Andreas F. Kelletat - Academia.edu (original) (raw)
Books by Andreas F. Kelletat
Warum engagierte ein DDR-Verlag einen Übersetzer aus Westberlin? Welchen Einfluss hatte die außen... more Warum engagierte ein DDR-Verlag einen Übersetzer aus Westberlin?
Welchen Einfluss hatte die außenpolitische Großwetterlage auf das
Übersetzen aus dem Chinesischen? Warum versuchte ein Inoffizieller
Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, die sowjetische
Zensur zu umgehen? Aus welchen Sprachen wurde übersetzt? Wie
viel verdiente ein freiberuflich tätiger Literaturübersetzer? Und wie
haben Übersetzer, Nachdichter, Herausgeber, Lektoren, Gutachter,
Verlagsleiter sowie die Zensoren der Hauptverwaltung Verlage und
Buchhandel an der „Politik der Translation“ mitgewirkt?
Diese und ähnliche Fragen beantworten die Autorinnen und Autoren
dieses Bandes. Die Erforschung des Übersetzens im „Leseland“
DDR steht freilich noch am Anfang. Ziel des Bandes ist daher nicht
Vollständigkeit oder Systematisierung des translationshistorischen
Wissens über die DDR, sondern das exemplarische Erkunden ihrer
übersetzerischen Vielfalt.
Mitte der 70er Jahre im Rheinland. Sotter hat endlich die Schule hinter sich. Mit seinem klapprig... more Mitte der 70er Jahre im Rheinland. Sotter hat endlich die Schule hinter sich. Mit seinem klapprigen Auto fährt er nach Warschau. Dort verliebt er sich sehr. Und er will bei seinem polnischen Freund bleiben. Auch Tadeusz wünscht sich das: Ein Leben für immer mit diesem Deutschen. Aber da ist noch Sotters Bruder Hanns, der dringend Hilfe braucht. Wie soll Sotter sich entscheiden? Zwischen Hanns und Tadeusz? Zwischen Warschau und dem Rheinland? Und warum kommt er nicht los von der Erinnerung an diesen Warschauer Herbst? Auch jetzt noch nicht, nach all den Jahren.
Am 5. Dezember 1939, drei Tage vor seinem 20. Geburtstag, begann Kuno Sottkowskis Militärzeit in ... more Am 5. Dezember 1939, drei Tage vor seinem 20. Geburtstag, begann Kuno Sottkowskis Militärzeit in einer Infanterie-Kaserne in Braunsberg am Frischen Haff, dem heute polnischen Braniewo an der Grenze zur Oblast Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Der aus einem streng baptistischen Milieu stammende junge Mann konnte es – nicht anders als sein drei Jahre älterer Bruder Albert und viele seiner Freunde – kaum noch abwarten, endlich an die Front zu kommen, endlich ein richtiger deutscher Held zu werden.
Was Kuno Sottkowski auf der Suche nach seinem Heldenleben widerfahren ist, was er dabei gedacht und empfunden haben mag und wie andere ihn in seinen Kasernen- und Kriegsjahren erlebt haben, davon wird in diesem dokumentarischen Roman erzählt. Es geht auch um jenen 20. Mai 1941, als deutsche Fallschirmjäger mit der Eroberung der Insel Kreta begannen. Kuno Sottkowski war dabei und dieser 20. Mai blieb ihm der größte Tag seines eigenartig verpfuschten Lebens.
Erzählt wird Kuno Sottkowskis Geschichte von seinem Sohn. Und sie wird so erzählt, dass wir Leser von jenem Krieg ein etwas anderes Bild bekommen als wir es sonst gewohnt sind.
Der im Kontext der Arbeit am Germersheimer Übersetzerlexikon entstandene Band Übersetzerforschung... more Der im Kontext der Arbeit am Germersheimer Übersetzerlexikon entstandene Band Übersetzerforschung lädt zur Diskussion über die Entwicklungen auf diesem neuen Forschungsfeld ein. Theoretisch-methodische Überlegungen zur translationsorientierten Biographik, zu Exil und Zensur, zum Originalitätsdispositiv oder zu den Herausforderungen digitalen Publizierens stehen neben – oft auf intensiven Archivstudien beruhenden – exemplarischen Fallstudien zum translatorischen Œuvre bzw. Leben und Werk einzelner Übersetzer: Brecht, Gutkind, Hofmannsthal, Klabund, Lipiner, Losa, Meyerhof, Otten, Palm, Reiner und Witte. Die translations-, sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Beiträge dokumentieren den Perspektivenreichtum einer historisch interessierten Übersetzerforschung. Zusätzlich unterstrichen wird dieser Reichtum durch die Vielzahl jener Sprachen, aus denen die im Band vorgestellten Übersetzer ins Deutsche gearbeitet haben.
Im Frühjahr 2015 wurden im Germersheimer Übersetzerlexikon (uelex.de) die ersten Übersetzerporträ... more Im Frühjahr 2015 wurden im Germersheimer Übersetzerlexikon (uelex.de) die ersten Übersetzerporträts samt zugehörigen Bibliographien veröffentlicht – Bausteine für die zu schreibende Literatur- und Kulturgeschichte des Übersetzens.
Der im Kontext der Lexikon-Arbeit entstandene Sammelband "Übersetzerforschung" lädt zur Diskussion über die Entwicklungen auf diesem neuen Forschungsfeld ein. Theoretisch-methodische Überlegungen zur translationsorientierten Biographik, zu Exil und Zensur, zum Originalitätsdispositiv oder zu den Herausforderungen digitalen Publizierens stehen neben – oft auf intensiven Archivstudien beruhenden – exemplarischen Fallstudien zum translatorischen Œuvre bzw. Leben und Werk einzelner Übersetzer: Brecht, Gutkind, Hofmannsthal, Klabund, Lipiner, Losa, Meyerhof, Otten, Palm, Reiner, Witte.
Die translations-, sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Beiträge dokumentieren den Perspektivenreichtum einer historisch interessierten Übersetzerforschung. Zusätzlich unterstrichen wird dieser Reichtum durch die Vielzahl jener Sprachen, aus denen die im Band vorgestellten Übersetzer ins Deutsche gearbeitet haben.
