Editorial [Öffentlichkeit und Markt: Wozu ein öffentliches Bildungswesen?] (original) (raw)

Öffentlichkeit und Markt: Wozu ein öffentliches Bildungswesen?

2017

The growing economization of the field of continuing education is often criticized–there is a loud call for more government regulation. Yet don’t those who are active in the field of continuing education, i.e. the associations and providers, also bear a share of the responsibility? The author of this article recommends reflecting more on one’s own actions and forging networks instead of complaining about the participation of the government and the tendency to economize. Critical reflection and a willingness to change are in order. According to the main findings, the visibility of continuing education can be enhanced with joint educational centres, certification systems that are valid between institutions, common standards for minimum staff qualifications and joint counselling centres. What’s more: those who are active in continuing education could themselves assume responsibility for the “continuing education commons” in the sense of a public, collectively used good. Science and res...

Wandel von Öffentlichkeit und die Zukunft der öffentlichen Bildung

2017

Ist das Verhältnis von Bildung und Öffentlichkeit einem Strukturwandel unterworfen? Gibt es sie noch, die öffentliche Bildung, die dem Zusammenleben in der Gesellschaft dient? Dies sind nur zwei der Fragen, denen sich Jürgen Oelkers in seinem Beitrag widmet, der auf einem Vortrag, gehalten im Juli 2016 an der Universität Lodz in Polen, basiert. Oelkers skizziert hierfür nicht nur, wie die großen Sozialen Bewegungen als "Öffentlichkeit" der Intellektuellen entstanden sind, sondern auch, wie sich die politische Öffentlichkeit von der Elitenkommunikation zur Massendemokratie wandelte. Zentral für seine Ausführungen ist in Anlehnung an Jürgen Habermas, dass eine demokratische Gesellschaft sich vom Zusammenleben her bestimmt. Folglich sollte Bildung sich auf den/die mündige/n BürgerIn beziehen. Aber was geschieht, wenn diese/r das Medium der politischen Öffentlichkeit verliert oder einfach nicht mehr nutzt? Und was soll getan werden, wenn dieser Öffentlichkeit die großen Lehrer...

Bildungsgerechtigkeit und Öffentlichkeit. Perspektiven

In: Schiefermair Karl / Krobath, Thomas (Hg.): Leben. Lernen. Glauben. - Evangelischer Bildungsbericht 2015. Evangelischer Presseverband in Österreich. Wien, 2015, S. 46-51. ISBN: 978-3-85073-308-3 Im Schulteil des Bildungsberichts stellt Anne-Kathrin Wenk nicht nur die eindrucksvolle Entwicklung des evangelischen Schulwesens in den letzten Jahren dar, sondern stellt auch eine Reihe von Fragen, die nicht allein durch Wachstum beantwortet werden, sondern vielfach gerade durch das Wachstum noch virulenter werden. Immer wieder steht dabei in Frage, wie es sich mit dem evangelischen Profil der evangelischen Schule verhält. Was macht die evangelische Schule zur christlichen Schule? Verwässert ihr Profil, wenn immer weniger Schülerinnen und Schüler oder gar Lehrerinnen und Lehrer evangelisch sind oder wenn reformpädagogische Bestrebungen das konfessionelle Profil zu überlagern drohen? Im Folgenden soll der Versuch einer Antwort auf zwei korrespondierenden Wegen gesucht werden. Zum einen wird gefragt, was kann aus evangelischer Perspektive eigentlich als Kriterium christlicher Schule gelten, zum anderen werden aktuelle Herausforderungen an das Bildungssystem insgesamt benannt um dann zu entwickeln, wie eine evangelische Schule einen Beitrag zur Bearbeitung der aktuellen Herausforderungen leisten kann. In the academic portion of the educational report is Anne-Kathrin Wenk not only the impressive development of the Protestant school system in recent years is, but also provides a series of questions that will be answered not only by growth, but often just be more virulent by the growth. Again and again stands in question, as the case is with the evangelical profile of the Protestant school. What is the evangelical school for Christian school? Diluted her profile when fewer and fewer pupils or even teachers are Protestant or if educational reform efforts threaten to superimpose the confessional profile? Below an attempt to answer to two corresponding paths to be searched. On the one hand is asked what can actually apply from a Protestant perspective as a criterion of Christian school, on the other hand the current challenges to the education system as a whole to develop then named as an evangelical school a contribution to processing can afford the current challenges.

