liutpold_der_erlauchte_markgraf_von_oesterreich_+_994 (original) (raw)

Liutpold der Erlauchte Markgraf von Österreich (976-994)
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um 940 10.7.994 ermordet
Würzburg

Jüngerer Sohn des **HerzogsArnulfs des Bösen von Bayern**aus dem Hause der LUITPOLDINGERoder Enkel über seinen Sohn Heinrich; Ur-Enkel von Markgraf Liutpold von Bayern
H.C. Faußner sieht in ihm einen Sohn des Herzogs Konrad von Schwaben
K. Uhlirz, Jbb Ottos II., sieht in Liutpoldden jüngeren Bruder des Markgrafen Berthold vom Nordgau
Nach W. Wegener jüngster Sohn des Herzogs Arnulf der Böse von Bayern und der Judith von Friaul, Tochter von Graf Eberhard im Sülichgau
Nach Gewin Sohn des Herzogs Berthold von Bayernaus seiner 1. Ehe mit einer namentlich unbekannten Tochter von Graf Heinrich von Babenberg
Fest steht, dass er ein Neffe oder Vetter desMarkgrafen Heinrich vom Nordgau war.

Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 1898
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Leopold I. (Liutpald, Luitpold), Markgraf von Österreich
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10. Juli 994
Würzburg

Begraben: Würzburg

oo Richwara (Richardis), Tochter des Grafen Ernst vom Sualafeldgau

Söhne:
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unter anderem Heinrich I., Markgraf von Österreich
Ernst I., Herzog von Schwaben
Poppo, Erzbischof von Trier

Die Herkunft des Stammvaters der jüngeren BABENBERGERist umstritten. Name und Besitzungen deuten auf luitpoldingischeProvinenz; kognatische Beziehungen zu den älteren BABENBERGERNsind wahrscheinlich. Erstmals urkundlich 963 anlässlich eines Gütertauschs der Salzburger Kirche genannt (Codex Fridarici, nr. 2) - ob man das "signum Liupen" im Ottonianum von 962 (MGH D O I., 235) auf ihn beziehen kann, ist unsicher -, erscheint der "marchio Liutpaldus"976 als Intervenient für das Kloster Metten in einer UrkundeKaiser OTTOS II. (MGH D O II., 133). 976 ist wohl seine Amtseinsetzung im Zuge der Umgestaltung Bayerns erfolgt. Verfügte der neue Markgraf über Grafschaften im unteren Donaugau, wahrscheinlich auch im Sunder- und Traungau, so war seine besitzmäßige Fundierung in der Mark bescheiden. Mittelpunkt seiner Herrschaft wurde Melk. Mit Hilfe Herzog Heinrichs des Zänkerskonnte er 991 die Ostgrenze der Mark über den Wiener Wald bis zur Fischa vorschieben. Für eine gleichzeitige Festigung der kirchlichen Organisation sprechen die Synoden des Bistums Passau in Lorch und Mautern. 994 fiel Leopold I. einem Mordanschlagzum Opfer, der Heinrich von Schweinfurtgalt.

Literatur:
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K. Lechner, Die Babenberger, 1976, 39ff. - H. Dienst, Die Dynastie der Babenberger und ihre Anfänge in Österreich (Das babenberg. Österreich, hg. E. Zöllner, 1978), 18ff.


GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 77
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14. Liutpold
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(* c 934 s 5). F s 8; ferner unten 994; seine Abkunft erweist sich auch daraus, dass unter seinen 9 Kindern (MG Libri confraternitatum 1, 336, Tyroller a 21 Anm. 32) die einzigen zwei Töchter Judith und Kunigundeausgesprochen liutpoldingische Namen haben und dass unter den Söhnen der Name Liutpold zweimal erscheint; der enge Zusammenhang mit den LIUTPOLDINGERNerhellt auch daraus, dass Liutpold in Österreich der unmittelbare Nachfolger des Gatten von 12 wurde; eV.
c 963 Liutpold comesals Zeuge bei Gutsveränderungen im Traungau letzter unter 4 Grafen Salzb. UB 1, 168 f. n 2
976 21/7 Markgraf Liutpald (von Österreich)DD 2, 149 f. n 133
979 10/6 Tegernsee liegt in der Grafschaft (an der oberen Isar, hier stellvertretender Nachfolger des entsetzten 19) des Grafen Liutpold DD 2, 219 f. n 192
983 5/6 Alburg AG Straubing im (unteren) Donaugau liegt in der Grafschaft des Liutpold DD 2, 346 f. n 294, vgl. 348 f. n 296
994 Bischof Bernward von Würzburg lädtLiutpoldum marchionem orientalium et nepotem eius (Vetter, Neffe, im letzteren Sinne hier zu nehmen) Henricum (21) zur Kiliansmesse (8/7) zu sich, Liutpold wird tags darauf cum suis militibus ludens von einem versteckten Feinde durch Pfeilschuss verwundet und stirbt 10/7 Thietmar ed. Holtzmann 156.

Gemahlin:
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Richwar(Richiza), Tochter des Grafen Ernst IV. im Sualafeld, Tyroller b 148 ff.