Campus-Erzählungen aus der Welt der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Deutsch als B-Sprache)... more Campus-Erzählungen aus der Welt der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Deutsch als B-Sprache)
Wie geht das zu, wenn junge Leute aus fernen Ländern an die Hochschule der pfälzischen Kleinstadt Gommersbach kommen, um sich zu Übersetzern und Dolmetschern und Experten für Deutsch und Deutsches ausbilden zu lassen? Im Mittelpunkt dieser humorvollen Campus-Erzählungen steht Professor Sottkowski, schwankend zwischen hyperaktivem Dorftrottel und melancholischem Globetrotter. Mit seiner griechischen Kollegin Elefteria Kolposkidou zankt er sich über Studienreform und Hochschulpolitik. Und dann ist da dieser Kevin, der zwar so heißt aber doch nicht so zu sein scheint. Er will Konferenz-Dolmetscher werden. Aber hat er überhaupt das Zeug dazu?
Es gibt zahlreiche deutsche Schriftstellerlexika, Künstlerlexika, Gelehrtenlexika. Ein Übersetzer... more Es gibt zahlreiche deutsche Schriftstellerlexika, Künstlerlexika, Gelehrtenlexika. Ein Übersetzerlexikon hingegen gibt es bisher nicht. Dabei steht fest, dass unsere Kenntnisse der Literaturen der Welt größtenteils den Entdeckungen, ja sogar dem Lebenswerk zahlloser Übersetzer zu verdanken sind, von denen wir meist jedoch kaum mehr als den Namen kennen. Ob hinter diesen Namen vielleicht noch anderes zu entdecken wäre als die reichlich erforschte Sinnverdrehung und Wortklauberei – das u. a. sollen die hier versammelten translationswissenschaftlichen und literaturgeschichtlichen Studien zu Übersetzern aus unterschiedlichen Sprachen und Epochen exemplarisch erhellen. Diese Studien bilden zugleich den Grundstock für das derzeit entstehende digitale Germersheimer Übersetzerlexikon. Darüber hinaus befassen sich im vorliegenden Band mehrere interdisziplinär ausgerichtete Beiträge mit den für die Erstellung eines Übersetzerlexikons relevanten theoretischen, methodischen und forschungspraktischen Grundfragen.
Der Wissenschaftler und Schriftsteller Andreas F. Kelletat ist eine Ausnahmeerscheinung. Sein Tal... more Der Wissenschaftler und Schriftsteller Andreas F. Kelletat ist eine Ausnahmeerscheinung. Sein Talent zum kritischen sowie produktiven Umgang mit Sprache, Worten und Zeichen hat er in zahlreichen Vorträgen und Publikationen unter Beweis gestellt. Nun schreiben andere für und über ihn. Kollegen, Wegbegleiter und Freunde aus Deutschland, Finnland und Europa ehren einen Mittler der deutsch-finnischen Literatur-und Kulturbeziehungen, einen Brückenbauer ins Baltikum, einen Kämpfer für die interkulturelle Arbeit in Forschung und Lehre, dessen Frage nach dem Wie des "interkulturellen Lernens" immer auch zur Frage nach dem Wie des "interkulturellen Gesprächs" führt. Neben fundierten Forschungsergebnissen aus Literatur-, Sprach-und Translationswissenschaft stehen hier lyrische Gedanken und persönliche Erinnerungen. Im Zusammenspiel der Texte entsteht ein vielschichtiges Panorama, das die vielseitigen Interessen Kelletats spiegelt.
Dass Manfred Peter Hein, der im Mai 2021 seinen 90. Geburtstag beging, zu den wirklich herausrage... more Dass Manfred Peter Hein, der im Mai 2021 seinen 90. Geburtstag beging, zu den wirklich herausragenden zeitgenössischen deutschen Autoren gehört, ist erst in jüngster Zeit ganz deutlich zu erkennen. Aber immer noch scheint es, als stünden sich die unterschiedlichen Facetten seines Werks gegenseitig im Wege. Der Übersetzer verdeckt den Dichter, der Dichter den Prosaschreiber, der Prosaschreiber den Essayisten und dieser wiederum den Übersetzer und Vermittler fremder Literaturen. Die „Hermetik“, die sperrige Unzugänglichkeit des einzelnen Gedichts korrespondiert mit der Unüberschaubarkeit des Lebenswerks, das wiederum einem nur schwer zu entziffernden Lebensweg entstammt.
Andreas F. Kelletats Aufsätze zu Manfred Peter Hein wollen und können dessen äußerst komplexes Gesamtwerk nicht restlos erschließen, aber sie eröffnen Zugänge zu diesem Werk und seiner Vielschichtigkeit; und sie verbinden die Analyse einzelner Texte jeweils mit Blicken auf das Werkganze, auf die Biografie des Autors und auf den zeitgeschichtlichen Kontext. Kelletats Studien lassen freilich auch erkennen, was an interpretatorischer und analytischer Arbeit noch zu leisten sein wird, bevor Heins seit einem halben Jahrhundert „im utopischen Abseits“ entstandene Gedichte, Prosatexte und Übersetzungen als in Deutschland und bei seinen des Deutschen kundigen Lesern angekommen bezeichnet werden können.
[Klappentext 2004:] Das Übersetzen und Dolmetschen ist im universitären Kontext nicht nur Gegenst... more [Klappentext 2004:] Das Übersetzen und Dolmetschen ist im universitären Kontext nicht nur Gegenstand von Forschung und Lehre. Es ist auch Thema, wenn es in mitunter hitzigen Debatten um Fragen der Studienreform geht, um die Gestaltung von Prüfungsordnungen, um Aktivitäten im Bereich Weiterbildung, um die Strukturen von Institutionen, um die Benennung von Fächern und Instituten und die Definition von Professuren, um das Verhältnis von traditionellen Philologien zu auch praxisorientierten Studiengängen. Um diese Aspekte geht es in den hier versammelten Universitätsreden aus den Jahren 1994 bis 2003. Es handelt sich u. a. um Ansprachen, die der Verfasser in seinem Amt als Dekan gehalten hat. Sie gestatten damit zugleich einen Blick in das Innenleben jener 1947 gegründeten Germersheimer Institution, die mit 1400 deutschen und 1000 ausländischen Studierenden aus 80 Ländern die weltweit internationalste und größte Ausbildungsstätte für Übersetzer und Dolmetscher ist.
