Michael Baldzuhn - Academia.edu (original) (raw)

Papers by Michael Baldzuhn

Research paper thumbnail of Jacobus Montanus: 'Centuria epistolarium formularum' / 'Eine Hundertschaft Briefmuster

Research paper thumbnail of Schoolbooks

De Gruyter eBooks, Nov 15, 2010

Research paper thumbnail of Mehrsprachigkeit im Mittelalter: Kulturelle, literarische, sprachliche und didaktische Konstellationen in europäischer Perspektive. Mit Fallstudien zu den ,Disticha Catonis

Research paper thumbnail of Romulus

Research paper thumbnail of 9. Ausblicke ins 17. Jahrhundert

De Gruyter eBooks, Jan 24, 2009

Research paper thumbnail of Chiromantie (Handlesekunst) : Erfurt, Universitätsbibliothek, Dep. Erf. CA. 4° 21, f. 127v-131r

Die Kunst, aus der Hand zu lesen, konnte im Mittelalter als ein Zweig der Physiognomie aufgefasst... more Die Kunst, aus der Hand zu lesen, konnte im Mittelalter als ein Zweig der Physiognomie aufgefasst werden, der Wissenschaft von der Kunst, die Wesensart eines Menschen aus seiner leiblichen Erscheinung herauszulesen. Teils stand die Wissenschaftlichkeit der Chiromantik aber auch in Frage: wenn nämlich dem Menschen über seinen Charakter hinaus auch seine Zukunft aus der Hand gelesen werden sollte. So lehnte der 1439 in Padua zum Doktor der Freien Künste und der Medizin promovierte Johannes Hartlieb 1456 in seinem ,Buch aller verbotenen Künste' einerseits die Chiromantik als sünd, verpoten und ain rechter ungelaub ab, obwohl andererseits ein Ende der siebziger Jahre aufgelegtes Blockbuch eben Hartlieb als Verfasser einer deutschen Chiromantie auftreten lässt, die er schon 1448 der Gemahlin Herzog Albrechts 111. von Bayern gewidmet haben soll

Research paper thumbnail of Romulus

Der [Romulus] ist unter den antiken Fabelbüchern die einzige größere [Sammlung in lateinischer] P... more Der [Romulus] ist unter den antiken Fabelbüchern die einzige größere [Sammlung in lateinischer] Prosa und neben der versifizierten Sammlung des Avianus, die indes begrenzter wirkte, wichtigster Vermittler der äsopischen Fabel (Äsopika) ins [Mittelalter]. Voraussetzungen, Ausformung und Ausstrahlung des im 5. Jh. p. Chr. n. möglicherweise in Gallien erstellten Korpus sind wegen der diffusen Quellenlage nur begrenzt zu erfassen

Research paper thumbnail of Avian im Gebrauch. Zur Verwendung von Schulhandschriften im Unterricht

Research paper thumbnail of dem selbigen glosiert er allwegen in die feder" : vom Aufstieg des Deutschen zur geschriebenen Unterrichtssprache im 15. Jahrhundert ; (Exposé)

Der Vortrag zielt auf „Schule“ als Ort der Textproduktion, näherhin auf die Integrationsformen vo... more Der Vortrag zielt auf „Schule“ als Ort der Textproduktion, näherhin auf die Integrationsformen volkssprachlicher Texterläuterung (Texttyp Glosse, Wort-für-Wort-Übersetzung, Reimpaarübersetzung) in die dominant lateinische Textauslegung (Texttyp Kommentar)

Research paper thumbnail of Schulunterricht und Verschriftlichungsprozess : Forschungsansätze und Forschungsergebnisse

Ob Lernen eher eine Angelegenheit des Hörens oder eher eine des Lesens sei, darüber können im Spä... more Ob Lernen eher eine Angelegenheit des Hörens oder eher eine des Lesens sei, darüber können im Spätmittelalrer Missverständnisse Aufkommen [...] Die kleine Szene aus einem Gesprächsbüchlein des 15. Jahrhunderts, dem ,Es tu scolaris', ruft einen ihren Lesern offenbar nicht mehr ganz selbstverständlichen Sachverhalt in Erinnerung: Auch im Ausgang des Mittelalters vollzieht sich der Erwerb des Lernstoffs im Trivialunterricht wesentlich auditiv, im Rahmen mündlicher Unterweisung

Research paper thumbnail of Unterrichtsschriftlichkeit : Stationen des Medienwandels im mittelalterlichen Schulbuch (9. - 16. Jh.)

