Nürnberg Research Papers - Academia.edu (original) (raw)

Der „Kitzinger Tucherschrank“ befand sich ursprünglich wohl im zweiten Obergeschoss des Kitzinger Rathauses, im dortigen Sitzungssaal. Diese ehemalige Ratsstube ist mit einer Wandvertäfelung und einer schweren, mit perspektivischen... more

Der „Kitzinger Tucherschrank“ befand sich ursprünglich wohl im zweiten Obergeschoss des Kitzinger
Rathauses, im dortigen Sitzungssaal. Diese ehemalige Ratsstube ist mit einer Wandvertäfelung
und einer schweren, mit perspektivischen Fantasielandschaften verzierten Tür ausgestattet, die
den hohen Stand der Kitzinger Schreinerkunst im 16. Jahrhundert erkennen lassen.
Der Tucherschrank, der sich bis ins frühe 20. Jahrhundert noch dort befunden haben soll, ist
in seiner Ausführung etwas älter als dieses Vertäfelungswerk. Er ist als nicht höfisches und
für eine öffentliche Funktion konzipiertes Möbel Ausdruck eines gesteigerten bürgerlichen
Selbstbewusstseins, welches das gängige Repertoire des antiken Formenkanons offenbar genauso
kennt, wie es hohes kunsthandwerkliches Können freizusetzen vermag.

Wolfgang Wüst, mit Sabine Wüst und Markus Hirte: Kriminalitätsgeschichte – Tatort Franken (Fränkische Arbeitsgemeinschaft e.V., Heft 10) St. Ottilien 2020 (72 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Vorwort von Dr. Ernst Metzger, Präsident des... more

In: Bier, Silvia; Reichard, Tobias; Reupke, Daniel; Mungen, Anno [Hgg.]: Hitler.Macht.Oper. Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 1920-1950, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2020 (Thurnauer Schriften zum Musiktheater, Bd. 40), S.... more

[Santrauka: Niurnbergo auksakalystes menas paskutinitjjv Jogailaiciy dvaro aplinkoje]

Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen, Band 7, Kitzingen 2014

Nach heutiger Quellenlage zur so genannten Dürer Werkstatt handelt es sich bei der Holzschuherschen Beweinung um ein eigenhändiges Werk Albrecht Dürers, das vermutlich um 1498/99 zu datieren ist. Gestiftet wurde das Epitaph zur Erinnerung... more

Nach heutiger Quellenlage zur so genannten Dürer Werkstatt handelt es sich bei der Holzschuherschen Beweinung um ein eigenhändiges Werk Albrecht Dürers, das vermutlich um 1498/99 zu datieren ist. Gestiftet wurde das Epitaph zur Erinnerung an die 1499 verstorbene Gertraut Gruber. Offen bleibt die Frage nach der eindeutigen Zuschreibung der um1620 entstandenen Kopie in St. Sebald an Georg Gärtner d. J. Der technische Befund zeigt, dass Tafel und Rahmen des Sebalder Bildes im ursprünglichen Zustand erhalten sind. Ein Vergleich beider Bilder hat ergeben, dass es sich bei der Sebalder Tafel um eine größengleiche, motivisch identische Kopie handelt. Eine Rechnung aus dem Jahr 1762 über restauratorische Maßnahmen und den Auftrag, das Bild »abzutuschen«, konnte aufgrund des technischen Befundes der Sebalder Tafel zugeordnet werden. Beglichen wurde die Rechnung von einer Stiftung der Familie Holzschuher, die noch im 18. Jahrhundert für das Bild denkmalpflegerisch zuständig war. Die Gegenüberstellung beider Bilder bestätigt somit heute Boisserées Annahme von 1816: »Es ist das Original; – das in St. Sebald ist die Kopie«.

Close-fitting cases (German term Futterale) for silverware of the Renaissance period have received much less attention than the artefacts they were designed to protect. These cases are significant in that, together with the silverware,... more

Close-fitting cases (German term Futterale) for silverware of the Renaissance period have received much less attention than the artefacts they were designed to protect. These cases are significant in that, together with the silverware, they make an ensemble and provide insight into the historical practices of care and display of treasures. The ewer-and-basin set, dating to c. 1550 and attributed to the Nuremberg goldsmith Peter Kuster, from the Reliquary of the Cathedral of the Assumption of the Virgin Mary in Dubrovnik, Croatia, underwent technological and scientific investigation, and conservation treatment for an exhibition in 2019. The paper offers an overview of the definition of fitting cases, Futterale, the materials, and the techniques of making such cases, provides historic examples of cases for comparison, and discusses the issues surrounding their preservation. The construction details and condition of the cases by Peter Kuster are provided, followed by a summary of the conservation treatment carried out. The paper contributes to the understanding of Renaissance materials and techniques and the historical practices of care for valuable artefacts.

in: Animals and Early Modern Identity, ed. Pia F. Cuneo (Basingstoke: 2014), 209-242.