[Klappentext 1991:] Das Gespräch zwischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern ist in der Inland... more [Klappentext 1991:] Das Gespräch zwischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern ist in der Inlands- wie Auslandsgermanistik nicht gerade rege, zu unterschiedlich sind die jeweiligen Methoden und Erkenntnisinteressen. Im Bereich der Textanalyse jedoch erscheint dem Verfasser ein erneutes Aufeinanderzugehen der germanistischen Teildisziplinen durchaus sinnvoll. Zumal wenn es um literarische Texte geht, die sich ohne sprachwissenschaftliches Instrumentarium überhaupt nicht hinreichend erklären lassen. An dem «generativen» Gedicht Generation von Richard Pietraß werden die Möglichkeiten einer linguistisch-literaturwissenschaftlichen Analyse exemplarisch erprobt.
Aus dem Inhalt: Linguistisch-literaturwissenschaftliche Textanalyse - Wortzerlegungskunst von Chlebnikov zu Pietraß - Das Gedicht Generation - Metrische Struktur - Morphologische Struktur - Innovative Wortbildungskonstruktionen - Lautstruktur.
Papers by Andreas F. Kelletat
Stefanie Kremmel / Julia Richter / Larisa Schippel (Hg.) Translation und Exil (1933–1945) III: Motive, Funktionen und Wirkungen, 2024
ÜbersetzerischesHandelnimExil Nach dem Nördlichen Eismeer zu Sehe ich noch eine kleine Tür. (GBA ... more ÜbersetzerischesHandelnimExil Nach dem Nördlichen Eismeer zu Sehe ich noch eine kleine Tür. (GBA 12: 98) 3 Die "kleine Tür"-das darf in diesen biographisch-zeitgeschichtlichen Versen fast wörtlich genommen werden-meinte den Eismeerhafen Petsamo bzw. Liinahamari im äußersten Norden Finnlands. Von dort gab es 1940 noch eine Schiffsverbindung nach Amerika, die Brecht für sich, seine Ehefrau Helene Weigel, die beiden Kinder Stefan (geb. 1924) und Barbara (geb. 1930) sowie für seine Mitarbeiterin Margarete Steffin nutzen wollte. Ruth Berlau, so schrieb er seiner dänischen Freundin Ende Mai/Anfang Juni 1940, sollte ebenfalls mit durch diese "kleine Tür": Helli [Weigel] hat für fünf Personen Plätze für die USA reservieren lassen (ab Petsamo)-für den Fall, daß man da schon alles geregelt hat (anfangs August) […] / Das Schiff heißt Mathilda Thordén und soll 5. August (das ist frühestens) absegeln. / Du mußt auch nur belegen und möglichst billig. / e p e p[ 4 ] / bertolt (GBA 29: 173) Zu "regeln" waren neben der Schiffspassage selbst vor allem Pass-und Visaangelegenheiten für die Einreise in die USA. Das zog sich in die Länge. 5 Erst ein ganzes Jahr nach der Ankunft in Helsinki verließen Brecht und seine Leute am 16. Mai 1941 Finnland. Die Reise ging nicht über die Petsamo-Route und den Nordatlantik, sondern per Eisenbahn, mit einem vierzehntägigen Zwischenaufenthalt in Moskau (wo die todkranke Margarete Steffin zurückblieb), quer durch die ganze Sowjetunion bis Wladiwostok, von dort aus auf einem schwedischen Frachtschiff über Manila nach San Pedro und Los Angeles. Um das finnische Jahr soll es im Folgenden gehen. Aus translationshistorischer Sicht besonders ergiebig dürfte dabei ein Blick auf jene vier Monate 3 Das Gedicht erschien im Druck erstmals im 1949 zu Brechts 50. Geburtstag von Peter Huchel hg. Sonderheft der Zeitschrift Sinn und Form (S. 168) unter dem Titel 1941. Abweichend von der GBA heißt es dort statt "Nördlichen" "nördlichen". 4 e p e p = et propre et procul = in der Nähe, in der Ferne.
In: Hartmut E. H. Lenk & Ulrike Richter-Vapaatalo (Hrsg.): Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland und den beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren, S.311-358., 2022
Unter der Überschrift „Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland und den beiden deutschen St... more Unter der Überschrift „Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland
und den beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren“ hat sich das Fach
Germanistik an der Universität Helsinki Berichte über persönliche Erfahrungen erbeten, die man als seinerzeit aktiv Beteiligter in der Zusammenarbeit Finnlands mit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik gemacht hat.
Wallstein Verlag eBooks, Apr 5, 2024
Der 1890 in Erlangen geborene und 1964 in Potsdam verstorbene Wilhelm Fraenger gilt als Ausnahmee... more Der 1890 in Erlangen geborene und 1964 in Potsdam verstorbene Wilhelm Fraenger gilt als Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Kunsthistorikern des 20. Jahrhunderts. Dass der "subversive Kulturwissenschaftler" (Weckel) auch als Übersetzer und Herausgeber von Übersetzungen hervorgetreten ist, wurde bisher kaum beachtet.
Literaturwissenschaft, 2024
Warum engagierte ein DDR-Verlag einen Übersetzer aus Westberlin? Welchen Einfluss hatte die außen... more Warum engagierte ein DDR-Verlag einen Übersetzer aus Westberlin?
Welchen Einfluss hatte die außenpolitische Großwetterlage auf das
Übersetzen aus dem Chinesischen? Warum versuchte ein Inoffizieller
Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, die sowjetische
Zensur zu umgehen? Aus welchen Sprachen wurde übersetzt? Wie
viel verdiente ein freiberuflich tätiger Literaturübersetzer? Und wie
haben Übersetzer, Nachdichter, Herausgeber, Lektoren, Gutachter,
Verlagsleiter sowie die Zensoren der Hauptverwaltung Verlage und
Buchhandel an der „Politik der Translation“ mitgewirkt?
Diese und ähnliche Fragen beantworten die Autorinnen und Autoren
dieses Bandes. Die Erforschung des Übersetzens im „Leseland“
DDR steht freilich noch am Anfang. Ziel des Bandes ist daher nicht
Vollständigkeit oder Systematisierung des translationshistorischen
Wissens über die DDR, sondern das exemplarische Erkunden ihrer
übersetzerischen Vielfalt.