Gegenstand des Vortrags ist der mittelalterliche Schulunterricht in Gestalt der schriftlichen Mat... more Gegenstand des Vortrags ist der mittelalterliche Schulunterricht in Gestalt der schriftlichen Materialien, die dem praktischen Textstudium im beginnenden Lateinunterricht zugrundegelegt wurden. Von zwei Handschriftenkorpora prominenter Schultexte ausgehend, zielt er auf eine mediengeschichtlich ausgerichtete Beschreibung des Textstudiums. Von diesen Korpora deckt der eine ('Aviani Fabulae', lat.) das gesamte Mittelalter ab, der andere ('Disticha Catonis', lat.-dt.) darüber hinaus die Durchsetzungsphase des Buchdrucks

Research paper thumbnail of Mittelalter-Philologie im Internet : Verzeichnis der deutschen Cato-Überlieferung am Teilprojekt A7 des SFB 538 "Mehrsprachigkeit

Das Teilprojekt A 7 "Disticha Catonis. Didaktische Diskursformen zwischen Latein und Volkssp... more Das Teilprojekt A 7 "Disticha Catonis. Didaktische Diskursformen zwischen Latein und Volkssprache" des Hamburger SFB 538 "Mehrsprachigkeit" hat sich im Herbst 2000 entschlossen, seine laufenden Arbeiten im Internet zu dokumentieren

Research paper thumbnail of Cato

Die im 3. oder 4. Jahrhundert entstandenen ,Disticha Catonis' sind seit karolingischer Zeit i... more Die im 3. oder 4. Jahrhundert entstandenen ,Disticha Catonis' sind seit karolingischer Zeit im lateinischen Trivialunterricht verankert. Dort werden sie regelmäßig als in vier Bücher unterteilte Zusammenstellung von etwas über 140 Hexameterdistichen mit kurzer Praefatio in Prosa und einer im Bestand wechselnden Reihe von Prosasentenzen traktiert. Zuvor nur vereinzelt, werden sie im 13. Jahrhundert erstmals in breitem Schub gleich in mehrere Volkssprachen Europas übersetzt. Speziell im deutschen Sprachraum begleitet eine zweite größere Welle der Textproduktion den mächtigen Aufschwung des institutionalisierten Schulunterrichts in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im rhein-maasländischen Raum und im angrenzenden Westen bringen diese zwei übergreifenden Vorgänge zwei in Verbreitung, Faktur und Funktion verschiedene ,Cato'-Übersetzungen hervor. Sie vertreten in der Folgezeit in ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet bis in den sich durchsetzenden Buchdruck hinein jeweils kon...

Research paper thumbnail of Der zweisprachige und der einsprachige "haidnische maister" : Kompensation von Geltungsverlusten der deutschen Cato-Übersetzungen zwischen Lateinunterricht und Laienlektüre ; (Exposé)

Der Vortrag versucht seinen Beitrag zum Tagungsthema im Ansatz am Gegenbild zu erbringen. Dieses ... more Der Vortrag versucht seinen Beitrag zum Tagungsthema im Ansatz am Gegenbild zu erbringen. Dieses Gegenbild bezieht er zunächst aus der Institution 'Schule'. Er geht von der Überlegung aus, dass für volkssprachliche Literatur hier durch eine enge Kopplung an die Welt des Lateinischen und der Schriftlichkeit tendenziell weniger Bedarf besteht, ihre Existenz zu rechtfertigen und sich zu (stets begrenzter, weil untergeordnet-dienender) Geltung zu bringen als für dezidiert an den "offeneren" Rezeptionsraum des Hofes gebundene Werke. Das gilt gerade auch für die deutschen Cato-Übersetzungen des Spätmittelalters, die zunächst als Hilfsmittel zur Erschließung des lateinischen Ausgangstextes im Trivialunterricht erarbeitet wurden. Sie sind dadurch in ein seit dem 12. Jahrhundert relativ stabiles, dominant lateinisches System kommunikativer Handlungen integriert