Jörg Markowitsch, Günter Hefler Kein Markt, ein Markt, viele Märkte? – Zur Marktsituation und Professionalisierung der Weiterbildung in Österreich

Österreich ist Europameister in Sachen Weiterbildung! Dieser Pressemeldung aus dem Herbst 2005 auf den Grund zu gehen, war für uns Ausgangspunkt dieses Beitrages. In einem einleitenden Abschnitt diskutieren wir anhand verschiedener Beteiligungsquoten Österreichs tatsächliche Positionierung in der europäischen Weiterbildungslandschaft. Eine hohe Weiterbildungsbeteiligung setzt einen funktionierenden Weiterbildungsmarkt voraus. Im ersten Hauptabschnitt verfolgen wir daher das Ziel, verfügbare aktuelle statistische Informationen zum Weiterbildungsmarkt zu einem Gesamtbild zu verdichten, und gehen den folgenden drei Fragestellungen nach: • Wie groß ist das Marktvolumen? • Wie viele Weiterbildungsanbieter gibt es, und wie teilen sie sich das Marktvolumen? • Wie viele Beschäftigte erbringen die am Weiterbildungsmarkt nachgefragten Leistungen? Ein entwickelter Markt wiederum setzt professionelle Marktparteien voraus. Im zweiten Hauptabschnitt beschäftigen wir uns daher mit einem Konzept von Professionalisierung der Weiterbildung, das das professionelle Agieren aller Akteursgruppen, die den Weiterbildungsmarkt mitbestimmen, einbezieht. Neben den TeilnehmerInnen von Weiterbildungsaktivitäten und den Lehrenden zählen dazu alle, die Kaufentscheidungen treffen (Unternehmen, Haushalte, Arbeitsmarktservice), sowie alle, die Weiterbildungsleistungen anbieten. Professionalisierung wird dabei in doppelter Weise untersucht: als Inhalt (= was gilt als professionell?) und als Anteil der professionell agierenden Personen an allen Personen innerhalb einer Akteursgruppe (= wie hoch ist der Professionalisierungsgrad?). Abschließend gehen wir noch einmal auf den Zusammenhang von Marktentwicklung und Professionalisierung der Weiterbildung ein.

Bildung zwischen Staat und Markt. Beiträge zum 15. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft vom 11.-13. März 1996 in Halle an der Saale

2014

Der 15. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft fand vom 11.-13. März 1996 in Halle an der Saale statt. Er stand unter dem Rahmenthema: "Bildung zwischen Staat und Markt". Dieses Thema weist unterschiedliche Problemhorizonte und Dimensionen auf. Es bezieht sich gleichermaßen auf Abstimmungsprobleme zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen des Bildungswesens, auf Fragen seiner Finanzierung sowie auf das Verhältnis von Staatlichkeit, Öffentlichkeit und Privatheit. Das Beiheft enthält zunächst 4 öffentliche Ansprachen von Dieter Lenzen (Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft), von Roman Herzog (Präsident der Bundesrepublik Deutschland), Fritz Schaumann (Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie) und von Gunnar Berg (Rektor der Universität Halle-Wittenberg). Zu den Vorträgen gehören: 1. Bildung zwischen Staat und Markt (Adolf Kell); Dutch public and religious schools...

Sammelrezension: Erziehung, Staat und Öffentlichkeit

Rezension von: Weymann, Ansgar: States, Markets and Education. The Rise and Limits of the Education State. Houndmills/New York : Palgrave Macmillan 2014; Kojima, Tomoko: Die Öffentlichkeiten der Erziehung. Eine historisch vergleichende Untersuchung. Wiesbaden : Springer VS 2014.