Mitte der 70er Jahre im Rheinland. Sotter hat endlich die Schule hinter sich. Mit seinem klapprig... more Mitte der 70er Jahre im Rheinland. Sotter hat endlich die Schule hinter sich. Mit seinem klapprigen Auto fährt er nach Warschau. Dort verliebt er sich sehr. Und er will bei seinem polnischen Freund bleiben. Auch Tadeusz wünscht sich das: Ein Leben für immer mit diesem Deutschen. Aber da ist noch Sotters Bruder Hanns, der dringend Hilfe braucht. Wie soll Sotter sich entscheiden? Zwischen Hanns und Tadeusz? Zwischen Warschau und dem Rheinland? Und warum kommt er nicht los von der Erinnerung an diesen Warschauer Herbst? Auch jetzt noch nicht, nach all den Jahren.
Am 5. Dezember 1939, drei Tage vor seinem 20. Geburtstag, begann Kuno Sottkowskis Militärzeit in ... more Am 5. Dezember 1939, drei Tage vor seinem 20. Geburtstag, begann Kuno Sottkowskis Militärzeit in einer Infanterie-Kaserne in Braunsberg am Frischen Haff, dem heute polnischen Braniewo an der Grenze zur Oblast Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Der aus einem streng baptistischen Milieu stammende junge Mann konnte es – nicht anders als sein drei Jahre älterer Bruder Albert und viele seiner Freunde – kaum noch abwarten, endlich an die Front zu kommen, endlich ein richtiger deutscher Held zu werden.
Was Kuno Sottkowski auf der Suche nach seinem Heldenleben widerfahren ist, was er dabei gedacht und empfunden haben mag und wie andere ihn in seinen Kasernen- und Kriegsjahren erlebt haben, davon wird in diesem dokumentarischen Roman erzählt. Es geht auch um jenen 20. Mai 1941, als deutsche Fallschirmjäger mit der Eroberung der Insel Kreta begannen. Kuno Sottkowski war dabei und dieser 20. Mai blieb ihm der größte Tag seines eigenartig verpfuschten Lebens.
Erzählt wird Kuno Sottkowskis Geschichte von seinem Sohn. Und sie wird so erzählt, dass wir Leser von jenem Krieg ein etwas anderes Bild bekommen als wir es sonst gewohnt sind.
Der im Kontext der Arbeit am Germersheimer Übersetzerlexikon entstandene Band Übersetzerforschung... more Der im Kontext der Arbeit am Germersheimer Übersetzerlexikon entstandene Band Übersetzerforschung lädt zur Diskussion über die Entwicklungen auf diesem neuen Forschungsfeld ein. Theoretisch-methodische Überlegungen zur translationsorientierten Biographik, zu Exil und Zensur, zum Originalitätsdispositiv oder zu den Herausforderungen digitalen Publizierens stehen neben – oft auf intensiven Archivstudien beruhenden – exemplarischen Fallstudien zum translatorischen Œuvre bzw. Leben und Werk einzelner Übersetzer: Brecht, Gutkind, Hofmannsthal, Klabund, Lipiner, Losa, Meyerhof, Otten, Palm, Reiner und Witte. Die translations-, sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Beiträge dokumentieren den Perspektivenreichtum einer historisch interessierten Übersetzerforschung. Zusätzlich unterstrichen wird dieser Reichtum durch die Vielzahl jener Sprachen, aus denen die im Band vorgestellten Übersetzer ins Deutsche gearbeitet haben.
Im Frühjahr 2015 wurden im Germersheimer Übersetzerlexikon (uelex.de) die ersten Übersetzerporträ... more Im Frühjahr 2015 wurden im Germersheimer Übersetzerlexikon (uelex.de) die ersten Übersetzerporträts samt zugehörigen Bibliographien veröffentlicht – Bausteine für die zu schreibende Literatur- und Kulturgeschichte des Übersetzens.
Der im Kontext der Lexikon-Arbeit entstandene Sammelband "Übersetzerforschung" lädt zur Diskussion über die Entwicklungen auf diesem neuen Forschungsfeld ein. Theoretisch-methodische Überlegungen zur translationsorientierten Biographik, zu Exil und Zensur, zum Originalitätsdispositiv oder zu den Herausforderungen digitalen Publizierens stehen neben – oft auf intensiven Archivstudien beruhenden – exemplarischen Fallstudien zum translatorischen Œuvre bzw. Leben und Werk einzelner Übersetzer: Brecht, Gutkind, Hofmannsthal, Klabund, Lipiner, Losa, Meyerhof, Otten, Palm, Reiner, Witte.
Die translations-, sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Beiträge dokumentieren den Perspektivenreichtum einer historisch interessierten Übersetzerforschung. Zusätzlich unterstrichen wird dieser Reichtum durch die Vielzahl jener Sprachen, aus denen die im Band vorgestellten Übersetzer ins Deutsche gearbeitet haben.
Campus-Erzählungen aus der Welt der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Deutsch als B-Sprache)... more Campus-Erzählungen aus der Welt der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Deutsch als B-Sprache)
Wie geht das zu, wenn junge Leute aus fernen Ländern an die Hochschule der pfälzischen Kleinstadt Gommersbach kommen, um sich zu Übersetzern und Dolmetschern und Experten für Deutsch und Deutsches ausbilden zu lassen? Im Mittelpunkt dieser humorvollen Campus-Erzählungen steht Professor Sottkowski, schwankend zwischen hyperaktivem Dorftrottel und melancholischem Globetrotter. Mit seiner griechischen Kollegin Elefteria Kolposkidou zankt er sich über Studienreform und Hochschulpolitik. Und dann ist da dieser Kevin, der zwar so heißt aber doch nicht so zu sein scheint. Er will Konferenz-Dolmetscher werden. Aber hat er überhaupt das Zeug dazu?
