9783515115582\_p.pdf
Die hier vorgestellten Beobachtungen haben provisorischen Charakter und sollen an anderer Stelle ... more Die hier vorgestellten Beobachtungen haben provisorischen Charakter und sollen an anderer Stelle vertieft werden. Der Vo rtragscharakter des Beitrages wurde daher weitgehend beibehalten. Die Anmerkungen sind auf das Nötigste reduziert, zumal an vielen Stellen auf andere Beiträge in diesem Band verwiesen werden kann, in denen einzelne Punkte detaillierter ausgeführt und mit den nötigen Belegen versehen werden. Ebenso habe ich häufiger auf eigene,
• Funerary inscription (back side; reworked for reuse) of a woman called Concordia, decorated wit... more • Funerary inscription (back side; reworked for reuse) of a woman called Concordia, decorated with Christian symbols. Found in the southern necropolis around St. Matthias at Treveri (Trier).
Fett markiert = Truppen, die am selben Standort sowohl im 3. Jh. (durch epigraphische Zeugnisse; ... more Fett markiert = Truppen, die am selben Standort sowohl im 3. Jh. (durch epigraphische Zeugnisse; jeweils mit dem spätesten gesicherten Datum) als auch im 4. Jh. (durch die ND) bezeugt sind. Kursiv: Truppen mit ‚Traditionsnamen' in der ND, die aber nicht (sicher) am selben Standort epigraphisch bezeugt sind. Unterstrichen: Truppen in der ND, die erst nach dem späteren 3. Jh. an ihren Standort gekommen sind, was auf einen Garnisonswechsel hinweist.
Direktion Rheinisches Landesmuseum Trier in Verbindung mit dem Stadtmuseum Simeonstift Trier und ... more Direktion Rheinisches Landesmuseum Trier in Verbindung mit dem Stadtmuseum Simeonstift Trier und dem Museum am Dom Trier, wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt wbg Theiss ist ein Imprint der wbg. Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der wbg ermöglicht.
Die Frage, was ‚Herrschaft' im Imperium Romanum bedeutete, kann aus zwei verschiedenen Perspektiv... more Die Frage, was ‚Herrschaft' im Imperium Romanum bedeutete, kann aus zwei verschiedenen Perspektiven angegangen werden, nämlich einer nach innen gerichteten sowie einer auf das gesamte Reich bezogenen. Dabei ist zudem nach verschiedenen Zeitabschnitten zu differenzieren. So wird hier zunächst diskutiert, wie ‚Politik' in der römischen Republik ausgestaltet war und wie es zur Etablierung einer Alleinherrschaft kam. Sodann wird analysiert, welche Faktoren die Herrschaft über das römische Reich während der Kaiserzeit stabilisierten.
2021, J. Lipps – St. Ardeleanu – J. Osnabrügge – Ch. Witschel (Hrsg.), Die römischen Steindenkmäler in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Mannheimer Geschichtsblätter Sonderveröffentlichungen 14 (Mannheim 2021) 595-617, 2021
P. LOHMANN (Hrsg.), Archäologie und Politik. Die zwei Geschichten des Tropaeum Traiani zwischen Heidelberg und Adamklissi, Heidelberg 2021, 27-49
