Evangelische in Österreich Research Papers (original) (raw)

Die evangelische Garnisonskirche in Wien war die erste Garnisonskirche in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien überhaupt.

Charles Alphonse Witz-Oberlin war einer der wenigen österreichischen Theologen, die schon lange vor dem Ersten Weltkrieg pazifistisch ausgerichtet und sogar in der Friedensbewegung aktiv waren. Er verstand dies allerdings nicht im... more

Charles Alphonse Witz-Oberlin war einer der wenigen österreichischen Theologen, die schon lange vor dem Ersten Weltkrieg pazifistisch ausgerichtet und sogar in der Friedensbewegung aktiv waren. Er verstand dies allerdings nicht im Widerspruch zu seinem ausgeprägtem Patriotismus, sondern ganz im Gegenteil fußte sein Pazifismus auch in seinem Patriotismus.

Georg Molin gehörte zu den ersten, die die neu aufgefundenen Qumran-Schriften übersetzte, außerdem war er einer der wenigen evangelischen Theologen, der als Fachmann für Altorientalistik an der Einheitsübersetzung des Alten Testaments... more

Georg Molin gehörte zu den ersten, die die neu aufgefundenen Qumran-Schriften übersetzte, außerdem war er einer der wenigen evangelischen Theologen, der als Fachmann für Altorientalistik an der Einheitsübersetzung des Alten Testaments mitarbeitete.

Das Verhältnis der Arbeiterschaft zur evangelischen Kirche in Österreich war teilweise durchaus gespannt. Im Zuge der Los von Rom-Bewegung stießen jedoch zahlreiche Personen aus dem Arbeitermilieu zur Kirche. Hier wurden daraufhin... more

Das Verhältnis der Arbeiterschaft zur evangelischen Kirche in Österreich war teilweise durchaus gespannt. Im Zuge der Los von Rom-Bewegung stießen jedoch zahlreiche Personen aus dem Arbeitermilieu zur Kirche. Hier wurden daraufhin Gemeindekonzepte entwickelt, die bewußt auf die Arbeiterschaft zugingen.

Das liberale Gedankengut förderte - nicht zuletzt in bewußter Abgrenzung gegenüber einem "katholischen" Österreich - den Protestantismus. Sowohl der intellektuelle, als auch der wirtschaftliche Aufschwung v.a. in der zweiten Hälfte des... more

Das liberale Gedankengut förderte - nicht zuletzt in bewußter Abgrenzung gegenüber einem "katholischen" Österreich - den Protestantismus. Sowohl der intellektuelle, als auch der wirtschaftliche Aufschwung v.a. in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen dem Protestantismus entgegen, zumindest dem städtischen. Ohne Liberalismus hätten Protestanten ihre doch bemerkenswerte gesellschaftliche Rolle nicht einnehmen können.
Umgekehrt jedoch hatten nicht alle Protestanten eine Nahebeziehung zum Liberalismus, der seinerseits sich inhaltlich dem Protestantismus ebenso nur bedingt annäherte. Damit stand der österreichische Protestantismus stand im 19. Jahrhundert in einem ambivalent-positiven Verhältnis zum Liberalismus.

The article presents a biography of Andrzej Krzywoń (1844–1911), a pastor in Międzyrzecze and Skoczów in Cieszyn Silesia, a Silesian senior, and from 1909 a Moravian-Silesian superintendent. He was one of the most important figures in the... more

The article presents a biography of Andrzej Krzywoń (1844–1911), a pastor in Międzyrzecze and Skoczów in Cieszyn Silesia, a Silesian senior, and from 1909 a Moravian-Silesian superintendent. He was one of the most important figures in the The Evangelical Church of the Augsburg Confession in the Habsburg Empire at the beginning of the 20th century. I pay special attention to his attitude towards national issues. Krzywoń came from an ethnically Polish family, he studied in Vienna and Heidelberg. After returning to Cieszyn Silesia, he became involved with the (pro)German faction, similarly to most pastors in the region. In elections for Silesian senior he even obtained the support of proponents of the Polish national movement. After being elected in 1909 as Moravian-Silesian superintendent, he abandoned political neutrality and actively combated the Polish national movement. His biography is an example of the radicalization of political moods in the Habsburg Empire. It also illustrates the attitudes of the majority of Lutheran pastors in Cieszyn Silesia. Until now, there was a false conviction among researchers that that in this region, Lutherans in general supported the Polish national movement, and the Catholics supported the German party.