Althoff Gerd: Seite 404
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

G 78

Me: 8.7. Liutbolt mar 994 Markgraf der bayerischen Ostmark
Me: 10.7. Liudboldus mar
Me: 11.7. Liudboldus mar
Der Eintrag des Markgrafen findet sich dreimal (zum 8.7, 10.7. und 11.7.) im Merseburger Necrolog. Alle drei Einträge hängen mit der Ergänzungsschicht zusammen. Auf fol. 3v und 4r sind jedoch gehäuft Unsicherheiten bei der Einschreibung der Ergänzungsschicht zu beobachten, vgl. dazu oben Seite 153.
Liutpold gilt als der Stammvater der sogenannten"jüngeren BABENBERGER" und stammt aus der Sippe der "LIUTPOLDINGER"vgl. FW G 66; Lechner, Die Babenberger, besonders Seite 39 mit weiteren Hinweisen.
Auch seine Frau wurde ins Merseburger Necrolog eingetragen, Vgl. G 79.
Liutpold und seine Gemahlin gehörten zu der Gedenktradition der bayerischen Herzogs-Familie, die HEINRICH II. bei der Neustiftung des Gedenkens in Merseburg nach dort transferieren ließ, siehe dazu ausführlich Seite 200. Zum Todesdatum: BU Nr. 1115b.


Schwennicke Detlev: Tafel 84
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

LIUTPOLD I.
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10.VII. 994 ermordet durch einen Pfelschuss Würzburg

Begraben: Würzburg

(962), 963, 976 Markgraf der bayerischen Ostmark
977 Graf im TRAUNGAU
979 Graf im SUNDERGAU
983 Graf im DONAUGAU

oo RICHWARA

Tochter von Ernst Graf im Sualafeldgau

Begraben: Stift Melk


Thiele, Andreas: Tafel 114
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

LUITPOLD "DER ERLAUCHTE"
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994

Sohn des Herzogs Arnulf I. von Bayern-Kärnten

Liutpoldaus dem Hause der fränkischen BABENBERGER war Graf in Bayernund Vogt etlicher geistlicher Herrschaften und 962 erstmals als Graf im Donaugau genannt. Er war eine treue OTTONEN-Stütze gegen die Rebellionen Heinrichs II. des Zänkersund wurde auf dem Reichstag zu Regensburg 976 Markgraf der Ostmark(= Kernraum des späteren Österreichs). Er folgte seinem abgesetztenSchwager Burchard, womit die Ostmark reichsunmittelbar wurde. Sein Amtsbereich hatte folgende Grenzen: als Ostgrenze den Wiener Wald bzw. die Große Tulln, als Südgrenze die Kalkalpen und den Hochzug des Wiener Waldes, als Nordgrenze das untere Kremstal, das Kamtal und den Wagram nördlich der Donau, als Westgrenze schließlich die Erla, den Bach, der östlich der Enns zur Donau fließt. Der Markgraf verfügte nur über eine verhältnismäßig schmale Grundherrschaft und hatte in aller erster Linie militärische Aufgaben, für die er mit Marchfutter durch die Markbewohner entschädigt wurde. Liutpoldbesaß auch im bayerischen Altland einen comitatusund zwar bezeichnenderweise im südöstlichen Donaugau mit des Isar als Ostgrenze. Er war in Grenzauseinandersetzungen gegen Ungarn und Böhmen erfolgreich, eroberte die Grenzfestung Mölk und dehnte die Grenzen seines Gebietes bis zum Wiener Wald aus. Auf dem Reichstag zu Würzburg wurde Liutpoldam 8.7.994 durch einen Pfeilschuss tödlich verwundet, der seinem Schweinfurter Vetter galt.

oo RICHWARA

Tochter des Grafen Erenfried II. (Ernst) im Zülpichgau (Haus der EZZONEN)


oo Richwara, Tochter des Grafen Erenfried II. im Zülpichgau (EZZONE)
8.7.994

(Finckenstein: oder Tochter des Grafen Ernst IV. von Sualafeldgau)

Kinder:

Adalbert I. der Siegreiche
um 985 26.5.1055

Heinrich I. der Starke
um 965 23.6.1018

Ernst I. Herzog von Schwaben
970/84 31.5.1015

Poppo Erzbischof von Trier (1016-1047)
um 986 16.6.1047

Judita

Kunigunde

Christine Nonne

Hemma

oo Rapoto Graf von Diessen

Liutpold Erzbischof von Mainz (1051-1059)
1059

Quellen:
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Annalen von Quedlinburg ad a. 994 - Annalista Saxo: Reichschronik.Seite 47 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 674,676 - Thietmar von Merseburg: Chronik.Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 136,218,368,382 -

Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 200,404 G 78 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter,s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 185,185 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Klebel, Ernst: Der Aufstieg der Babenberger,in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 50/51, Wien 1984/85 Seite 1-5 - Lechner, Karl: Beiträge zur Genealogie der älteren österreichischen Markgrafen, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 71, 1963, Seite 246-280 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 34,36,39-47,49,52,54-58,61,65,73,176,211,312 A 18,4;313 A 7,17;315 A 8;316 A 15,22;317 A 23;321 A 35;328 A 102 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 731 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 12,14,47,64,72,81,85,98 - Rogge, Helmuth: Das Verbrechen des Mordes begangen an weltlichen deutschen Fürsten in der Zeit von 911 bis 1056. Dissertation Berlin 1918, Seite 30-32-Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 84 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 223,301,346 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 109,114 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 77 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 20,32,122 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 326-327 -