Es gibt zahlreiche deutsche Schriftstellerlexika, Künstlerlexika, Gelehrtenlexika. Ein Übersetzer... more Es gibt zahlreiche deutsche Schriftstellerlexika, Künstlerlexika, Gelehrtenlexika. Ein Übersetzerlexikon hingegen gibt es bisher nicht. Dabei steht fest, dass unsere Kenntnisse der Literaturen der Welt größtenteils den Entdeckungen, ja sogar dem Lebenswerk zahlloser Übersetzer zu verdanken sind, von denen wir meist jedoch kaum mehr als den Namen kennen. Ob hinter diesen Namen vielleicht noch anderes zu entdecken wäre als die reichlich erforschte Sinnverdrehung und Wortklauberei – das u. a. sollen die hier versammelten translationswissenschaftlichen und literaturgeschichtlichen Studien zu Übersetzern aus unterschiedlichen Sprachen und Epochen exemplarisch erhellen. Diese Studien bilden zugleich den Grundstock für das derzeit entstehende digitale Germersheimer Übersetzerlexikon. Darüber hinaus befassen sich im vorliegenden Band mehrere interdisziplinär ausgerichtete Beiträge mit den für die Erstellung eines Übersetzerlexikons relevanten theoretischen, methodischen und forschungspraktischen Grundfragen.
Der Wissenschaftler und Schriftsteller Andreas F. Kelletat ist eine Ausnahmeerscheinung. Sein Tal... more Der Wissenschaftler und Schriftsteller Andreas F. Kelletat ist eine Ausnahmeerscheinung. Sein Talent zum kritischen sowie produktiven Umgang mit Sprache, Worten und Zeichen hat er in zahlreichen Vorträgen und Publikationen unter Beweis gestellt. Nun schreiben andere für und über ihn. Kollegen, Wegbegleiter und Freunde aus Deutschland, Finnland und Europa ehren einen Mittler der deutsch-finnischen Literatur-und Kulturbeziehungen, einen Brückenbauer ins Baltikum, einen Kämpfer für die interkulturelle Arbeit in Forschung und Lehre, dessen Frage nach dem Wie des "interkulturellen Lernens" immer auch zur Frage nach dem Wie des "interkulturellen Gesprächs" führt. Neben fundierten Forschungsergebnissen aus Literatur-, Sprach-und Translationswissenschaft stehen hier lyrische Gedanken und persönliche Erinnerungen. Im Zusammenspiel der Texte entsteht ein vielschichtiges Panorama, das die vielseitigen Interessen Kelletats spiegelt.
Dass Manfred Peter Hein, der im Mai 2021 seinen 90. Geburtstag beging, zu den wirklich herausrage... more Dass Manfred Peter Hein, der im Mai 2021 seinen 90. Geburtstag beging, zu den wirklich herausragenden zeitgenössischen deutschen Autoren gehört, ist erst in jüngster Zeit ganz deutlich zu erkennen. Aber immer noch scheint es, als stünden sich die unterschiedlichen Facetten seines Werks gegenseitig im Wege. Der Übersetzer verdeckt den Dichter, der Dichter den Prosaschreiber, der Prosaschreiber den Essayisten und dieser wiederum den Übersetzer und Vermittler fremder Literaturen. Die „Hermetik“, die sperrige Unzugänglichkeit des einzelnen Gedichts korrespondiert mit der Unüberschaubarkeit des Lebenswerks, das wiederum einem nur schwer zu entziffernden Lebensweg entstammt.
Andreas F. Kelletats Aufsätze zu Manfred Peter Hein wollen und können dessen äußerst komplexes Gesamtwerk nicht restlos erschließen, aber sie eröffnen Zugänge zu diesem Werk und seiner Vielschichtigkeit; und sie verbinden die Analyse einzelner Texte jeweils mit Blicken auf das Werkganze, auf die Biografie des Autors und auf den zeitgeschichtlichen Kontext. Kelletats Studien lassen freilich auch erkennen, was an interpretatorischer und analytischer Arbeit noch zu leisten sein wird, bevor Heins seit einem halben Jahrhundert „im utopischen Abseits“ entstandene Gedichte, Prosatexte und Übersetzungen als in Deutschland und bei seinen des Deutschen kundigen Lesern angekommen bezeichnet werden können.
[Klappentext 2004:] Das Übersetzen und Dolmetschen ist im universitären Kontext nicht nur Gegenst... more [Klappentext 2004:] Das Übersetzen und Dolmetschen ist im universitären Kontext nicht nur Gegenstand von Forschung und Lehre. Es ist auch Thema, wenn es in mitunter hitzigen Debatten um Fragen der Studienreform geht, um die Gestaltung von Prüfungsordnungen, um Aktivitäten im Bereich Weiterbildung, um die Strukturen von Institutionen, um die Benennung von Fächern und Instituten und die Definition von Professuren, um das Verhältnis von traditionellen Philologien zu auch praxisorientierten Studiengängen. Um diese Aspekte geht es in den hier versammelten Universitätsreden aus den Jahren 1994 bis 2003. Es handelt sich u. a. um Ansprachen, die der Verfasser in seinem Amt als Dekan gehalten hat. Sie gestatten damit zugleich einen Blick in das Innenleben jener 1947 gegründeten Germersheimer Institution, die mit 1400 deutschen und 1000 ausländischen Studierenden aus 80 Ländern die weltweit internationalste und größte Ausbildungsstätte für Übersetzer und Dolmetscher ist.
[Klappentext 1991:] Das Gespräch zwischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern ist in der Inland... more [Klappentext 1991:] Das Gespräch zwischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern ist in der Inlands- wie Auslandsgermanistik nicht gerade rege, zu unterschiedlich sind die jeweiligen Methoden und Erkenntnisinteressen. Im Bereich der Textanalyse jedoch erscheint dem Verfasser ein erneutes Aufeinanderzugehen der germanistischen Teildisziplinen durchaus sinnvoll. Zumal wenn es um literarische Texte geht, die sich ohne sprachwissenschaftliches Instrumentarium überhaupt nicht hinreichend erklären lassen. An dem «generativen» Gedicht Generation von Richard Pietraß werden die Möglichkeiten einer linguistisch-literaturwissenschaftlichen Analyse exemplarisch erprobt.
Aus dem Inhalt: Linguistisch-literaturwissenschaftliche Textanalyse - Wortzerlegungskunst von Chlebnikov zu Pietraß - Das Gedicht Generation - Metrische Struktur - Morphologische Struktur - Innovative Wortbildungskonstruktionen - Lautstruktur.