1914/15 meldeten sich viele Studenten der evangelischen Theologie an der Wiener Evangelisch-Theologischen Fakultät freiwillig zum Dienst bei der Truppe. Sie prägten die Evangelische Kirche in Österreich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts... more

1914/15 meldeten sich viele Studenten der evangelischen Theologie an der Wiener Evangelisch-Theologischen Fakultät freiwillig zum Dienst bei der Truppe. Sie prägten die Evangelische Kirche in Österreich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich mit.

Das berühmte Barockstift Melk in Niederösterreich und die wenige Kilometer entfernte Schallaburg bilden Antipoden. War es das Stift, das im Mittelalter Geschichte schrieb, so war in der Reformationszeit die Schallaburg ein Zentum des... more

Das berühmte Barockstift Melk in Niederösterreich und die wenige Kilometer entfernte Schallaburg bilden Antipoden. War es das Stift, das im Mittelalter Geschichte schrieb, so war in der Reformationszeit die Schallaburg ein Zentum des Protestantismus; das Stift zerfiel. In der Barockzeit kehrte sich diese Entwicklung wieder um.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erschütterte die Los von Rom-Bewegung in Österreich die konfessionelle Lage. Viele Tausende traten unter politischem Einfluß aus der Katholischen Kirche aus und in die Evangeliche ein. Die Los von... more

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erschütterte die Los von Rom-Bewegung in Österreich die konfessionelle Lage. Viele Tausende traten unter politischem Einfluß aus der Katholischen Kirche aus und in die Evangeliche ein. Die Los von Rom-Bewegung erfaßte auch das traditionell tief katholische Tirol, wenngleich in einer ganz spezifischen Weise.

Der Beitrag behandelt Bauwerke in Wien, die Ausdrucksformen einer evangelischen Indentität und Kultur sind.

Maribor/Marburg war ein wichtiger Bahnknotenpunkt der Südbahn, die Wien und Triest, den wichtigsten Hafen der Habsburgermonarchie, verband. In Marburg/Maribor setzte nicht zuletzt dadurch ein rapides Wachstum ein, große Werkstätten... more

Maribor/Marburg war ein wichtiger Bahnknotenpunkt der Südbahn, die Wien und Triest, den wichtigsten Hafen der Habsburgermonarchie, verband. In Marburg/Maribor setzte nicht zuletzt dadurch ein rapides Wachstum ein, große Werkstätten entstanden, damit aber auch ein Arbeitermilieu. Der 1912 erschienene Roman "Die Hungerglocke" schildert die Lebensumstände der Arbeiter um die Jahrhundertwende. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Spannungsfeld zwischen Arbeiterschaft, Nationalismus und Konfessionalität. Ludwig Mahnert, der Romanautor, war evangelischer Pfarrer in Marburg und hatte dadurch direkten Einblick in die Lage.

Die Südbahn war für die Stadt Marburg/Maribor ein wichtiger Faktor und Agglomerationsverstärker für die Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch die kleine evangelische Pfarrgemeinde wurde durch diesen Aufschwung stark... more

Die Südbahn war für die Stadt Marburg/Maribor ein wichtiger Faktor und Agglomerationsverstärker für die Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch die kleine evangelische Pfarrgemeinde wurde durch diesen Aufschwung stark verändert.

Der ehemalige österreichisch-ungarische Seeoffizier und letzte Kommandant der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine Nikolaus von Horthy war in der Zwischenkriegszeit ungarischer Reichsverweser. Er verhinderte die Restauration der... more

Der ehemalige österreichisch-ungarische Seeoffizier und letzte Kommandant der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine Nikolaus von Horthy war in der Zwischenkriegszeit ungarischer Reichsverweser. Er verhinderte die Restauration der Habsburgerherrschaft in Ungar. Seiner Konfession nach war er reformiert.