At the centre of this volume stands an imposing monument built by the Roman emperor Trajan (r. 98... more At the centre of this volume stands an imposing monument built by the Roman emperor Trajan (r. 98-117 CE) to com memorate his victories over the Dacian people: The Tro paeum Traiani at Adam clisi [4]. It is located south of the Danube, in the Dobruja landscape in southeast Romania. Given the location of the Tro paeum, one question immediately arises: Why was it not built in the heartland of the Dacian Empire conquered by Trajan, i. e. north of the Danube, but far away from it in the Roman province of Moesia Inferior? In order to answer this question, the bigger picture needs to be examined. Rome and the Dacians: Confrontations in the 1st Century CE
F. Mitthof – G. Martin – J. Grusková (Hrsg.), Empire in Crisis: Gothic Invasions and Roman Historiography, Wien 2020, 423–530
Die Vorstellung, die ostgotischen Herrscher hätten eine gezielte Politik zur Förderung beziehungs... more Die Vorstellung, die ostgotischen Herrscher hätten eine gezielte Politik zur Förderung beziehungsweise zur Wiederherstellung der Stadtgemeinden (civitates) in den ihnen unterstellten Gebieten betrieben und sich dabei insbesondere um den Erhalt des überkommenen monumentalen Baubestandes der Städte gekümmert, also insgesamt ein an klassischen Idealen angelehntes Konzept der renovatio verfolgt, ist in den zeitgenössischen Quellen mehrfach und sehr prononciert zu finden. 1 So lässt Cassiodor Theoderich in einem Schreiben an den Senat in Rom behaupten, er wolle alle Dinge in ihren früheren Status zurückversetzen; 2 und ein führender Senator wird von ihm wegen seiner Bautätigkeit sowohl als Imitator der Alten (antiqui) wie auch als Lehrmeister der Heutigen (moderni) bezeichnet. 3 Die Wiederherstellung alter Städte wird von Cassiodor als eine bevorzugte Aufgabe der Eliten benannt; insgesamt sei es von großer Wichtigkeit, die Monumente der Vergangenheit zu bewahren. 4 1 Allgemein zu Theoderichs "Baupolitik" vgl. Bryan Ward-Perkins: From Classical Antiquity to the Middle Ages.
O. HEINRICH-TAMÁSKA – R. PRIEN (Hrsg,), Castrum Virtuale. Rekonstruktion eines spätantiken Fundorts am Plattensee (Ausstellungskatalog Universitätsmuseum Heidelberg), Heidelberg 2019, 7-12
K. BOLLE – N. JASPERT – M. VON DER HÖH (Hrsg.), Inschriftenkulturen im kommunalen Italien – Traditionen, Brüche, Neuanfänge (Materiale Textkulturen Bd. 21), Berlin – Boston 2019, 305-324
Wie ausführlich von Marc von der Höh in der Einleitung zu diesem Sammelband ausgeführt, folgen di... more Wie ausführlich von Marc von der Höh in der Einleitung zu diesem Sammelband ausgeführt, folgen die hier versammelten Aufsätze in Anlehnung an die methodische Konzeption des SFB 933 "Materiale Textkulturen" einem innovativen, kulturwissenschaftlich geprägten Zugriff auf die mittelalterliche Inschriftenkultur: Sie stellen weniger den Text der ‚Inschrift' in das Zentrum ihrer Überlegungen als vielmehr das Artefakt selbst in seiner komplexen materialen Gestalt, seinem Verhältnis zum Raum, seinen historischen und sozialen Kontexten und seiner Wahrnehmung und Funktionalisierung durch sich wandelnde Rezipientenkreise. Ein solcher Ansatz kann nur bei sorgfältiger und differenzierter Analyse der Schriftformen, des Trägermaterials, der Anbringungssituationen und der verschiedenen, auf unterschiedlichste Weise mit den Inschriften interagierenden Personen und Personengruppen zielführend sein. In welcher Weise er von den Autorinnen und Autoren umgesetzt wurde, mag zunächst ein knapper, resümierender Überblick über die einzelnen Beiträge zeigen.