Research paper thumbnail of Facetus

Der seit dem 13- Jahrhundert lateinisch überlieferte und wohl nicht allzulange vorher entstandene... more Der seit dem 13- Jahrhundert lateinisch überlieferte und wohl nicht allzulange vorher entstandene ,Facetus Cum nihil utilius' gibt sich selbst als Ergänzung der ,Disticha Catonis' aus und wird häufig mit diesem gemeinsam tradiert und mit ihm im Lateinunterricht traktiert. Da Bestand und Folge der paarweise gereimten Hexameter stärker wechseln als bei diesem, lassen sich Traditions- und Eigenanteil der Übersetzungen schwerer als dort bestimmen. Im deutschen Sprachraum entstehen Übersetzungen seit dem zweiten Viertel des 14., im Mittelniederländischen bereits im 13. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Schriftliche Glosse und mündlicher Unterricht : das Beispiel der älteren lateinisch und volkssprachlich glossierten Aviane (9.-11. Jahrhundert)

Research paper thumbnail of Ein Feld formiert sich : Voraussetzungen, Strukturen und Reichweite poetologischer Begrifflichkeit in den Tabulaturen der Meistersinger

Das unter ästhetischen Gesichtspunkten nach wie vor als kulturelle Abstrusität rubrizierte Bemühe... more Das unter ästhetischen Gesichtspunkten nach wie vor als kulturelle Abstrusität rubrizierte Bemühen der Meistersinger, literarische Leistung zu quantifizieren, erscheint in worthistorischer Perspektive und dabei insbesondere im Hinblick auf die Tabulaturen des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts als ein durchaus fortschrittliches Phänomen. Obschon die Texte sowohl pragmatisch - durch die Bindung an den Vortrag vor Anwesenden - als auch ihrem Selbstverständnis nach an mittelalterliche Literaturtraditionen gebunden bleiben, verfügen die Meistersinger im Kontext ihrer Aufführung doch nun über einen umfangreichen Katalog poetologischer Begriffe, die in diskursiver Form verschriftlich vorliegen

Research paper thumbnail of Die Cato-Übertragungen des 15. und 16. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Tradition, Schulalltag und humanistischer Unterrichtsreform (Arbeitstitel)

Der Beitrag knüpft an die von A. Grafton und L. Jardine (From humanism to the humanities, Cambrid... more Der Beitrag knüpft an die von A. Grafton und L. Jardine (From humanism to the humanities, Cambridge/Mass. 1986) und jüngst noch einmal für italienische Verhältnisse formulierte These von R. Black (Humanism and education, Cambridge 2001) an, "that the famous humanist educators did not introduce the revolution in the classroom that is usually assumed". Diese These soll im Hinblick auf die unterrichtliche 'auctores'-Lektüre im deutschen Sprachraum und mit Seitenblick auf H. Puffs Befunde speziell zum Grammatikunterricht zwischen 1480 und 1560 überprüft und modifiziert werden

Research paper thumbnail of Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben- und Ineinander von Latein und Deutsch im 14. Jahrhundert

Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, Apr 1, 2006

Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben-und Ineinander... more Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben-und Ineinander von Latein und Deutsch im 14. Jahrhundert Über den Inhalt des zerstörten ersten Band es des Hausbuchs des Würzburger Protonotars Michael de Leone (t 1355) informiert nur noch ein Register, das dem heute in der Münchener Universitätsbibliothek aufbewahrten zweiten Band vorangestellt ist (München, UB, r Cod. ms. 731, !va-2rb).1 Als Repertorium (l v) wie Capitolorum Registrum (2 r) bezeichnet, weist es in den letzten vier Zeilen von BI. I vb als neuntes und zehntes Stück des ersten Bandes aus: DEr katho zu latin. vnd zu lutsche. I Der facelus. Cum niehil uti/jus. zu farin. / vnd in / lutsch. Die Identifizierung der genannten Werke steht außer Frage: zum einen handelt es sich um d ie spätantiken CDisticha Catonis', z um anderen um den hochmittelalterlichen <Facctus Cum nihil utilius' 2 , denen heiden eine deutsche Übenragung an die Seite gesteUt wurde. Auf den ersten Blick scheim die ganze Textpartie daher höchs tens insofern Beachtung zu verdienen, als mit dem Facetus eines jener zwei Werke vorliegt, von denen wenigstens noch Bruchstücke erhalte n sind (München, BSB , Cgm 195 1 , 5rv-das zweite Werk ist Hugos von Trimberg 'Renner ', vgl.