Selbst wenn der Begriff "Kulturkampf" in Österreich nur bedingt Verwendung gefunden hat, so sind mit dem reichsdeutschen Kulturkampf auch die Frontlinien für die österreichische Situation abgesteckt. Die Rahmenbedingungen unterschieden... more

Selbst wenn der Begriff "Kulturkampf" in Österreich nur bedingt Verwendung gefunden hat, so sind mit dem reichsdeutschen Kulturkampf auch die Frontlinien für die österreichische Situation abgesteckt. Die Rahmenbedingungen unterschieden sich allerdings im Habsburgerreich vollkommen von denen des Königsreichs Preußen; schon allein dadurch, daß dieses klar katholisch, jenes evangelisch dominiert war. Unter den österreichischen Bedingungen entwickelten sich facettenreiche Konfliktlinien mit großer Bandbreite, die schon vor dem Bismarck’schen Kulturkampf einsetzten und die sich je nach den politisch-weltanschaulichen Vorzeichen in ganz verschiedenen Formen äußerten. Nur eines von vielen Momenten dabei war der Protestantismus.

Die Seelsorge bei Auslandsverbänden ist ein wesentlicher Teil der Arbeit der Militärseelsorge des Österreichischen Bundesheeres. Gerade angesichts der besonderen Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten ist hier die seelsorgerliche... more

Die Seelsorge bei Auslandsverbänden ist ein wesentlicher Teil der Arbeit der Militärseelsorge des Österreichischen Bundesheeres. Gerade angesichts der besonderen Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten ist hier die seelsorgerliche Begleitung von großer Bedeutung.

Die deutschsprachige Reformation – und später der Protestantismus im deutschsprachigen Raum – hat weitreichende und vielfältige Spuren in den Ländern Mittel- und Südosteuropas hinterlassen. Persönliche sowie institutionelle Beziehungen... more

Die deutschsprachige Reformation – und später der Protestantismus im deutschsprachigen Raum – hat weitreichende und vielfältige Spuren in den Ländern Mittel- und Südosteuropas hinterlassen. Persönliche sowie institutionelle Beziehungen und die daraus ent-standenen grenzüberschreitenden Netzwerke von der Reformationszeit bis zum 20. Jahrhundert stehen im Fokus des vorliegenden Bandes. Dabei wird der facettenreiche und weitgehend in einer Diasporasituation existierende Protestantismus Mittel- und Südosteuropas thematisiert und über die Dynamiken der Koexistenz in unterschiedlichen Mikroregionen reflektiert. Die Beiträge rücken bisher wenig erforschte Regionen und Themen in den Mittelpunkt und streben eine Bestandsaufnahme der vorliegenden Untersuchungen und Theorien sowie die Identifizierung von noch aufzuspürenden Forschungsfeldern an.

Es ist bemerkenswert, dass Kriegserfahrungen und die dadurch hervorgerufenen Umbrüche auch eine Dynamik in der Entwicklung der Anerkennung von Frauen in geistlichen Aufgaben bewirkten. Keineswegs soll aber die These aufgestellt werden,... more

Es ist bemerkenswert, dass Kriegserfahrungen und die dadurch hervorgerufenen Umbrüche auch eine Dynamik in der Entwicklung der Anerkennung von Frauen in geistlichen Aufgaben bewirkten. Keineswegs soll aber die These aufgestellt werden, dass erst eine Kriegssituation den Anstoß zur Öffnung des geistlichen Amts für Frauen bewirkt hätte und der Krieg der Vater/die Mutter aller Dinge ist (Heraklit). Der Aufsatz will jedoch jene durch die schwerwiegenden kriegerischen Ereignisse des XX. Jahrhunderts und die damit verbundenen Umbrüche aufgezwuhgenen Impulse für die Entwicklung des Frauenbildes in geistlichen Aufgaben aufzeigen.

Ludwig Mahnert war von der Wende 19./20. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in Marburg an der Drau/Maribor tätig. In zwei Romanen arbeitet er die die Geschichte dieses Raumes auf. Sie spiegeln das Bild seiner Person: Er war... more

Ludwig Mahnert war von der Wende 19./20. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in Marburg an der Drau/Maribor tätig. In zwei Romanen arbeitet er die die Geschichte dieses Raumes auf.
Sie spiegeln das Bild seiner Person: Er war nicht nur evangelischer Pfarrer, sondern auch Autor von Gedichten und dieser Romane: Darin beschreibt er einerseits die Los von Rom-Bewegung in der Untersteiermark, andererseits die Zeit der Reformation in Marburg/Maribor.

