Andere Zukünfte: Politik der Utopien (original) (raw)
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Utopie macht Geschichte. Ein Rückblick in die Zukunft [de]
Voltaire. Magazin für instabile Verhältnisse. Issue 1 (2012), 2012
Wird es bald noch schlimmer, hässlicher und trostloser? Werden immer nur die Alpträume Wirklichkeit? Können wir uns etwas besseres als das Vorhandene überhaupt noch vorstellen? Um es kurz zu machen, die Antworten lauten: schon möglich; nein; ja. Freilich kann das ein jeder behaupten, daher muss ich das etwas gründlicher ausführen. Dabei werde ich mich auf intellektuell gefährliches Terrain begeben, nämlich in den Bereich der Zukunft und der sie betreffenden Wünsche. Allzu leicht fällt man hier in die Gruben des spekulativen Unsinns, denn anders als bei Wanderungen im Raum, bei denen unser Gesicht praktischerweise in die Richtung der Bewegung blickt und so eine gewissen Orientierung, mithin ein Vermeiden gefährlicher Untiefen erlaubt, ist unser Gesicht bei Wanderungen in der Zeit stets auf das gerichtet, von wo wir herkamen -weshalb jeder nächste Schritt ins Unbekannte gewagt werden muss. Die Vergangenheit liegt einigermaßen klar und übersichtlich vor uns, doch wir eilen rückwärts und so gut wie blind in die Zukunft. Was wir dort antreffen werden, können wir jetzt noch gar nicht wissen. Als besonders hellsichtige Wahrsager gelten daher üblicherweise gerade die, deren Prognosen so unscharf und widersprüchlich formuliert sind, dass man sie auf nahezu jede Zukunft anwenden kann (was sie streng genommen völlig nutzlos macht, abgesehen vom Placebo-Effekt und dem Verkaufswert an Leichtgläubige). Der berühmteste solche Seher ist Nostradamus, und der kann uns bei der Beantwortung der Fragen nicht helfen. Zugegeben: Manchmal schreibt einer was, das dann später tatsächlich passiert. Jules Vernes Reisen um die Erde und zum Mond, Herbert George Wells' futuristische Technikstädte und der Luftkrieg, Karel Čapeks Roboter und die Atombombe: sie alle wurden erst phantasiert und später Wirklichkeit. Es ist aber kein Verlass darauf, dass die Science Fiction (dieser oder anderer Autoren) realisiert wird -weder sind wir bisher zum Mittelpunkt der Erde noch ins Jahr 802701 gereist, und schon gar nicht überschwemmen faschistische Nordmolche die Welt. Bis jetzt jedenfalls. Prophezeiungen vermögen bestenfalls Auskunft über den Geisteszustand ihrer Anhänger zu geben und auch Science Fiction behandelt nicht die Zukunft, sondern erlaubt bestenfalls einen besonders scharfen Blick auf die Gegenwart. Welches Hilfsmittel erlaubt es mir dann, die anfangs gestellten Fragen zu beantworten?
Visions of Future Mobility - Über die Notwendigkeit von Utopien
2013
Mit Hinblick auf bislang unterschätzte Faktoren von Technik und Gesellschaft fand am Karlsruher Institut für Technologie vom 26. bis 28. September 2012 der interdisziplinäre Workshop Wissenschaftskommunikation, Utopien und Technikzukünfte statt. Quick Read: Vorschläge zu nachhaltiger Mobilität argumentieren meistens technisch sachlich, ignorieren oder unterschlagen das im Vorschlag propagierte Menschenbild. Der Text ist ein Plädoyer für eine Balance zwischenmenschlicher Motivation und technischer Machbarkeit. Individualität geht vor Effizienz.
Wissenschaftskommunikation, Utopien und Technikzukünfte
2018
Wissenschaftliche und technische Zukunftsvisionen sind ein Thema der Wissenschaftskommunikation, jedoch auch eines von fiktionalen Utopien und werden zunehmend auch als Technikzukunfte im Bereich von Technikfolgenabschatzung und Science and Technology Studies untersucht. Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Tagung, bei der sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit den Schnittstellen dieser drei Themenfelder auseinandergesetzt haben.
Dieser Wille zum Wissen ist aber von allem Anfang an bereits auch ein Wille zur Tat: Wenn man einen Sozialdemokraten zum Denken schickt, kommt nichts dabei heraus. Die "Mündigkeit der Bürger", die Programme der politischen Aufklärung, mithin der gesamten Philosophie: all das kennt der Die Rechten zeichnen sich dadurch aus, daß sie allen Geist aktiv zertrümmern: sie schaffen die Aufklärung ab.
Zwischen Grundriss und Bilderverbot - Zur Kritischen Theorie der Utopie, 2021
Anhand der Bezüge zwischen Max Horkheimer und Karl Mannheim (Utopie als Motivation für Handlungen), Theodor W. Adorno und Ernst Bloch (Utopie als Konkretion von Möglichkeiten) sowie Herbert Marcuse und Charles Fourier (Utopie als Ausdruck von Bedürfnissen) werden Funktionen utopischen Denkens aus Sicht der Kritischen Theorie diskutiert.