Research paper thumbnail of Die deutschen Meistersinger-Gesellschaften : mit einem Anhang: Der älteste Rechenschaftsbericht der Freiburger Meistersinger von 1575/80

Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg im Breisgau berichten in einer am 5. Mai 1513 ausgestell... more Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg im Breisgau berichten in einer am 5. Mai 1513 ausgestellten Urkunde, es hätten mehrere Bürger mit der Bitte sich an sie gewandt, eine "bruderschaft der sengerye gründen zu dürfen. Denn gott der allmechtig [würde] dardurch gelopt, die selen getröst und die menschen zu zyten, so sy dem gesang zuhorten, von gotslesterung, ouch vom spyl vnd anderer weltlicher uppigkeyt gezogen": Gott, der Allmächtige, würde damit gepriesen, die Seelen würden getröstet, und die Menschen, wenn sie dem Gesang zuhörten, von Gotteslästerung, Spiel und anderen weltlichen Lastern abgehalten. In Rücksicht nicht zuletzt auf die "guettaeten, so den armen selen dardurch nachgeschechen mocht", wird diesem Ersuchen stattgegeben. Die Bittsteller dürfen ihre "bruderschaft" aber nur genau so einrichten, wie es eine "ordnung" im Detail vorschreibt, die dem Ersuchen an den Stadtrat von den Sängern beigegeben wurde und in der Gründungsurkunde...

Research paper thumbnail of Jacobus Montanus: 'Centuria epistolarium formularum' / 'Eine Hundertschaft Briefmuster

Research paper thumbnail of Schoolbooks

De Gruyter eBooks, Nov 15, 2010

Research paper thumbnail of Mehrsprachigkeit im Mittelalter: Kulturelle, literarische, sprachliche und didaktische Konstellationen in europäischer Perspektive. Mit Fallstudien zu den ,Disticha Catonis

Research paper thumbnail of Romulus

Research paper thumbnail of 9. Ausblicke ins 17. Jahrhundert

De Gruyter eBooks, Jan 24, 2009

Research paper thumbnail of Chiromantie (Handlesekunst) : Erfurt, Universitätsbibliothek, Dep. Erf. CA. 4° 21, f. 127v-131r

Die Kunst, aus der Hand zu lesen, konnte im Mittelalter als ein Zweig der Physiognomie aufgefasst... more Die Kunst, aus der Hand zu lesen, konnte im Mittelalter als ein Zweig der Physiognomie aufgefasst werden, der Wissenschaft von der Kunst, die Wesensart eines Menschen aus seiner leiblichen Erscheinung herauszulesen. Teils stand die Wissenschaftlichkeit der Chiromantik aber auch in Frage: wenn nämlich dem Menschen über seinen Charakter hinaus auch seine Zukunft aus der Hand gelesen werden sollte. So lehnte der 1439 in Padua zum Doktor der Freien Künste und der Medizin promovierte Johannes Hartlieb 1456 in seinem ,Buch aller verbotenen Künste' einerseits die Chiromantik als sünd, verpoten und ain rechter ungelaub ab, obwohl andererseits ein Ende der siebziger Jahre aufgelegtes Blockbuch eben Hartlieb als Verfasser einer deutschen Chiromantie auftreten lässt, die er schon 1448 der Gemahlin Herzog Albrechts 111. von Bayern gewidmet haben soll