Stefanie Kremmel / Julia Richter / Larisa Schippel (Hg.) Translation und Exil (1933–1945) III: Motive, Funktionen und Wirkungen, 2024
ÜbersetzerischesHandelnimExil Nach dem Nördlichen Eismeer zu Sehe ich noch eine kleine Tür. (GBA ... more ÜbersetzerischesHandelnimExil Nach dem Nördlichen Eismeer zu Sehe ich noch eine kleine Tür. (GBA 12: 98) 3 Die "kleine Tür"-das darf in diesen biographisch-zeitgeschichtlichen Versen fast wörtlich genommen werden-meinte den Eismeerhafen Petsamo bzw. Liinahamari im äußersten Norden Finnlands. Von dort gab es 1940 noch eine Schiffsverbindung nach Amerika, die Brecht für sich, seine Ehefrau Helene Weigel, die beiden Kinder Stefan (geb. 1924) und Barbara (geb. 1930) sowie für seine Mitarbeiterin Margarete Steffin nutzen wollte. Ruth Berlau, so schrieb er seiner dänischen Freundin Ende Mai/Anfang Juni 1940, sollte ebenfalls mit durch diese "kleine Tür": Helli [Weigel] hat für fünf Personen Plätze für die USA reservieren lassen (ab Petsamo)-für den Fall, daß man da schon alles geregelt hat (anfangs August) […] / Das Schiff heißt Mathilda Thordén und soll 5. August (das ist frühestens) absegeln. / Du mußt auch nur belegen und möglichst billig. / e p e p[ 4 ] / bertolt (GBA 29: 173) Zu "regeln" waren neben der Schiffspassage selbst vor allem Pass-und Visaangelegenheiten für die Einreise in die USA. Das zog sich in die Länge. 5 Erst ein ganzes Jahr nach der Ankunft in Helsinki verließen Brecht und seine Leute am 16. Mai 1941 Finnland. Die Reise ging nicht über die Petsamo-Route und den Nordatlantik, sondern per Eisenbahn, mit einem vierzehntägigen Zwischenaufenthalt in Moskau (wo die todkranke Margarete Steffin zurückblieb), quer durch die ganze Sowjetunion bis Wladiwostok, von dort aus auf einem schwedischen Frachtschiff über Manila nach San Pedro und Los Angeles. Um das finnische Jahr soll es im Folgenden gehen. Aus translationshistorischer Sicht besonders ergiebig dürfte dabei ein Blick auf jene vier Monate 3 Das Gedicht erschien im Druck erstmals im 1949 zu Brechts 50. Geburtstag von Peter Huchel hg. Sonderheft der Zeitschrift Sinn und Form (S. 168) unter dem Titel 1941. Abweichend von der GBA heißt es dort statt "Nördlichen" "nördlichen". 4 e p e p = et propre et procul = in der Nähe, in der Ferne.
In: Hartmut E. H. Lenk & Ulrike Richter-Vapaatalo (Hrsg.): Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland und den beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren, S.311-358., 2022
Unter der Überschrift „Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland und den beiden deutschen St... more Unter der Überschrift „Dreiecksbeziehung. Die Germanistik in Finnland
und den beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren“ hat sich das Fach
Germanistik an der Universität Helsinki Berichte über persönliche Erfahrungen erbeten, die man als seinerzeit aktiv Beteiligter in der Zusammenarbeit Finnlands mit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik gemacht hat.
Wallstein Verlag eBooks, Apr 5, 2024
Der 1890 in Erlangen geborene und 1964 in Potsdam verstorbene Wilhelm Fraenger gilt als Ausnahmee... more Der 1890 in Erlangen geborene und 1964 in Potsdam verstorbene Wilhelm Fraenger gilt als Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Kunsthistorikern des 20. Jahrhunderts. Dass der "subversive Kulturwissenschaftler" (Weckel) auch als Übersetzer und Herausgeber von Übersetzungen hervorgetreten ist, wurde bisher kaum beachtet.
Literaturwissenschaft, 2024
Literaturwissenschaft, 2024
Über das Leben von Lilly Korpus, verheiratete Becher, kann man sich seit 2017 dank der von ihrem ... more Über das Leben von Lilly Korpus, verheiratete Becher, kann man sich seit 2017 dank der von ihrem früheren Mitarbeiter im Becher-Archiv Rolf Harder geschriebenen Biographie informieren. Das folgende Biogramm stützt sich ganz auf diese verdienstvolle Publikation. Lilly Irene Korpus wurde am 27. Januar 1901 in Nürnberg geboren. Sie wuchs in einem wohlhabend-bürgerlichen Milieu in München auf, weitere Einzelheiten über ihre Schulzeit und Jugend sind nicht bekannt. 1919 trat sie aus Empörung über die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in die KPD ein, wodurch es zu einem völligen Bruch mit ihrer Familie gekommen sein soll. Sie lernte in München als Hilfskraft der Vossischen Zeitung das Zeitungsmachen, bekam eine Anstellung bei einem Nachrichtenbüro und zog 1921 nach Berlin. In Berlin begann sie als Stenotypistin bei der Roten Fahne, für die sie rasch auch Kritiken verfasste, ebenso für Siegfried Jacobsohns Weltbühne. In der KPD machte sie als Funktionärin eine beachtliche Karriere, die jedoch 1925 nach dem von Moskau verordneten Wechsel der
Literaturwissenschaft, 2024
Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus... more Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus dem Italienischen. In der Mehrzahl handelte es sich um Prosatexte renommierter Gegenwartsautoren. Verlegt wurden die Übersetzungen in Verlagen, die auf Höhenkammliteratur ausgerichtet waren: Claassen, Piper, Suhrkamp oder Volk & Welt.
Die Bibliographie stützt sich auf Angaben in Rolf Harders Korpus-Biographie "Lilly Korpus, v... more Die Bibliographie stützt sich auf Angaben in Rolf Harders Korpus-Biographie "Lilly Korpus, verheiratete Becher. Biographische Notizen" (Gransee: Edition Schwarzdruck 2017, S. 45–47) sowie auf die in zwei Bänden erschienene analytische Bibliographie "Internationale Literatur: Moskau 1931 - 1945", bearbeitet von Christa Streller und Volker Riedel (Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1985).
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2017
Interpreting and Translation Studies, 2011
Öffentliche Antrittsvorlesung für die Professur für Interkulturelle Germanistik am Fachbereich An... more Öffentliche Antrittsvorlesung für die Professur für Interkulturelle Germanistik am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, gehalten in Germersheim am 8. Dezember 1995 (Hörsaal D, Stufenhörsaal). Publiziert u.a. in: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 21 (1995), S. 37-60.
