Systemtheorie Research Papers - Academia.edu (original) (raw)

In vielerlei Hinsicht weist das Werk von Friedemann Schulz von Thun konstruktivistische Züge auf. Er selbst negierte das. Diese Bachelorarbeit jedoch zeigt den Mittelweg zwischen Realismus und Radikalem Konstruktivismus auf – und... more

In vielerlei Hinsicht weist das Werk von Friedemann Schulz von Thun konstruktivistische Züge auf. Er selbst negierte das. Diese Bachelorarbeit jedoch zeigt den Mittelweg zwischen Realismus und Radikalem Konstruktivismus auf – und konstatiert, dass Schulz von Thuns Denken eine Dialektik aus beiden Erkenntnistheorien verfolgt, die ferner von der Humanistischen Psychologie und der Systemtheorie durchdrungen ist.

Als virtuell wird die Eigenschaft einer Sache bezeichnet, die zwar nicht real ist, aber doch in der Möglichkeit exisitert; Virtualität spezifiziert also ein konkretes Objekt über Eigen-schaften, die nicht physisch, aber doch der... more

Als virtuell wird die Eigenschaft einer Sache bezeichnet, die zwar nicht real ist, aber doch in der Möglichkeit exisitert; Virtualität spezifiziert also ein konkretes Objekt über Eigen-schaften, die nicht physisch, aber doch der Möglichkeit nach vorhanden sind.

Systeme. Wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt, leben ganz selbstverständlich in und mit ihnen und sind sogar selber eines. Doch ist uns eigentlich bewusst, worüber wir sprechen, wenn wir von einem System sprechen? Die meisten von uns... more

Systeme. Wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt, leben ganz selbstverständlich in und mit ihnen und sind sogar selber eines. Doch ist uns eigentlich bewusst, worüber wir sprechen, wenn wir von einem System sprechen? Die meisten von uns haben wohl eine intuitive Ahnung, aber so ganz genau könnten wir es wohl nicht erklären, wenn man uns fragen würde? Das vorliegende Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Sinne einer Einführung in die Grundlagen des systemischen Denkens eine Antwort auf die Frage "Was ist ein System?" zu geben und die Merkmale des Systembegriffs herauszuarbeiten.

Mediationsforschung und Soziologie sind keine wissenschaftlichen Beobachtungen gleicher Art. Ihre Differenz erläutere ich anhand der Unterscheidung von Selbst- und Fremdbeschreibung. Sodann skizziere ich Paradoxien und Reflexionsdefizite... more

Mediationsforschung und Soziologie sind keine wissenschaftlichen Beobachtungen gleicher Art. Ihre Differenz erläutere ich anhand der Unterscheidung von Selbst- und Fremdbeschreibung. Sodann skizziere ich Paradoxien und Reflexionsdefizite mediatorischer Selbstbeschreibung und identifiziere soziologisch drei Funktionen, die sie erfüllt.

Personzentrierte Systemtheorie für Führungskräfte und
BeraterInnen
Rudi Ballreich im Gespräch mit Jürgen Kriz

Wie alle Beobachter der Gesellschaft, so büßen auch soziologische Theorien ihre Produktivität ein, wenn sie die Chancen ihrer sozialen Kreditierbarkeit aus dem Blick verlieren, das heißt: wenn ihnen die Beobachtung ihrer Integration in... more