In der "Alamannia" existierte während des 4. Jahrhunderts bekanntlich keine einheitliche politisc... more In der "Alamannia" existierte während des 4. Jahrhunderts bekanntlich keine einheitliche politische Führung. Vielmehr war das Alamannengebiet im heutigen Südwestdeutschland in zahlreiche kleinräumige Gebiete untergliedert, welche in den Quellen pagi genannt werden. Die dort siedelnden Gruppierungen unterstanden regionalen Anführern, die der bedeutendste Geschichtsschreiber des 4. Jahrhunderts, Ammianus Marcellinus, zumeist als reges bezeichnet. Jeder rex soll über ein ‚Herrschaftszentrum' verfügt haben, das jedoch in den literarischen Darstellungen nicht genauer beschrieben wird. 1 Während von einigen der alamannischen ‚Teilstämme' die Namen bekannt sind, 2 triff t dies auf die Bevölkerung in dem -aus römischer Sicht durchaus bedeutsamen -Gebiet am Unteren Neckar nicht zu. Generell ist zu betonen, dass die geographischen Angaben in der ausführlichen Schilderung des Ammian, aber auch bei anderen römischen Autoren zumeist reichlich vage sind. Alle im Folgenden geäußerten Gedanken haben daher einen hypothetischen Charakter. Dennoch kann vermutet werden, dass es auch am Unteren Neckar vergleichbare Strukturen gegeben hat, denn das Herrschaftsgebiet (regnum) eines in den Quellen mehrfach genannten rex lässt sich (ungefähr) in diesem Raum lokalisieren. Dabei handelt es sich um Hortarius, der in den späten 350er Jahren in Konfl ikt mit dem an den Rhein entsandten Caesar Julian geriet und sich diesem schließlich unterwerfen musste, woraufhin ein Vertrag mit ihm abgeschlossen wurde. 3 Das von Hortarius kontrollierte Gebiet soll sich in dem Raum zwischen dem südlichen Hessen und dem Kraichgau befunden haben; es umfasste somit auch die Region des (späteren) Lobden-Titel Mannheimer Geschichtsblätter Zwischen Backofen und "Burgus". Überlegungen zur Rolle von "Lopodunum" auf ihren Pferden entkommen, während ihr Gefolge zu Fuß teilweise niedergemacht wurde. Das alles lässt die Vermutung zu, dass sich in der Nähe der Neckarmündung die Residenz des Hortarius befunden haben dürfte. 10 Die nächste Episode führt uns in den Hochsommer des Jahres 369, als sich Kaiser Valentinian I. im Neckarmündungsgebiet aufhielt (am 19. Juni ist er in Altrip bezeugt). 11 Er ordnete einen militärischen Vorstoß über den Rhein hinweg an, der die römischen Truppen den Neckar entlang führen sollte. Ammian berichtet hierüber nichts, aber wir besitzen eine ausführliche Beschreibung des Anfangsstadiums dieser Aktion. Diese fi ndet sich in einer Lobrede auf den Kaiser aus der Feder des Symmachus, dessen poetische Umschreibungen allerdings nicht immer ganz einfach zu verstehen sind: 12 Nach geheimen Vorbereitungen auf römischer Seite wurde erneut eine Vorausabteilung aus römischen Soldaten gebildet und auf Schiff en über den Fluss gesetzt. Sie erklomm am gegenüberliegenden Ufer einen steilen Hang und ging dann zum Angriff auf eine nahe gelegene, jedoch nicht genauer lokalisierte alamannische Siedlung über. Dieser Überfall erfolgte zwar überraschend, hatte aber dennoch keine verheerenden Folgen, weil die römischen Soldaten Milde walten ließen: "Niemand zerstörte die mit schäbigem Rohr gedeckten, ärmlichen Hütten durch alles vernichtendes Feuer, und kein Plünderer zerrte vor Sonnenaufgang die auf ihrem Lager schlafenden Barbarenmütter heraus" -"Du duldetest, dass sie samt ihrer Kinder weggingen, und […] Du ließest zu, dass die Barbaren ihre Waff en mitnahmen […] und man hielt es für ein dankbareres Geschäft, den auseinander stiebenden Barbaren zuzusehen, als sie zu erschlagen". 13 Die Bewohner der Siedlung wurden also zunächst zur Flucht gezwungen, konnten aber vermutlich bald darauf nach dem erneuten Abschluss eines Vertrages in ihre Behausungen zurückkehren. Trotz der abwertenden Beschreibung des Symmachus, der auf die aus römischer Sicht ‚primitiven' Behausungen der Alamannen abhebt, um die kurz darauf geschilderten Neubauten Valentinians am Rhein in umso hellerem Licht erscheinen zu lassen, kann diese Siedlung nicht ganz unbedeutend gewesen sein. 14 Welcher Ort hier gemeint sein könnte, geht aus einer Passage in dem Gedicht "Mosella" des Ausonius hervor, die sich mit einiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls mit diesen Ereignissen verbinden lässt: 15 "Und der Wert liegt nicht in den Wogen / allein, sondern darin, dass er, weil er [der Mosel-Strom] von den Mauern der