Research paper thumbnail of Romulus

Der [Romulus] ist unter den antiken Fabelbüchern die einzige größere [Sammlung in lateinischer] P... more Der [Romulus] ist unter den antiken Fabelbüchern die einzige größere [Sammlung in lateinischer] Prosa und neben der versifizierten Sammlung des Avianus, die indes begrenzter wirkte, wichtigster Vermittler der äsopischen Fabel (Äsopika) ins [Mittelalter]. Voraussetzungen, Ausformung und Ausstrahlung des im 5. Jh. p. Chr. n. möglicherweise in Gallien erstellten Korpus sind wegen der diffusen Quellenlage nur begrenzt zu erfassen

Research paper thumbnail of Avian im Gebrauch. Zur Verwendung von Schulhandschriften im Unterricht

Research paper thumbnail of dem selbigen glosiert er allwegen in die feder" : vom Aufstieg des Deutschen zur geschriebenen Unterrichtssprache im 15. Jahrhundert ; (Exposé)

Der Vortrag zielt auf „Schule“ als Ort der Textproduktion, näherhin auf die Integrationsformen vo... more Der Vortrag zielt auf „Schule“ als Ort der Textproduktion, näherhin auf die Integrationsformen volkssprachlicher Texterläuterung (Texttyp Glosse, Wort-für-Wort-Übersetzung, Reimpaarübersetzung) in die dominant lateinische Textauslegung (Texttyp Kommentar)

Research paper thumbnail of Schulunterricht und Verschriftlichungsprozess : Forschungsansätze und Forschungsergebnisse

Ob Lernen eher eine Angelegenheit des Hörens oder eher eine des Lesens sei, darüber können im Spä... more Ob Lernen eher eine Angelegenheit des Hörens oder eher eine des Lesens sei, darüber können im Spätmittelalrer Missverständnisse Aufkommen [...] Die kleine Szene aus einem Gesprächsbüchlein des 15. Jahrhunderts, dem ,Es tu scolaris', ruft einen ihren Lesern offenbar nicht mehr ganz selbstverständlichen Sachverhalt in Erinnerung: Auch im Ausgang des Mittelalters vollzieht sich der Erwerb des Lernstoffs im Trivialunterricht wesentlich auditiv, im Rahmen mündlicher Unterweisung

Research paper thumbnail of Unterrichtsschriftlichkeit : Stationen des Medienwandels im mittelalterlichen Schulbuch (9. - 16. Jh.)

Gegenstand des Vortrags ist der mittelalterliche Schulunterricht in Gestalt der schriftlichen Mat... more Gegenstand des Vortrags ist der mittelalterliche Schulunterricht in Gestalt der schriftlichen Materialien, die dem praktischen Textstudium im beginnenden Lateinunterricht zugrundegelegt wurden. Von zwei Handschriftenkorpora prominenter Schultexte ausgehend, zielt er auf eine mediengeschichtlich ausgerichtete Beschreibung des Textstudiums. Von diesen Korpora deckt der eine ('Aviani Fabulae', lat.) das gesamte Mittelalter ab, der andere ('Disticha Catonis', lat.-dt.) darüber hinaus die Durchsetzungsphase des Buchdrucks

Research paper thumbnail of Mittelalter-Philologie im Internet : Verzeichnis der deutschen Cato-Überlieferung am Teilprojekt A7 des SFB 538 "Mehrsprachigkeit

Das Teilprojekt A 7 "Disticha Catonis. Didaktische Diskursformen zwischen Latein und Volkssp... more Das Teilprojekt A 7 "Disticha Catonis. Didaktische Diskursformen zwischen Latein und Volkssprache" des Hamburger SFB 538 "Mehrsprachigkeit" hat sich im Herbst 2000 entschlossen, seine laufenden Arbeiten im Internet zu dokumentieren