Wie alle Beobachter der Gesellschaft, so büßen auch soziologische Theorien ihre Produktivität ein, wenn sie die Chancen ihrer sozialen Kreditierbarkeit aus dem Blick verlieren, das heißt: wenn ihnen die Beobachtung ihrer Integration in ihren Gegenstandsbereich nicht gelingt. Der folgende Beitrag traktiert dieses Problem am Beispiel der Systemtheorie in ihrer an Niklas Luhmanns Theorie der Gesellschaft einerseits und an Heinz von Foersters Kybernetik zweiter Ordnung andererseits anschließenden Gestalt. Ausgehend von Georg Simmels Begriff der Hypothezierbarkeit sozialer Formen wird dabei über zwei Rekurse – auf Daniel Defoes Begriff der akquisitorischen Projektmacherei und auf Jean Pauls Begriff der Komik geliehenen Wissens – mit der Überlegung experimentiert, die Systemtheorie löse das Kreditierungsproblem durch Formalisierung ihrer Begriffe und Argumente; sie versuche also, bei der Gesellschaft eine Hypothek auf ihre Unverständlichkeit aufzunehmen. Dazu wird nach der theoriepraktischen Darstellung dieser Hypothek, nach ihrer Epigrammatik, und nach der Theorie der Theorie, nach ihrer Kenogrammatik, gefragt, um schließlich nach den spezifisch soziologischen Verbindlichkeiten der Systemtheorie zu suchen.

1. Einleitung .............................................................................................2 1.1 Managementlehre ....................................................................3 1.2 System-Methodik... more

1. Einleitung .............................................................................................2
1.1 Managementlehre ....................................................................3
1.2 System-Methodik ............................................................................3
1.3 Komplexe Systeme ....................................................................4
1.4 Zwei Theorietypen .....................................................................5
1.4.1 konstruktivistisch-technomorpher Theorietyp ....................5
1.4.2 Systemisch-evolutionärer Theorietyp .....................................6
1.5 Aufbau des Buchs .....................................................................8
2. Das Modell lebensfähiger Systeme von Stafford Beer ............8
2.1 Die Gesamtstruktur des lebensfähigen Systems. ....................9
2.2 Das Prinzip der Rekursion ..........................................................11
2.3 Das Prinzip der Lebensfähigkeit ..........................................13
2.3.1 Komplexitätsbeherrschung ..................................................15
2.3.2 Das Gesetz der erforderlichen Varietät ..................................17
2.3.3 Das Bremerman’sche Limit ..................................................18
2.3.4 Das Prinzip der Ordnung ...........................................................19
3. Das Problem der Komplexität ...................................................23
3.1 Die allgemeinen Evolutionstheorie ...........................................24
3.2 Die Lenkung des Problemlösungsprozesses ...........................28
3.3 Varietätsbewältigung ....................................................................31
3.4 Grundprinzipien kognitiver Prozesse ....................................32
3.5 Prozessmerkmale des evolutionären Problemlösens ............34
4. Umgang mit Komplexität ............................................................38
4.1 Spiralenförmiges Vorgehen ....................................................40
4.2 Evolutionärer Problemlösungsprozeß ....................................40
4.3 Das Rückkoppelungsprinzip ....................................................41
4.4 Das Prinzip der Homöostase ....................................................43
5. Metasystemische Steuerung ....................................................44
6. Strategien zur Komplexitätsbewältigung ....................................48
7. Zusammenfassung ....................................................................56

The research-teaching nexus has been the issue of several studies, from different fields and their varying theoretical perspectives. This wide array of findings have gathered important insights in the relationship of research and... more

The research-teaching nexus has been the issue of several studies, from different fields and their varying theoretical perspectives. This wide array of findings have gathered important insights in the relationship of research and teaching. But reciprocal use of this knowledge is difficult, because of the incompatible underlying theoretical paradigms. I suggest an approach to overcome this obstacle by reformulating the examined phenomena on basis of Niklas Luhmanns Systemtheory, including a suitable method to aim at the nexus of research and teaching itself. The goal is a theory of the middle range trough the combined use of the funktionale Analyse and the grounded theory methodology. This includes a discussion on a philosophical level about this decision, and a profound discussion of the methodological consequences. The Paper ends with how to access the empirical field.