Mehr Markt, mehr Management und alles wird (wieder) gut? New Public Management in der Erwachsenenbildung

2017

Thema Kurzzusammenfassung "Management präsentiert sich als Kategorie des kalkulierten Fortschritts und ist als solche nicht nur der Legitimationspflicht enthoben, sondern verfügt selbst über ein beträchtliches Legitimationspotential"-dieses Zitat von Otto Nigsch (1997) ist nur eine der vielen kritischen Aussagen des vorliegenden Beitrages. Unter die Lupe werden aber nicht nur der Ansatz des New Public Management und dessen Einzug in die Erwachsenenbildung genommen, sondern auch die Frage nach der Einflussnahme dessen Prinzipien der KundInnenzufriedenheit, Wettbewerbsorientierung und Leistungsoptimierung. Zählt nur mehr jene Bildung, die auch messbar und vergleichbar ist? Wird nur mehr angeboten, was nachgefragt wird? Und warum entscheidet der Markt, wer die Besten sind, und brauchen wir die Besten? Zentraler Befund des Autors: Marktprinzipien in der Erwachsenenbildung bauen Zugangsgerechtigkeit und öffentliche Bildung ab. Nicht mehr legitimiert werden kann Politische Bildung, wenn eine ausschließliche Orientierung an Nachfrage besteht. Der Ausweg: Öffentliche Bildung und deren Prinzipien der Gerechtigkeit, Gleichheit und Demokratie als Teil der Verantwortung und Gegenseitigkeit aller BürgerInnen füreinander in einer solidarischen Gesellschaft. (Red.) Mehr Markt, mehr Management und alles wird (wieder) gut? New Public Management in der Erwachsenenbildung 2 04-"Jeder Unternehmer hat einen Vorgesetzten-und das ist der Markt." Peter F. Drucker (o.J.) "Der Markt führt nicht in allen Bereichen zu den richtigen Entwicklungen. Er ist unfähig, die Trasse einer Schnellbahn-Verbindung zu bestimmen. Er kümmert sich nicht um die soziale Gerechtigkeit. Er ignoriert das Recht auf Kultur, Bildung und Erziehung. Die Ausgeschlossenen sind ihm gleichgültig." Jacques Attali (o.J.) Berater von François Mitterrand und erster Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Nach dem alltäglichen Sprachgebrauch werden heutzutage nicht mehr nur Wirtschaftsunternehmen "gemanagt" (vgl. Bröckling 2000, S. 131f.) und nach Marktprinzipien gesteuert, sondern auch die Karriere, die Familie und deren Alltag, Beziehungsprobleme, Behörden, Schulen, Weiterbildung. Alle werden "gemanagt" und müssen sich nach Prinzipien der Effizienz und des Wettbewerbs organisieren. Auf Verwaltungsebene oder in der Umstrukturierung von Institutionen und Vereinen heißt diese Tendenz "New Public Management" (NPM) 1. New Public Management wurde besonders im Zuge des "dritten Weges" von Reformern wie Tony Blair und Gerhard Schröder populär und verlor den neokonservativen Anstrich, der mit der Intention der Neuordnung des Sozialen oder des Alltags (vgl.

Bildung, Öffentlichkeit und Demokratie

2014

Die Beiträge dieses Bandes dokumentieren historische Zusammenhänge im Umkreis von Bildung, Öffentlichkeit und Demokratie. Die Beiträge versuchen - je verschieden -, von den nationalpädagogischen Kodifikationen des 19. und 20. Jahrhunderts loszukommen und das Gesamtproblem als europäisches deutlich zu machen. Bestimmte Trends der Verschulung sind nur als globale Veränderungen anzusehen, aber viele Ideen oder Theoriekonzepte, die diesen Wandlungen vorausliegen, sind ebenso sehr Teil einer globalen Kommunikation, die sich nicht auf einzelne Nationalkulturen beschränken läßt und doch zugleich die Unterschiede befördert. Es gibt, anders gesagt, französische, englische, deutsche, italienische und amerikanische Diskurse, die sich in vielen Hinsichten unterscheiden, aber auf ähnliche und gar identische Probleme zu reagieren haben. Die Ausgangslage im 18. Jahrhundert ist nicht so zu verstehen, daß überall in Europa demokratische Bildungstheorien vertreten worden sind. Die Entwicklung der Vol...