Laudatio auf Richard Pietraß aus Anlass der Verleihung des Übersetzerpreises Ginkgo-Biloba für Ly... more Laudatio auf Richard Pietraß aus Anlass der Verleihung des Übersetzerpreises Ginkgo-Biloba für Lyrik im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei Heidelberg, 30. September 2020.
Walter Hinck durfte ich zweimal fünf Jahre lang kennen lernen -das erste Jahrfünft als Student un... more Walter Hinck durfte ich zweimal fünf Jahre lang kennen lernen -das erste Jahrfünft als Student und HiWi an seinem Kölner Lehrstuhl. Ich besuchte seine Veranstaltungen zur Aufklärung, zur Literatur des Exils, zur Europäischen Komödie und zur Lyrik Heinrich Heines. Bei einem Mitarbeitertreffen erzählte er, wie er 1954 in Ostberlin dem Stückeschreiber Brecht bei dessen Regiearbeit über die Schultern geschaut hatte. In seinem Haus in Hoffnungsthal wurde 1982 mit illustren Gästen aus dem Kulturbetrieb sein 60. Geburtstag gefeiert.
Persönliche Erfahrungen mit dem Deutschen im Norden Europas und rings um die Ostsee
Grußwort zur Veranstaltung des Beirates für Weiterbildung im Landkreis Germersheim 70 Jahre Frie... more Grußwort zur Veranstaltung des Beirates für Weiterbildung im Landkreis Germersheim 70 Jahre Frieden – Herausforderung durch Flüchtlingsströme aus Kriegsgebieten (FTSK, 4. November 2015)
Auch um das Europäische unserer Beschäftigung mit Translation soll es heute gehen. Daher ist die ... more Auch um das Europäische unserer Beschäftigung mit Translation soll es heute gehen. Daher ist die Frage vielleicht nicht völlig daneben, die Frage nämlich: wie europäisch ist eigentlich unsere Hauptreferentin Dilek Dizdar? Gewiss, sie ist Professorin auf Lebenszeit an einer deutschen Universität, an einem Arbeitsbereich, der sogar das Wort Germanistik in seinem Namen trägt. Aber Professor Dizdar hat einen türkischen Pass. Als dieser Pass ihr unlängst in Istanbul abhanden kam, konnte sie durch teilnehmende Beobachtung in den Warteschlangen vor unseren Konsulaten die EU-europäischen Mechanismen von Inklusion und Exklusion ausgiebigst studieren, mit ihrem gerade mal einjährigen Sohn Eren auf dem Arm und bei knapp 40 Grad Hitze. Aber unsere Translationswissenschaft profitiert immens auch von solch unschönen Erfahrungen des Dazwischenseins, von Leuten, die zwar genau wissen, wie bei uns der Hase läuft, die unsre Dinge aber zugleich aus einer anderen, einer Fremd-Perspektive anschauen und durchschauen und auf für autochthone EU-Europäer unkonventionelle Weise kontextualisieren (und dekonstruieren) können. Dilek Dizdars eigenes Nachdenken über Translation ist nachhaltig von solchen Leuten aus einem Dazwischen angeregt worden -nennen wir sie Migranten oder Exulanten oder Bikulturelle oder schlicht: Außenseiter. Der aus Algerien stammende Sepharde Jacques Derrida, die aus Brasilien in die USA verschlagene Rosemary Arrojo, die aus Kalkutta stammende Komparatistin Spivak, der in Tel Aviv lehrende Gideon Toury. Sogar Hans Vermeer möchte ich in diese Reihe rücken, denn auch er konnte -etwa durch seine indisch-asiatischen Bindungen und Studien -das beschränkt Euro-
Orbis Linguarum, Vol. 38 (2012)
Liebe Kolleginnen und Kollegen Liebe Studierende Liebe Verwandte und Freunde von Bernd Meyer Lieb... more Liebe Kolleginnen und Kollegen Liebe Studierende Liebe Verwandte und Freunde von Bernd Meyer Lieber Kollege Meyer Meine Damen und Herren, Professor Gipper, der frisch gewählte Dekan unseres Fachbereichs befindet sich in wissenschaftlich-dienstlichen Geschäften in Paris, Frau Professor Menzel, unsere frisch wiedergewählte Prodekanin, in den Vereinigten Staaten. Daher wurde ich gebeten, die einleitenden Worte zur Antrittsvorlesung von Professor Bernd Meyer zu sprechen, verbunden mit einem ausdrücklichen Gruß unseres Dekans und unserer Prodekanin. Der Bitte, Bernd Meyer heute hier im Namen unseres Fachbereichs Translations-, Sprach-und Kulturwissenschaft nochmals zu begrüßen und offiziell willkommen zu heißen, folge ich sehr gerne, aus mehreren und eigentlich auch ganz persönlichen Gründen: 1. haben Bernd Meyer und ich unsere Dienstzimmer auf demselben Flur hier im Erdgeschoss des sog. Neubaus, auf seiner Schattenseite zum Glück! Und wer Germersheim ein bisschen genauer kennt, weiß, dass die Lokalisierung im Altoder Neubau mitunter eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die beharrenden, eher strukturkonservativen Kräfte sitzen nämlich traditionell im Altbau -die innovativen hier im Neubau. Der Satz gilt bis zum Beweis des Gegenteils. 2. kommt Bernd Meyer aus der Freien und Hansestadt Hamburg, wodurch die Zahl der Hamburger Professoren an unserem Fachbereich um satte 100% steigt. Dass er dem Stadtteil Altona, wo Hamburg vielleicht am
Rhein-Neckar am 2. Oktober 2009 im Zentrum für medizinische Forschung, Mannheim Exzellenz, Verehr... more Rhein-Neckar am 2. Oktober 2009 im Zentrum für medizinische Forschung, Mannheim Exzellenz, Verehrte Herren Dekane, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Meine Damen und Herren -Alois Wierlachers Kreis-Modell zur Darstellung der drei Dimensionen der Kulinaristik wollte ich zunächst in diesem Gruß konstruktiv-kritisch unter die Lupe nehmen. Aber dann sagte ich mir, dass ich lieber bei meinem Leisten bleiben sollte, bei der Literatur also und der Interkulturellen Germanistik. Nun gut: In einem Roman, in einem Ende der 50er Jahre spielenden Kapitel dieses Romans, wird unter der Überschrift Ach du grünes Ei! von zwei fünf und sechs Jahre alten Jungens erzählt, die zu Gast sind auf einem Bauernhof und dort ihrer Großmutter beim Färben von Ostereiern