Im jugoslawischen Königreich, das als der "typischste Nachfolgestaat der Habsburgermonarchie" bezeichnet wurde, bestand von Anfang an ein ambivalentes Verhältnis zwischen den altösterreichischen evangelischen Kirchen und dem Staat.... more

Im jugoslawischen Königreich, das als der "typischste Nachfolgestaat der Habsburgermonarchie" bezeichnet wurde, bestand von Anfang an ein ambivalentes Verhältnis zwischen den altösterreichischen evangelischen Kirchen und dem Staat. Innerhalb der neuen Rahmenbedingungen mussten sich die Evangelischen neu orientierten.

Die Ringstraßenzeit läutete eine neue kulturelle Blüte in Wien, der Hauptstadt der Habsburgermonarchie, ein. Trotz der zahlenmäßigen Minorität waren im 19. Jahrhundert gerade im kulturellen Bereich Evangelische stark präsent. Dies wird am... more

Die Ringstraßenzeit läutete eine neue kulturelle Blüte in Wien, der Hauptstadt der Habsburgermonarchie, ein. Trotz der zahlenmäßigen Minorität waren im 19. Jahrhundert gerade im kulturellen Bereich Evangelische stark präsent. Dies wird am Beispiel der Ringstraßenbaumeister und -künstler gezeigt.

Der Aufsatz über die Garnisonskirche in Wien beschäftigt sich mit einem heute fast vergessenem Gotteshaus. 1861 wurde in Wien diese erste Garnisonskirche etabliert - und es war eine evangelische Kirche. Sie bildet die neuen... more

Der Aufsatz über die Garnisonskirche in Wien beschäftigt sich mit einem heute fast vergessenem Gotteshaus. 1861 wurde in Wien diese erste Garnisonskirche etabliert - und es war eine evangelische Kirche. Sie bildet die neuen staatskirchenrechtlichen Bestimmungen, die 1861 (nach der Schaffung der Garnisonkirche) durch das Protestantenpatent geschaffen wurde, schon verweg ab. Als Reaktion auf die Schaffung einer evangelischen Garnisonskirche wurde im (katholischen) Wien erst eine katholische Garnisonkirche eingerichtet.

Im vorliegenden Beitrag soll nicht nur eine biografische Skizze eines evangelischen Künstlers in der Zeit des Ersten Weltkrieges gegeben, sondern auch ihre Bewältigung des Erlebten v. a. in einer religiösen Perspektive aufgezeigt werden.... more

Im vorliegenden Beitrag soll nicht nur eine biografische Skizze eines evangelischen Künstlers in der Zeit des Ersten Weltkrieges gegeben, sondern auch ihre Bewältigung des Erlebten v. a. in einer religiösen Perspektive aufgezeigt werden. Ludwig Hesshaimer war Offizier und Maler. Er hat diese Bewältigung in künstlerischer Sprache zum Ausdruck gebracht.

Übersieht man die in den letzten Jahrzehnten erschienene Literatur zum Thema, ergibt sich das Bild, daß sich zahlreiche Untersuchungen zwar mit dem Verhältnis der Evangelischen Kirche in Österreich zum Nationalsozialismus, zugespitzt auf... more

Übersieht man die in den letzten Jahrzehnten erschienene Literatur zum Thema, ergibt sich das Bild, daß sich zahlreiche Untersuchungen zwar mit dem Verhältnis der Evangelischen Kirche in Österreich zum Nationalsozialismus, zugespitzt auf den Anschluß am 13. März 1938, beschäftigen, der 1. September 1939, der Beginn des Zweiten Weltkrieges, hingegen nur sehr dürftig Beachtung findet.

Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Rolle der Evangelischen und des evangelischen Elements in den habsburgischen bzw. österreichischen Streitkräften ab dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie behandelt aber weit... more

Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Rolle der Evangelischen und des evangelischen Elements in den habsburgischen bzw. österreichischen Streitkräften ab dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie behandelt aber weit mehr als die Geschichte von Kriegen und Konflikten: Sie versteht sich als Teil der Kulturgeschichte.
Moderne Militärgeschichte befasst sich nicht unwesentlich auch mit den Auswirkungen der Konflikte auf die Politik und die soziale Entwicklung einschließlich des Schicksals der betroffenen Menschen und Gesellschaften. Das Militär ist kein in sich abgeschlossener Bereich, sondern hat vielfältige Beziehungen zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung.
Das Besondere der vorliegenden Untersuchung ist die Zusammenschau solcher militärhistorischer Ereignisse mit religiösen und kulturellen Entwicklungen, die besonders für die Evangelischen Österreichs von schicksalhafter Bedeutung sind. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Rezeptionsgeschichte. Mit Geschichte und Tradition werden Fragen der eigenen Identität angesprochen: der Identität der Evangelischen sowie
des österreichischen Militärs und damit indirekt auch der österreichischen Gesellschaft.

Die habsburgische Armee war trotz restriktiver Konfessionspolitik des Staates ein Bereich, in dem schon vor der offiziellen Toleranz eine konfessionelle Duldung gelebt wurde. Sie war gewissermaßen ein Modellbereich für den späteren... more

Die habsburgische Armee war trotz restriktiver Konfessionspolitik des Staates ein Bereich, in dem schon vor der offiziellen Toleranz eine konfessionelle Duldung gelebt wurde. Sie war gewissermaßen ein Modellbereich für den späteren toleranten Staat des 19. Jahrhunderts.

Die Geschichte des Protestantismus in Österreich ist wechselvoll: Im 16. Jahrhundert hatte er starken Einfluss - allerdings gegen den Willen der Habsburger; danach war verboten. Erst Ende des 18. Jahrhunderts war es wieder erlaubt,... more

Die Geschichte des Protestantismus in Österreich ist wechselvoll: Im 16. Jahrhundert hatte er starken Einfluss - allerdings gegen den Willen der Habsburger; danach war verboten. Erst Ende des 18. Jahrhunderts war es wieder erlaubt, evangelisch zu sein. Im 19. Jahrhundert gab es jedoch zahlreiche wichtige Persönlichkeiten, die evangelisch waren. Auch im wechselvollen 20. Jahrhundert nahmen Evangelische Schlüsselpositionen ein. Das Militär nahm bei dieser Entwicklung eine Vorreiterrolle ein.

Der Evangelische Bund in Österreich wurde 1903 gegründet, unabhängig vom reichsdeutschen Evangelischen Bund, aber mit vielen Querverbindungen. Zunächst unterstützte er die Los von Rom-Bewegung, in der Zwischenkriegszeit geriet er ins... more

Der Evangelische Bund in Österreich wurde 1903 gegründet, unabhängig vom reichsdeutschen Evangelischen Bund, aber mit vielen Querverbindungen. Zunächst unterstützte er die Los von Rom-Bewegung, in der Zwischenkriegszeit geriet er ins nationalsozialistische Fahrwasser. Heute hat er sich der Konfessionskunde und Ökumene mit dem Ziel verschrieben, evangelische Identität in der österreichischen Diasporasituation zu stärken.

Am Beginn des Ersten Weltkrieges war auch bei den Evangelischen Kirchen in Österreich eine deutliche Kriegsbeisterung bemerkbar.

Julius Hanak war bislang der am längsten amtierende Militärsuperintendent des Österreichischen Bundesheeres. Seine Amtzszeit war zunächst durch den Kalten Krieg bestimmt, ab 1990 durch die massiven Veränderungen infolge der politischen... more

Julius Hanak war bislang der am längsten amtierende Militärsuperintendent des Österreichischen Bundesheeres. Seine Amtzszeit war zunächst durch den Kalten Krieg bestimmt, ab 1990 durch die massiven Veränderungen infolge der politischen Transformation nach Fall des Eisernen Vorhangs. Hanak prägte die Evangelische Militärseelsorge in diesen Übergängen massiv.

