Vom Entdecken zum Bewahren - Die Bayerische Gesellschaft für Unterwasserarchäologie e. V. im Wandel der Zeit (original) (raw)

Unterwasserarchäologie in Oesterreich: Aktivitäten des "Tauchvereins für Unterwasserarchäologie" (TUWA)

The newly founded austrian „Diver´s Association for underwater archaeology – TUWA“ wants to be a platform for underwater archaeology in Austria in a broader sense. In order to reach these aimed goals we defined several core areas. Particularly the association focuses on the development of a fundamental public relation strategy to raise the public acceptance towards the sensible topic of underwater archaeology needs. Other main topics are the development of project standards and the development of advanced prospection and documentation methods in order to enhance the divers and archaeologists speed of professional work. Besides these development issues TUWA also seeks to explore and promote more underwater archaeology related topics. Based on the members interests the suggested topics to focus on are alpine street schemes, log-boats and the broad and diverse field of river archaeology.

2016: Graben, Entdecken, Sammeln – Laienforscher in der Geschichte der Archäologie Österreichs

Müller Florian Martin (Hrsg.), Graben, Entdecken, Sammeln – Laienforscher in der Geschichte der Archäologie Österreichs, SPECTANDA – Schriften des Archäologischen Museums Innsbruck 4 / Archäologie: Forschung und Wissenschaft 5 (Wien 2016), 423 S. Gerade für die Etablierung der Archäologie spielten Amateure, Laien, Dilettanten, Sammler und Privatgelehrte eine große Rolle. Umso mehr überrascht es, dass man sich einer konsequenten Aufarbeitung ihres Einflusses auf die Wissenschafts- und Disziplinentwicklung der Archäologie in Österreich bislang nur wenig zugewandt hat. Ziel des vorliegenden Bandes ist es daher, dem Phänomen des Dilettantismus in der Archäologie im besten Sinne des Wortes, also der Tätigkeit von außerhalb der institutionalisierten archäologischen Forschergemeinschaft wirkenden Persönlichkeiten nachzugehen. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom 18. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Geographisch wird der Raum der Habsburgermonarchie und seiner Nachfolgestaaten behandelt.

Für die Erforschung durch künftige Generationen. Archäologisches Schubladendenken, oder: wie erhält man Bodendenkmale am besten?

Die archäologische Denkmalpflege geht seit Jahrzehnten davon aus, dass die Belassung in situ die beste Möglichkeit ist, um Bodendenkmale langfristig möglichst unverändert ‚für die Erforschung durch künftige Generationen' zu erhalten. Daher betrachtet sie nicht durch externe Bedrohungen ‚notwendig' werdende archäologische Nachforschungen entweder als ‚Lustgrabungen' oder – wenn sie unsachgemäß durchgeführt werden – als ‚Raubgrabungen', die es möglichst vollständig zu verhindern gilt. Dadurch, so glaubt man, werden Bodendenkmale bestmöglich vor der Zerstörung geschützt und bleiben somit – angeblich ‚unverändert' – für die zukünftige Erforschung mit besseren als den heutigen Methoden so vollständig als möglich verfügbar. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass dieses Dogma auf einem gravierenden logischen Denkfehler beruht. Wie gezeigt wird schützt ihre Belassung in situ Bodendenkmale nicht langfristig, sondern führt vielmehr in der überwältigenden Mehrheit aller Fälle zu ihrer unbeobachteten und nicht archäologisch dokumentierten Zerstörung; also zu archäologischem Totalschaden. Der Denkfehler, der der archäologischen Denkmalpflege unterlaufen ist, beruht darauf, dass sie zwar stets davon spricht, dass sie die Bodendenkmale ‚für die Zukunft' erhalten will, aber sich bisher überhaupt keine Gedanken gemacht hat, was überhaupt das wahrscheinliche zukünftige Schicksal von im Boden belassenen Bodendenkmalen ist, geschweige denn vernünftige Zukunftsprognosen darüber erstellt hat. Erstellt man auf Basis bisheriger Erfahrungen solche vernünftigen Zukunftsprognosen, erweist sich, dass die bestmögliche Methode zur möglichst langfristigen Erhaltung von Bodendenkmalen keineswegs ihre Belassung in situ, sondern vielmehr ihre möglichst zeitnahe Ausgrabung ist. Diese sollte natürlich optimaler Weise fachgerecht durch professionelle ArchäologInnen erfolgen; aber jede auch noch so unsachgemäß durchgeführte Grabung erzeugt eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Bodendenkmale (wenigstens teilweise) langfristig erhalten werden, als wenn man sie einfach in situ belässt. Eine fundamentale Änderung der archäologischen Denkmalpflegepraxis ist daher unumgänglich erforderlich, wenn man nicht durch denkmalpflegerisches Nichtstun mehr Schaden an den Bodendenkmalen erzeugen will, als tatsächlich ‚unvermeidlich' ist.