augustischen Stadt [Trier] herkommt, / die vereinigten Triumphe sowohl des Vaters als auch des Sohnes [Valentinians I. und Gratians] gesehen hat, / nachdem die Feinde über den Neckar bei Lupodunum [Ladenburg] / und die Quelle der Donau, die den lateinischen Annalen unbekannt ist, vertrieben waren" -das ist die erste und gleichzeitig auch letzte Erwähnung von Ladenburg in der antiken Literatur! Der Ort "Lopodunum" scheint also -zumal in der hier präferierten Übersetzung des Ausoniusgedichts 16 -bei der Aktion im Sommer 369 eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Man fragt sich nun, was genau Ausonius, der diese Ereignisse aus der Nähe, wenn auch nicht unbedingt als Augenzeuge, miterlebt hatte, 17 bei der Nennung von Lopodunum vor Augen hatte: Eine noch funktionierende und nicht ganz unwichtige Siedlung, die ‚aktiv' diesen Namen trug; oder lediglich eine gelehrte Reminiszenz an einen Ort, der diesen Namen nicht mehr wirklich verdiente? Die Frage nach dem Erscheinungsbild des Siedlungsplatzes Lopodunum in der Spätantike ist schon seit längerer Zeit Gegenstand der archäologischen Forschung; eine umfassende Untersuchung mit einer Zusammenschau der relevanten Befunde und Funde steht jedoch noch weitgehend aus. 18 Es muss an dieser Stelle darauf verwiesen werden, dass die Vorstellung von einer ungebrochenen Siedlungskontinuität, die vom 3. Jahrhundert bis in das frühe Mittelalter gereicht habe, und damit auch von der hervorgehobenen Bedeutung
A. CABALLOS RUFINO (Hrsg.), De Trajano a Adriano – Roma matura, Roma mutans, Sevilla 2018 [2019] 401-440
Jahrhundertelang waren das Imperium Romanum und germanische Stämme Nachbarn. Ihr Verhältnis war n... more Jahrhundertelang waren das Imperium Romanum und germanische Stämme Nachbarn. Ihr Verhältnis war nicht selten von Konflikten geprägt-Germanen fielen wiederholt in das Reich ein, während Rom versuchte, die Lage an der Grenze unter Kontrolle zu halten. Die Germanen wurden auf römischer Seite zu ‚Barbaren' stilisiert, aber daneben gab es auch vielfältige Formen des friedlichen Austausches.
Kapitel III, in: F. Damminger - U. Gross - R. Prien - C. Witschel, Große Welten – Kleine Welten. ... more Kapitel III, in: F. Damminger - U. Gross - R. Prien - C. Witschel, Große Welten – Kleine Welten. Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter (Ladenburger Reihe zur Stadtgeschichte Bd. 2), Edingen-Neckarhausen 2017, 77-194
http://www.steiner-verlag.de/uploads/tx\_crondavtitel/datei-datei/9783515115582\_p.pdf
Die hier vorgestellten Beobachtungen haben provisorischen Charakter und sollen an anderer Stelle ... more Die hier vorgestellten Beobachtungen haben provisorischen Charakter und sollen an anderer Stelle vertieft werden. Der Vo rtragscharakter des Beitrages wurde daher weitgehend beibehalten. Die Anmerkungen sind auf das Nötigste reduziert, zumal an vielen Stellen auf andere Beiträge in diesem Band verwiesen werden kann, in denen einzelne Punkte detaillierter ausgeführt und mit den nötigen Belegen versehen werden. Ebenso habe ich häufiger auf eigene,
Extended version (draft) of a contribution to the Exhibition Catalogue "Der Untergang des Römisch... more Extended version (draft) of a contribution to the Exhibition Catalogue "Der Untergang des Römischen Reiches" (Rheinisches Landesmuseum Trier, 2022)
Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim beherbergen eine der bedeutendsten Sammlungen römischer St... more Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim beherbergen eine der bedeutendsten Sammlungen römischer Steindenkmäler in Deutschland. Dass diese wichtige archäologische Sammlung bis heute nicht umfassend dokumentiert und publiziert wurde, liegt an ihrem wechselvollen Schicksal, vor allem an der partiellen Zerstörung durch Bombentreff er im Zweiten Weltkrieg. Damals wurden viele Objekte so stark beschädigt, dass sie seither nach ihrer provisorischen Bergung in Magazinen unter der modernen Stadt ein verborgenes Dasein fristeten und ihr Zustand unbekannt war. Mit dem vorliegenden Band wird diese Sammlung nun erstmals in größtmöglicher Vollständigkeit dokumentiert. Die vorgestellten Inschriftenmonumente, Skulpturen und Architekturglieder stammen hauptsächlich aus der Umgebung von Mannheim sowie aus der überregionalen Sammeltätigkeit der Kurfürsten. Sie gaben Anlass zu neuen Forschungen, die unsere Kenntnis über die römische Epoche im Rhein-Neckar-Raum auf eine neue Grundlage stellen.