Wolfgang Wüst, Bauernkrieg und fränkische Reichsstädte – Krisenmanagement in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Schweinfurt, in: Franz Fuchs/ Ulrich Wagner (Hg.), Bauernkrieg in Franken (Publikationen aus dem Kolleg „Mittelalter und... more

Wolfgang Wüst, Bauernkrieg und fränkische Reichsstädte – Krisenmanagement in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Schweinfurt, in: Franz Fuchs/ Ulrich Wagner (Hg.), Bauernkrieg in Franken (Publikationen aus dem Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“, 2) Würzburg 2016, S. 181–200.

The history of the Teutonic Knights in Italy, a topic that has been brought in a new light during the last two decades, offers many new approaches on the history of the Teutonic and other religious military orders. One of the most... more

The history of the Teutonic Knights in Italy, a topic that has been brought in a new light during the last two decades, offers many new approaches on the history of the Teutonic and other religious military orders. One of the most interesting aspects of this subject is represented by the existing prosopographical sources about the Teutonic brethren.
My paper offers the first results of a wider research on this topic, examining the names of 580 Teutonic knights and priests in Italy from 1202 to 1534. In a first part, some short and general statistical information about questions like the number of the brethren, their categories, careers and origins are given. A second part contains a deeper study of a specific laps of time, from 1365 to 1534, when die italian provinces of the Teutonic Order (Lombardia, Apulia and Sicilia) were ruled by the Master of Germany (Deutschmeister), chief of the german branch of the Order, and no more by the Great Master himself. The main questions are here the geographical and social origins of the local brethren and their evolution between the 13th and the following centuries, the modalities of the "career" of the brethren and the relations between the houses of the Teutonic Order in southern and central Germany and the Italian commanderies. It is possible to affirm that there was a “network” including the brethren in Germany and Italy, based on some social groups, especially smaller knightly families of Franconia and Hessen and noble and common citizens of Frankfurt am Main and Nuremberg.

Wolfgang Wüst, Süddeutsche Reichsstädte als Informationsdrehscheibe, in: Wolfgang Wüst/ Georg Kreuzer/ David Petry (Hg.), Grenzüberschreitungen. Die Außenbeziehungen Schwabens in Mittelal-ter und Neuzeit. Interdisziplinäres und... more

Wolfgang Wüst, Süddeutsche Reichsstädte als Informationsdrehscheibe, in: Wolfgang Wüst/ Georg Kreuzer/ David Petry (Hg.), Grenzüberschreitungen. Die Außenbeziehungen Schwabens in Mittelal-ter und Neuzeit. Interdisziplinäres und internationales Symposion zum 100. Band der Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben, Irsee 22.–24. November 2007 (ZHVS 100) Augsburg 2008, S. 305–326.

Die Existenz des Wenzel-Kultes bei der vom Kaiser Karl IV. zu 1355 gegründeten Marienkapelle kann sowohl durch schriftliche Quellen, als auch durch Bildwerke belegt werden (Allen voran ist die monumentale Statue des heiligen Fürsten im... more

Die Existenz des Wenzel-Kultes bei der vom Kaiser Karl IV. zu 1355 gegründeten Marienkapelle kann sowohl durch schriftliche Quellen, als auch durch Bildwerke belegt werden (Allen voran ist die monumentale Statue des heiligen Fürsten im Presbyterium der Kirche zu nennen). Dennoch begegnen wir in der entsprechenden Sachliteratur vielen Unklarheiten oder sogar Kontradiktionen. Zunächst wenden wir uns der Frage des Patroziniums des Wenzel-Altars zu. Der Konsekrationsurkunde zufolge wurde dieser Altar am 25. Juli 1358 zu Ehren des St. Wenzel geweiht, darüber hinaus der Heiligen Georg, Veit, Vinzenz, der Zehntausend Märtyrer, Maria Magdalena, Barbara, Margarete, Katharina, Helene und der Elftausend Jungfrauen. Durch die Nennung des St. Wenzel an erste Stelle ist die übliche Benennung des Sakralbaues geklärt. Schon seit Ende des 14. Jahrhunderts trat aber der Name des böhmischen Heiligen allmählich zurück; gleichzeitig kommt ein bislang nicht erwähnter Altar zu Ehren der St. Barbara vor. Viele Forscher zogen daraus den Schluss, dass es um zwei verschiedene Altäre geht. Diese Vermutung hielt eingehendem Studium der schriftlichen Überlieferung nicht stand (Besitz des Patronatsrechts zum Altar), wir konnten im Gegenteil zeigen, dass es sich lediglich um einen Altar handelt.
Gerade von diesem Altar berichtet die Urkunde vom 21. April 1361, wo wir der einmaligen Formulierung begegnen: danach sei die Kapelle gegründet und ausgestattet zum Lob der erlauchten Maria und zu Ehren des heiligen Märtyrers Wenzel (ad laudem gloriose virginis marie et ad honorem sancti martiris Wenceslai fundata et dotata.). Aufgrund dieser Quelle kommt manchmal im Namen der Kapelle das Wenzel-Patrozinium neben dem marianischen vor. Diese Erwähnung kann aber unmöglich als Beleg eines verbündeten Wenzels- und Maria-Patroziniums gedeutet werden, denn eine solche Wendung kommt weder in der Gründungsurkunde, von in den sonstigen Kaiser, Bischofs- oder anderen Urkunden vor. Aus dem Zusammenhang der Urkunde (hier wird die Begründung des Vikariats bei dem Wenzel-Altar bestätigt) ergibt sich, dass der Name des St. Wenzel an dieser Stelle als der Name des Patrons eines der Kapellenaltäre vorkommt.
Die Blüte des Wenzel-Kultes hängt mit der Person Karl IV. eng zusammen, vor allem mit der Geburt seines Sohnes, des künftigen Königs Wenzel IV., am 11. April 1361 in Nürnberg. Es dauerte aber nicht lange an. Schon in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers begann das Ansehen des böhmischen Heiligen in Nürnberg zu sinken. Einen beredeten Ausdruck dieses Wandels stellt auch die Umbenennung des Wenzel-Altars auf Barbara-Altar dar.