Julius Hanak war der Leiter der Evangelischen Militärseelsorge beim Österreichischen Bundesheer von 1980 bis 1998. Die ersten zwanzig Jahre seiner Dienstzeit waren vom Kalten Krieg geprägt. In seine Amtszeit fällt aber auch die... more

Julius Hanak war der Leiter der Evangelischen Militärseelsorge beim Österreichischen Bundesheer von 1980 bis 1998. Die ersten zwanzig Jahre seiner Dienstzeit waren vom Kalten Krieg geprägt. In seine Amtszeit fällt aber auch die Transformation der Staaten des Ostblocks in die demokratische Staatengemeinschaft, was massive Auswirkungen auf die sicherheitspolitischen Konzepte nicht nur Österreichs hatte. … und das wiederum hatte massive Auswirkungen auf die Gestaltung der Militärseelsorge. Die Umstellung der Evang. Militärseelsorge konnte deshalb so reibungslos erfolgen, weil er in vielen Bereichen ein Vordenker war.

Der Kulturgüterschutz bemüht sich um den Schutz von identitätsstiftenden Baudenkmälern in Konfliktsituationen; denn Kulturdenkmäler sind der Ausdruck und Identitätsort von Kulturen. Damit ist der Kulturgüterschutz eine... more

Der Kulturgüterschutz bemüht sich um den Schutz von identitätsstiftenden Baudenkmälern in Konfliktsituationen; denn Kulturdenkmäler sind der Ausdruck und Identitätsort von Kulturen. Damit ist der Kulturgüterschutz eine Querschnittsmaterie. Im vorliegenden Aufsatz werden die Vernetzungen zwischen militärischem Kulturgüterschutz und der kirchlichengeschichtlichen Aspekten aufgezeigt.

The article gives an overview on the different working areas of the Protestant military chaplaincy of the AAF.

Eine der interessantesten Gestalten der österreichischen Politik in der Spätreformation und im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges ist Georg Erasmus Tschernembl, der – lutherisch erzogen – in Genf zum Anhänger Calvins wurde. Tschernembl... more

Eine der interessantesten Gestalten der österreichischen Politik in der Spätreformation und im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges ist Georg Erasmus Tschernembl, der – lutherisch erzogen – in Genf zum Anhänger Calvins wurde. Tschernembl ist ein Vertreter des evangelischen, intellektuell ausgerichteten ständischen Adels; er war nicht nur pragmatischer Politiker, sondern auch poli-tischer Theoretiker. Vor allem beschäftigte er sich, durch die politischen Zeitumstände bedingt, mit Fragen des Widerstandes gegen den Fürsten. Hinter diesen Widerstandsüberlegungen steht allerdings ein modernes staatspolitisches Modell. In seinem Denken verbindet sich eng politische mit christlicher Ethik, weshalb er für Fragen nach religiösen Implikationen der Kriegsführung von Interesse ist.

Am 27.01.2020 wurde der Sitz des Bundesministeriums für Landesverteidigung (BMLV) in der Wiener Rossauerkaserne der Traditionsname Bernardis-Schmid verliehen; nach den Widerstandskämpfern Oberstleutnant i.G. Robert Bernardis und Feldwebel... more

Am 27.01.2020 wurde der Sitz des Bundesministeriums für Landesverteidigung (BMLV) in der Wiener Rossauerkaserne der Traditionsname Bernardis-Schmid verliehen; nach den Widerstandskämpfern Oberstleutnant i.G. Robert Bernardis und Feldwebel Anton Schmid. Robert Bernardis war der einzige österreichische Offizier im Nahbereich Stauffenbergs bei seinem Attentat im Juli 1944. Bernardis war evangelisch.

Am Beispiel der Evangelischen Pfarrgemeinde in Marburg (Maribor) im heutigen Slowenien werden die Entwicklungslinien des südostmitteleuropäischen Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert nachgezeichnet, die weitgehend durch die Faktoren... more

Am Beispiel der Evangelischen Pfarrgemeinde in Marburg (Maribor) im heutigen Slowenien werden die Entwicklungslinien des südostmitteleuropäischen Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert nachgezeichnet, die weitgehend durch die Faktoren Konfessionalität und Nationalität und ihrer Beziehung zueinander bestimmt sind, die unter den jeweiligen politischen Rahmenbedingungen verschiedene, zum Teil radikale Akzentuierungen erfuhren.