helfen müssen. Am Ostersonntagmorgen sitzt die ganze Verwandtschaft um den von der Großmutter mit Weidenkätzchen, Birkengrün und Plastiktulpen dekorierten großen Küchentisch. Erst wird das Gebet gesprochen: Komm Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast. Nach dem gemeinsamen Amén sagt der Vater zu seinen beiden Söhnen: Gleich einem Ei springt das Grab auf, und mit einem eleganten Messerhieb köpft er sein blau gefärbtes Osterei. Der ältere Sohn streckt dem Vater sein grünes Ei hin und sagt: Papa, schlägst du mir auch das Kopfchen ab? Der andere Sohn will seins selber pellen und hält das Osterei dann an die Nase. Wabbelig fühlt sich das an. Omi, das riecht komisch, sagt er zu seiner Großmutter. Die sagt: Ich rieche nichts. Dann schiebt der kleine Junge das kalte Ei ganz in den Mund und beißt zu. Es knackt, da
Liebe Studierende, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe Freunde, Meine Damen und Herren, am Rand... more Liebe Studierende, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe Freunde, Meine Damen und Herren, am Rande des von Gertrud Roesch initiierten, zweiten gemeinsamen Doktorandenkolloquiums, das das Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie und der Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik zu Beginn dieses Semesters an der Universität Mainz/Germersheim durchführten, kam die Idee auf, zu dieser Heidelberger Jahresfeier einen deutschen Dichter aus Finnland hinzuzubitten: Manfred Peter Hein. Als wir dann überlegten, was Hein den ausländischen Germanistik-Studierenden in Heidelberg und ihren Förderern zu ihrem Sommerfest vorlesen könnte, fiel seine Wahl schnell auf den 1999 erschienenen autobiographisch grundierten Prosatext Fluchtfährte. Genauer: auf die Mitte der 50er Jahre einsetzende Schlusspassage der Erzählung, in der wir den Protagonisten der Fluchtfährte in nicht sehr komfortabler Situation erleben: Er steht vor dem Abschluss seines Studiums, vor dem Examenund die entsprechenden Klausuren und Prüfungen sind vorzubereiten für die Fächer Deutsch und Geschichte. Aber: "Ich hatte nicht so studiert in einigen Sparten wie wünschenswert und erwartet." Die Ursachen für die Schwierigkeiten mit dem Studieren und dem Examen werden vom Erzähler knapp benannt: Da ist eine lebensgefährliche Anämie-Erkrankung, die lange unerkannt geblieben war. Da ist die für den künstlerisch begabten einzelgängerischen Protagonisten offenbar wenig attraktive Perspektive, nach Studienabschluss als Lehrer an einer Schule zu landen -also das zu werden, was die Eltern auch schon waren. Und da sind eben diese Eltern, die 1945 als völlig mittellose ostpreußische Flüchtlinge in dem nordhessischen Dorf Böhne gestrandet sind -und
Im Audimax des FB 06 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gesprochen im Anschluss an Dörte An... more Im Audimax des FB 06 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gesprochen im Anschluss an Dörte Andres' Antrittsvorlesung Verirrt, verwirrt, verführerisch -alte und neue Persönlichkeitsprofile von Dolmetschern und Dolmetscherinnen) Verehrte Kollegin Andres Liebe Dörte Liebe Freunde Meine Damen und Herren auch wenn mir das Danken im Privaten sicherer aufgehoben zu sein scheint, möchte ich ihn -den Dank -manchmal doch auch öffentlich abstatten. So geht es mir heute nach der Antrittsvorlesung von Dörte Andres. Und ich möchte ihr nicht nur für diese Vorlesung danken, sondern für das insgesamt, was sie in den letzten zwölf Jahren, seit dem Auftakt zu ihrer Dissertation über Notation beim Konsekutivdolmetschen, an Gespräch und Nachdenken über das Dolmetschen in Gang gebracht hat, hier bei uns in Germersheim und anderswo gewiss auch. Dieser Dank wird dadurch nicht geschmälert, dass auch die in ihn einbezogen werden, die Dörte Andres zu ihren weit ausholenden Schritten auf dem Weg in eine neue Disziplin ermuntert und begleitet haben, für viele andere nenne ich stellvertretend nur: Hans Hönig und seine Dolmetschgruppe (einschließlich Techniker), Prof. Peter Schunck, Prof. Wolfgang Pöckl und die Familie von Dörte Andres.
Moderne Sprachen Jg.62 (2018), H.1, 2019
117] Jörn Albrecht / Iris Plack: Europäische Übersetzungsgeschichte. Tübingen: Narr Francke Attem... more 117] Jörn Albrecht / Iris Plack: Europäische Übersetzungsgeschichte. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018. 548 S. ISBN 978-3-8233-8255-3. € 79,90 [D] / € 82,30 [A] hc. Ein gewichtiges Werk haben Jörn Albrecht und Iris Plack mit ihrer 548 großformatige Druckseiten füllenden Europäischen Übersetzungsgeschichte vorgelegt. Mit dem Buch wollen die beiden Autoren ein "breiteres Publikum mit philologischen und kulturgeschichtlichen Interessen" erreichen, keineswegs nur zünftige "Translatologen" (16). Ob solch ein "Skopós" (= Ziel; vgl. 93) realistisch ist, darf bei einem Ladenpreis von 80 Euro skeptisch beurteilt werden. Dennoch: Beeindruckt sein könnte ein solch "breiteres" Publikum durchaus von der Fülle all dessen, was Albrecht und Plack aus dem Europa des Übersetzens zusammengetragen haben. Beeindruckt sein könnten besonders jene, die sich bisher noch nicht gründlicher mit Fragen der Übersetzungsgeschichte befasst haben, z. B. Studienanfänger in Fächern wie Anglistik, Germanistik, Romanistik oder Komparatistik, vielleicht sogar Adepten der -in ihrem Mainstream allerdings weniger vergangenheits-denn zukunftsinteressierten -Translationswissenschaft, wie sie sich an Institutionen zur akademischen Ausbildung von Fachübersetzern und Profi-Dolmetschern verankert hat.
Analyse und Beschreibung des translatorischen Oeuvres