CHRISTIAN WITSCHEL (München) Zwei neue Bücher zum römischen Städtewesen in Nordafrika Nordafrika ... more CHRISTIAN WITSCHEL (München) Zwei neue Bücher zum römischen Städtewesen in Nordafrika Nordafrika war bekanntlich eine der Städte-und inschriftenreichsten Regionen im Imperium Romanum. Gerade hier ist aber noch viel epigraphische und archäologische Detailarbeit zu leisten, zumal die Publikation der großen Corpora, die das CIL VIII ersetzen sollen, mittlerweile ins Stocken geraten ist. Deshalb ist es besonders begrüßenswert, daß nunmehr die Ergebnisse zweier franko-tunesischer Gemeinschaftsprojekte zu einzelnen Städten in der Africa Proconsularis in gedruckter Form vorliegen. Dabei handelt es sich zum einen um eine Sammlung von Aufsätzen zu den Inschriften von Thugga, 1 zum anderen um einen Sammelband mit verschiedenen Beiträgen zur epigraphischen und archäologischen Hinterlassenschaft der Kolonie Uthina. 2 Beide Werke entstanden in Zusammenarbeit mit der Inschriftendatenbank PETRAE in Bordeaux. Die Untersuchung des Städtewesens in Africa ist deswegen besonders interessant, weil es in dieser Region gerade beim stadtrechtlichen Status der einzelnen Gemeinden zu eigentümlichen Entwicklungen kam, die nur wenig mit dem gemein haben, was in unseren Handbüchern zu diesem Thema steht. Nach den grundlegenden Arbeiten von H. G. Pflaum 4 und J. Gascou 5 hat zuletzt M. Khanoussi 6 eine Einteilung der bekannten Stadtrechtsformen in vier Grundtypen vorgenommen: 1) Einheimische Siedlungen, die zu civitates peregrinae wurden. 2) Römische Deduktionskolonien auf vorher nicht oder nicht mehr genutztem Boden. 3) Kolonien, die in eine bereits bestehende Siedlung deduziert wurden. 4) Sogenannte ,Doppelgemeinden' (im juristischen Sinne), bestehend aus einheimischen civitates und pagi civium Romanorum, die zur Kolonie Carthago gehörten.
Vortrag im Begleitprogramm zur Ausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen L... more Vortrag im Begleitprogramm zur Ausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen Landesmuseum Trier am 7.7.2022
Festvortrag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches" im Rhe... more Festvortrag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches" im Rheinischen Landesmuseum Trier am 24.6.2022
Online-Vortrag am 8.6.2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Krieg und Frieden-Konfliktarchäologie an ... more Online-Vortrag am 8.6.2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Krieg und Frieden-Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar" des Kurpfälzischen Museums Heidelberg und des Förderkreises Archäologie in Baden e.V.
Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Valentinian I. und die Pfalz in der Späta... more Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike" im Historischen Museum der Pfalz in Speyer am 6.2.2020
Vortrag im Rahmen des 2. Kleinen Heidelberger Herbstkolloquiums zur Alten Geschichte am 16.10.2019
Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Valentinian I. und die Pfalz in der Späta... more Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike" im Historischen Museum der Pfalz in Speyer am 4.10.2018
Vortrag im Rahmen der Internationalen Konferenz „Romanisation – Romanization ?!?“ an der Universi... more Vortrag im Rahmen der Internationalen Konferenz „Romanisation – Romanization ?!?“ an der Universität Heidelberg am 17.12. 2017
Vortrag: "Trier im Kontext der Residenzstädte (sedes imperii) des spätantiken Imperium Romanum" I... more Vortrag: "Trier im Kontext der Residenzstädte (sedes imperii) des spätantiken Imperium Romanum" I Einführung Über Jahrhunderte hinweg war es selbstverständlich, dass die Stadt Rom als eine antike Megacity nicht nur die bei weitem größte Stadt des Mittelmeerraumes war und als ‚Haupt der Welt' (caput mundi) den Mittelpunkt des Imperium Romanum bildete, sondern auch die Amtsträger des römischen Staates und später die römischen Kaiser beherbergte. Die Herrscher verließen zwar bisweilen für kürzere Sommerfrischen und umfangreichere Reisen in die Provinzen die Reichshauptstadt, aber für die längste Zeit ihrer Regierung residierten die Kaiser in Rom, wo sich auch der im Laufe der Zeit personell immer stärker angewachsene kaiserliche Hofstaat (aula Caesaris) aufhielt. Zwar galt schon im frühen 3. Jh. das Diktum des Geschichtsschreibers Cassius Dio: "Rom ist dort, wo der Kaiser ist", aber zumeist war dies eben doch das alte Zentrum des Reiches. Dort hatten sich die Herrscher mittlerweile auch baulich entsprechend eingerichtet: Seitdem der erste Princeps Augustus sein Wohnhaus auf einem der prestigeträchtigsten der sieben Hügel Roms, dem Palatin, etabliert hatte, war der kaiserliche Wohn-und Repräsentationsbereich immer weiter ausgebaut worden, so dass schließlich eine Anlage entstanden war, die als palatium die Präsenz des Herrschers in Rom erfahrbar machte. Da die Palastanlage auf dem Hügel direkt auf eine der wichtigsten Spielstätten Roms, den Circus maximus, herabblickte, in dem regelmäßig große Volksmassen zusammenkamen, war dies zudem einer der wichtigsten Orte der direkten Konfrontation und Kommunikation zwischen dem Herrscher und der stadtrömischen Bevölkerung (plebs urbana). Am Anfang des 3. Jhs. war der Palast in der severischen Epoche letztmalig ausgebaut worden, und es deutete eigentlich nichts darauf hin, dass sich an dieser Situation bald etwas ändern sollte. 100 Jahre später war dennoch (fast) alles anders geworden: Die Kaiser waren nur noch äußerst selten in Rom, und das palatium auf dem Palatin stand die meiste Zeit leer. Stattdessen hatten andere Städte im Reich, teilweise sogar an dessen Peripherie, enorm an Bedeutung gewonnen und beherbergten nun über längere Perioden die Herrscher, die viel in Bewegung waren. Es waren also neue ‚Kaiserresidenzen' entstanden, zu denen auch die Stadt gehörte, in der wir hier zusammengekommen sind, also Trier. Wie es dazu gekommen war und welche Folgen dies für die betroffenen Orte hatte, soll Thema meines heutigen Vortrages sein. Um diesen nicht zu überfrachten, möchte ich mich dabei auf die Zeit des späteren 3. und
Vortrag im Begleitprogramm der Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann?“ im Rheinischen L... more Vortrag im Begleitprogramm der Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann?“ im Rheinischen Landesmuseum Trier am 30.6.2016
Festvortrag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Nero-Kaiser, Künstler und Tyrann" im Rheini... more Festvortrag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Nero-Kaiser, Künstler und Tyrann" im Rheinischen Landesmuseum Trier am 13.5. 2016
Seminar at the University of Copenhagen, 3/10/2013
Gastvortrag an der Universität Freiburg am 13.1. 2011