Research paper thumbnail of Cato

Die im 3. oder 4. Jahrhundert entstandenen ,Disticha Catonis' sind seit karolingischer Zeit i... more Die im 3. oder 4. Jahrhundert entstandenen ,Disticha Catonis' sind seit karolingischer Zeit im lateinischen Trivialunterricht verankert. Dort werden sie regelmäßig als in vier Bücher unterteilte Zusammenstellung von etwas über 140 Hexameterdistichen mit kurzer Praefatio in Prosa und einer im Bestand wechselnden Reihe von Prosasentenzen traktiert. Zuvor nur vereinzelt, werden sie im 13. Jahrhundert erstmals in breitem Schub gleich in mehrere Volkssprachen Europas übersetzt. Speziell im deutschen Sprachraum begleitet eine zweite größere Welle der Textproduktion den mächtigen Aufschwung des institutionalisierten Schulunterrichts in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im rhein-maasländischen Raum und im angrenzenden Westen bringen diese zwei übergreifenden Vorgänge zwei in Verbreitung, Faktur und Funktion verschiedene ,Cato'-Übersetzungen hervor. Sie vertreten in der Folgezeit in ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet bis in den sich durchsetzenden Buchdruck hinein jeweils kon...

Research paper thumbnail of Der zweisprachige und der einsprachige "haidnische maister" : Kompensation von Geltungsverlusten der deutschen Cato-Übersetzungen zwischen Lateinunterricht und Laienlektüre ; (Exposé)

Der Vortrag versucht seinen Beitrag zum Tagungsthema im Ansatz am Gegenbild zu erbringen. Dieses ... more Der Vortrag versucht seinen Beitrag zum Tagungsthema im Ansatz am Gegenbild zu erbringen. Dieses Gegenbild bezieht er zunächst aus der Institution 'Schule'. Er geht von der Überlegung aus, dass für volkssprachliche Literatur hier durch eine enge Kopplung an die Welt des Lateinischen und der Schriftlichkeit tendenziell weniger Bedarf besteht, ihre Existenz zu rechtfertigen und sich zu (stets begrenzter, weil untergeordnet-dienender) Geltung zu bringen als für dezidiert an den "offeneren" Rezeptionsraum des Hofes gebundene Werke. Das gilt gerade auch für die deutschen Cato-Übersetzungen des Spätmittelalters, die zunächst als Hilfsmittel zur Erschließung des lateinischen Ausgangstextes im Trivialunterricht erarbeitet wurden. Sie sind dadurch in ein seit dem 12. Jahrhundert relativ stabiles, dominant lateinisches System kommunikativer Handlungen integriert

Research paper thumbnail of Facetus

Der seit dem 13- Jahrhundert lateinisch überlieferte und wohl nicht allzulange vorher entstandene... more Der seit dem 13- Jahrhundert lateinisch überlieferte und wohl nicht allzulange vorher entstandene ,Facetus Cum nihil utilius' gibt sich selbst als Ergänzung der ,Disticha Catonis' aus und wird häufig mit diesem gemeinsam tradiert und mit ihm im Lateinunterricht traktiert. Da Bestand und Folge der paarweise gereimten Hexameter stärker wechseln als bei diesem, lassen sich Traditions- und Eigenanteil der Übersetzungen schwerer als dort bestimmen. Im deutschen Sprachraum entstehen Übersetzungen seit dem zweiten Viertel des 14., im Mittelniederländischen bereits im 13. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Schriftliche Glosse und mündlicher Unterricht : das Beispiel der älteren lateinisch und volkssprachlich glossierten Aviane (9.-11. Jahrhundert)

Research paper thumbnail of Ein Feld formiert sich : Voraussetzungen, Strukturen und Reichweite poetologischer Begrifflichkeit in den Tabulaturen der Meistersinger

Das unter ästhetischen Gesichtspunkten nach wie vor als kulturelle Abstrusität rubrizierte Bemühe... more Das unter ästhetischen Gesichtspunkten nach wie vor als kulturelle Abstrusität rubrizierte Bemühen der Meistersinger, literarische Leistung zu quantifizieren, erscheint in worthistorischer Perspektive und dabei insbesondere im Hinblick auf die Tabulaturen des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts als ein durchaus fortschrittliches Phänomen. Obschon die Texte sowohl pragmatisch - durch die Bindung an den Vortrag vor Anwesenden - als auch ihrem Selbstverständnis nach an mittelalterliche Literaturtraditionen gebunden bleiben, verfügen die Meistersinger im Kontext ihrer Aufführung doch nun über einen umfangreichen Katalog poetologischer Begriffe, die in diskursiver Form verschriftlich vorliegen

