Die Feldstudien zur Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) – Version 11 und die zukünftige Klassifikation sexueller Störungen (original) (raw)
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Aim of the study: For the 11 th revision of the International Classifi cation of Diseases and Related Health Problems (ICD-11) attitudes of psychologists towards classifi catory diagnostics should be considered. Method: A survey was conducted via the Internet in 22 countries. 1985 psychologists participated with N = 170 from Germany and N = 37 from Switzerland. Results: The German participants preferred the ICD. Classifi catory diagnostics should inform on treatment as well as serve for communication. The majority argued for a fl exible use and guidance towards strict criteria. In contrast to res pondents from other countries, a functional status as part of the diagnostic criteria was not considered but in line with them, a dimensional component was endorsed. Conclusions: Responses of the German psychologists partially diff er to those of participants from other countries. Diff erences and implications are discussed.
Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie, 2018
ZusammenfassungDie Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat federführend (Projektleitung WG) in Kooperation mit vier weiteren medizinischen Fachgesellschaften (DGPM, DGPPR, DeGPT, DGfS) * eine von elf der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Validierungsstudien zur Unterstützung der WHO-Revision der ICD-10 zur ICD-11 durchgeführt. Die internetbasierte Feldstudie hatte zum Ziel, für ausgewählte Kategorien aus dem Bereich psychischer Erkrankungen (Betadraft, Kapitel 6 und 17) die Konsistenz (Reliabilität) der Diagnosestellung (Teilprojekt TP 1) sowie der Zuweisung diagnostischer Codes (TP 2) nach ICD-11 im Vergleich zur ICD-10 zu überprüfen sowie Anwendereinschätzungen zur Praktikabilität und Nutzerfreundlichkeit zu erheben.TP 1 untersuchte in randomisiertem Design die Konsistenz der Diagnosestellung anhand von zehn Fallvignetten mittels klinischer Diagnoseleitlinien über die WHO GCPN-Plattform ** mit Hilfe von 31...
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 2021
Zusammenfassung Hintergrund Anwendungsbezogene Daten zu sexueller Gesundheit und sexuellem Verhalten in unterschiedlich sexuell aktiven Populationen stehen nur begrenzt zur Verfügung, sind aber für Präventions- und Versorgungsstrategien sehr relevant. Das multisektorale Versorgungszentrum WIR – Walk In Ruhr hat aufgrund seiner Besucher*innenstruktur Zugang zu Daten aus diversen Lebenswelten. Ziel der Arbeit Aus verschiedenen WIR-internen Datenquellen sollen populationsbezogene Erkenntnisse zu Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Sexual- und Risikoverhalten gewonnen und Bedarfe für Prävention abgeleitet werden. Einflüsse der SARS-CoV-2-Pandemie auf das Sexualverhalten sollen durch den Vergleich verschiedener Zeiträume untersucht werden. Methoden Ausgewertete Datenquellen sind der Onlinerisikotest für HIV und STI, die COWIR- und PrEP-Studie sowie die Immunologische Ambulanz und das Gesundheitsamt im WIR. Ergebnis Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind von 2019 auf 2020 trot...
Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ – eine kurze Einführung
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 2021
Die GeSiD-Studie "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" ist die erste bundesweite repräsentative Untersuchung mit durch Peer-Review-Verfahren unabhängig beurteilten, national und international publizierten Ergebnissen. 1 Anliegen dieses kurzen Beitrags ist es, eine Einführung zur Studie und zu ihren verschiedenen Untersuchungsbereichen zu geben. Nach Schilderung der Ausgangslage wird ein Einblick in das methodische Vorgehen gegeben, um anschließend auf einige Ergebnisse einzugehen und einen Ausblick für die Zukunft zu geben. Ausgangssituation Anfang der 2010er-Jahre existierten für die meisten europäischen sowie für viele andere Länder der westlichen Welt Survey-Untersuchungen zur sexuellen Ge
Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 2014
For the 11th revision of the International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-11) attitudes of psychologists towards classificatory diagnostics should be considered. A survey was conducted via the Internet in 22 countries. 1985 psychologists participated with N=170 from Germany and N=37 from Switzerland. The German participants preferred the ICD. Classificatory diagnostics should inform on treatment as well as serve for communication. The majority argued for a flexible use and guidance towards strict criteria. In contrast to respondents from other countries, a functional status as part of the diagnostic criteria was not considered but in line with them, a dimensional component was endorsed. Responses of the German psychologists partially differ to those of participants from other countries. Differences and implications are discussed.
Was bringt die ICD-11 im Bereich der trauma- und belastungsbezogenen Diagnosen?
Verhaltenstherapie, 2022
Im internationalen Raum ersetzte am 01.01.2022 das von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegebene ICD-11-Diagnosesystem das bisherige ICD-10. Als eine der vielen Neuerungen wurde eine Kategorie für trauma-und belastungsbezogenen Diagnosen eingeführt, welche die klassische und komplexe posttraumatische Belastungsstörung, die anhaltende Trauerstörung sowie die Anpassungsstörung beinhaltet. Zusätzlich wurden die reaktive Bindungsstörung und die Bindungsstörung mit sozialer Enthemmung als Diagnosen des Kindesalters in diese Störungsgruppe aufgenommen. Im Vergleich zum ICD-10 konnte die klinische Nützlichkeit und Anwendbarkeit der neuen ICD-11-Diagnosen erhöht werden, indem bestehende Störungen auf der Symptomebene vereinfacht oder neue Störungen eingeführt wurden. Erste Studien zeigen aber auch Unterschiede in der Häufigkeit der Diagnosevergabe im Vergleich zu ICD-10 und DSM-5, was durch verbleibende Unschärfen von Diagnosesystemen und den theoretischen Neuerungen er klärt werden kann. Die Einführung der ICD-11 bringt insge samt eine Reihe von Impulsen mit sich und erleichtert die Arbeit von Fachpersonen in der klinischen Praxis und Forschung.
Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache nach ICD-11
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 2021
Zusammenfassung. Sprach- und Sprechstörungen kommen bei zahlreichen Kindern vor und werden in der ICD-11 analog zur ICD-10 als Entwicklungsstörungen im Kapitel 6 (Psychische, Verhaltens- und Entwicklungsstörungen) klassifiziert. International sind bislang die ICD-10-Kriterien nicht von allen Professionen, die sich mit Sprach- und Sprechstörungen klinisch oder im Rahmen der Forschung beschäftigen, akzeptiert. Sie werden einerseits als zu wenig differenziert hinsichtlich der unterschiedlichen Sprachkomponenten vonseiten der Linguistik, Sprachtherapie oder Logopädie erlebt. Zum anderen wird die unklare Abgrenzung organisch bedingter Sprach- und Sprechprobleme von der Sprachentwicklungsstörung vonseiten der Medizin teilweise kritisch bewertet. In dem vorliegenden Artikel wird deshalb einerseits die Klassifikation von Sprach- und Sprechproblemen und -störungen in der ICD-11 im Vergleich zur ICD-10 vorgenommen. Wesentlich erscheint hier die in der ICD-11 neu eingeführte Differenzierung in...