Wolfgang Wüst, Protoindustrialisierung in Süddeutschland: frühe Themenzugänge, in: Wolfgang Wüst/ Tobias Riedl (Hg.), Industrielle Revolution. Regionen im Umbruch: Franken, Schwaben, Bayern (Franconia 6. Beihefte zum Jahrbuch für... more

Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt er als Zeuge für die Provenienz der Wiener Reichskrone aus dem mittelalterlichen Reichsschatz Als Vorderster Losunger war Niklas Muffel der... more

Kurzer Prozess für den Stadtersten Nürnbergs am 28. Februar 1469 wurde er gehängt, bis heute gilt er als Zeuge für die Provenienz der Wiener Reichskrone aus dem mittelalterlichen Reichsschatz Als Vorderster Losunger war Niklas Muffel der Erste der Stadt Nürnberg, er hatte Gewalt über die Stadtkasse, verwahrte das Stadtsiegel und die Schlüssel zum Heiltum. Das Heiltum war ein Schatz aus Reliquien und den kaiserlichen Insignien, dazu zählte auch die Reichskrone. Seit 1424 hatte sich die Stadt Nürnberg von Kaiser Sigismund das Recht beurkunden lassen, den 'Reichschatz' auf ewig zu verwahren. Einmal jährlich wurden in Nürnberg diese Objekte im Rahmen einer feierlichen Messe gezeigt, in der sogenannten Heiltumsweisung. Für die Stadt Nürnberg trat Muffel als Gesandter in Kontakt mit Adeligen und dem Kaiser. 1452 nahm er für Nürnberg am Krönungszug von Friedrich III. nach Rom teil. Aus dem höchsten Amt wurde Muffel am 14. oder 15. Februar 1469 in Haft genommen, Vorwurf war zunächst Geheimnisverrat, später kam Diebstahl von Stadtgeldern hinzu. Das Geheimnis soll Muffel an den Abt des Egidienklosters verraten haben. Muffel wurde verhört, gefoltert und am 28. Februar 1469 hängte man ihn nach einem kurzen Prozess. Nachträglich wurden die Verhörprotokolle schriftlich niedergelegt, im Zentrum standen Diebstahlsvorwürfe, die Muffel am Prozesstag leugnete. Auf die Gegenaussagen zweier Ratskollegen hin wurde Muffel verurteilt und gehängt. Niklas, Niklaus oder Nikolaus Muffel ist Teil der Nürnberger Stadtgeschichte, er repräsentierte Nürnberg nach außen, verwaltete die Stadtkasse und besaß bis 1469 die Schlüssel für die kostbarsten Besitztümer der Reichsstadt, die Schlüssel zum sogenannten Heiltum. Unter dem Heiltum verstand man eine Sammlung von Reliquien und die ebenfalls sakralisierten Reichskleinodien, diese Insignien und Kleidungsstücke wurden damals Karl dem Großen zugeschrieben und mit dessen Heiligsprechung wurden sie zu religiös verehrten Reliquien. Niklas Muffels Name taucht im Zusammenhang mit heute teils erhaltenen Objekten des kaiserlichen Herrscherzeremoniells auf. Muffel als Kronzeuge zu bezeichnen, ist ein Wortspiel, das darauf abzielt, dass er exklusiven Zugang zu und Umgang mit Objekten hatte, die zu Krönungen und zur kaiserlichen Repräsentation dienten. Durch seine Krönungsreise nach Rom und die Schlüssel zum Heiltum, die Muffel bis zu seiner Festnahme 1469 besaß,

2019 wurde am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz ein Münzfund gemacht, der 123 Taler und Talerteilstücke meist süddeutscher Provenienz enthielt, die zwischen 1561 und 1626 emittiert wurden. 70 Exemplare wurden nach der Überwindung der... more

2019 wurde am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz ein Münzfund gemacht, der 123 Taler und Talerteilstücke meist süddeutscher Provenienz enthielt, die zwischen 1561 und 1626 emittiert wurden. 70 Exemplare wurden nach der Überwindung der Kipperzeit ab 1623 geprägt. Als Verpackung diente wohl Baumrinde sowie ein Textilbeutel.