Research paper thumbnail of Die Cato-Übertragungen des 15. und 16. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Tradition, Schulalltag und humanistischer Unterrichtsreform (Arbeitstitel)

Der Beitrag knüpft an die von A. Grafton und L. Jardine (From humanism to the humanities, Cambrid... more Der Beitrag knüpft an die von A. Grafton und L. Jardine (From humanism to the humanities, Cambridge/Mass. 1986) und jüngst noch einmal für italienische Verhältnisse formulierte These von R. Black (Humanism and education, Cambridge 2001) an, "that the famous humanist educators did not introduce the revolution in the classroom that is usually assumed". Diese These soll im Hinblick auf die unterrichtliche 'auctores'-Lektüre im deutschen Sprachraum und mit Seitenblick auf H. Puffs Befunde speziell zum Grammatikunterricht zwischen 1480 und 1560 überprüft und modifiziert werden

Research paper thumbnail of Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben- und Ineinander von Latein und Deutsch im 14. Jahrhundert

Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, Apr 1, 2006

Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben-und Ineinander... more Cato und Facetus im Hausbuch Michaels de Leone. Zum handschriftlichen Nach-, Neben-und Ineinander von Latein und Deutsch im 14. Jahrhundert Über den Inhalt des zerstörten ersten Band es des Hausbuchs des Würzburger Protonotars Michael de Leone (t 1355) informiert nur noch ein Register, das dem heute in der Münchener Universitätsbibliothek aufbewahrten zweiten Band vorangestellt ist (München, UB, r Cod. ms. 731, !va-2rb).1 Als Repertorium (l v) wie Capitolorum Registrum (2 r) bezeichnet, weist es in den letzten vier Zeilen von BI. I vb als neuntes und zehntes Stück des ersten Bandes aus: DEr katho zu latin. vnd zu lutsche. I Der facelus. Cum niehil uti/jus. zu farin. / vnd in / lutsch. Die Identifizierung der genannten Werke steht außer Frage: zum einen handelt es sich um d ie spätantiken CDisticha Catonis', z um anderen um den hochmittelalterlichen <Facctus Cum nihil utilius' 2 , denen heiden eine deutsche Übenragung an die Seite gesteUt wurde. Auf den ersten Blick scheim die ganze Textpartie daher höchs tens insofern Beachtung zu verdienen, als mit dem Facetus eines jener zwei Werke vorliegt, von denen wenigstens noch Bruchstücke erhalte n sind (München, BSB , Cgm 195 1 , 5rv-das zweite Werk ist Hugos von Trimberg 'Renner ', vgl.

Research paper thumbnail of Die deutschen Meistersinger-Gesellschaften : mit einem Anhang: Der älteste Rechenschaftsbericht der Freiburger Meistersinger von 1575/80

Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg im Breisgau berichten in einer am 5. Mai 1513 ausgestell... more Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg im Breisgau berichten in einer am 5. Mai 1513 ausgestellten Urkunde, es hätten mehrere Bürger mit der Bitte sich an sie gewandt, eine "bruderschaft der sengerye gründen zu dürfen. Denn gott der allmechtig [würde] dardurch gelopt, die selen getröst und die menschen zu zyten, so sy dem gesang zuhorten, von gotslesterung, ouch vom spyl vnd anderer weltlicher uppigkeyt gezogen": Gott, der Allmächtige, würde damit gepriesen, die Seelen würden getröstet, und die Menschen, wenn sie dem Gesang zuhörten, von Gotteslästerung, Spiel und anderen weltlichen Lastern abgehalten. In Rücksicht nicht zuletzt auf die "guettaeten, so den armen selen dardurch nachgeschechen mocht", wird diesem Ersuchen stattgegeben. Die Bittsteller dürfen ihre "bruderschaft" aber nur genau so einrichten, wie es eine "ordnung" im Detail vorschreibt, die dem Ersuchen an den Stadtrat von den Sängern beigegeben wurde und in der Gründungsurkunde...