Am 13. Juli 1994 hält Niklas Luhmann, 1968 bis 1993 Professor für Soziologie (ohne Bindestrich, also ohne jede Einschränkung auf einen Bereich der Gesellschaft wie etwa Wirtschaft, Kunst oder Religion) an der Universität Bielefeld, einen... more

Am 13. Juli 1994 hält Niklas Luhmann, 1968 bis 1993 Professor für Soziologie (ohne Bindestrich, also ohne jede Einschränkung auf einen Bereich der Gesellschaft wie etwa Wirtschaft, Kunst oder Religion) an der Universität Bielefeld, einen Vortrag an der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, der den Titel „Die Realität der Massenmedien“ trägt (Luhmann 1996, S. 7). Luhmann ist kein „Medien-Soziologe“. Jeder seiner Texte leistet vielmehr einen Beitrag zu einer „Theorie der Gesellschaft“ (Luhmann 1997, S. 11).

In dem Newsfeed der Nutzer finden sowohl die Freundes-Inhalte der persönlichen Öffentlichkeit, als auch die digitalisierten Programmformate aller Leistungssysteme der Öffentlichkeit statt. Die Leistungsformate müssen nun mit den... more

In dem Newsfeed der Nutzer finden sowohl die Freundes-Inhalte der persönlichen Öffentlichkeit, als auch die digitalisierten Programmformate aller Leistungssysteme der Öffentlichkeit statt. Die Leistungsformate müssen nun mit den emotional relevanteren Inhalten der Freunde in Facebook konkurrieren, deswegen werden sie in ihrer Tonalität, im Inhalt und im Aussehen immer intimer. Dadurch entwickeln sich diverse neue Hybridformate und auch die Grenzen der Leistungssysteme selbst, und die Grenzen zwischen privat und öffentlich verschwimmen. Für die Nutzer kann das alles überfordernd sein, und sie reagieren entweder emotional durch die Reactions oder mit privaten Erfahrungen und persönlichen Meinungen in den Kommentaren. Man kann also sagen, dass eine intime Öffentlichkeit auf Facebook entsteht, deren Produkt ein öffentliches Gefühl ist, was allerdings wenig Mehrwert für die Gesellschaft hat. Um also eine öffentliche Meinung in Facebook herzustellen, muss die Diskussion unter den Nutzern und zwischen den Nutzern und den Leitungssystemen im habermaßschen Sinne vernünftiger werden. Also ist diese intime Öffentlichkeit ein weiterer Indiz dafür, dass die alten Ordnungen im Netz nicht mehr orientieren und Neue gefunden werden müssen. Die vernünftige digitale Diskussion und die Herstellung einer öffentlichen Meinung im Internet ist also ein Punkt mehr auf der To-Do-Liste der nächsten Gesellschaft.

Ist das Ideal der romantischen Liebe seit Friedrich Schlegels Roman "Lucinde" (1799) von einem vollkommenen Verstehen zwischen den Liebenden geprägt, zweifelten auch schon die Zeitgenossen an der Möglichkeit eines – meist sprachlos... more

Ist das Ideal der romantischen Liebe seit Friedrich Schlegels Roman "Lucinde" (1799) von einem vollkommenen Verstehen zwischen den Liebenden geprägt, zweifelten auch schon die Zeitgenossen an der Möglichkeit eines – meist sprachlos codierten – Totalverstehens. So wird als rationale Erklärung für alle Formen zwischenmenschlichen Verstehens die Idee präsentiert, Verstehen sei nichts anderes als eine Projektion des Liebenden. E.T.A. Hoffmann greift dies auf, wenn er das romantische Verstehen z. B. in seinen Erzählungen "Der Sandmann" (1816) und "Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde" (1817) parodiert, indem er es als unbeabsichtigte Projektion entlarvt.

Nicht erst seit dem Forschungsbericht von Jürgen Brummack in den 70er-Jahren wird versucht, die Satire klar zu umreissen. Klarheit bei einer möglichen Satiredefinition wäre auch von Vorteil angesichts rechtlicher Auseinandersetzungen,... more

Nicht erst seit dem Forschungsbericht von Jürgen Brummack in den 70er-Jahren wird versucht, die Satire klar zu umreissen. Klarheit bei einer möglichen Satiredefinition wäre auch von Vorteil angesichts rechtlicher Auseinandersetzungen, weshalb der Beitrag den Versuch unternimmt, ein anderes Licht auf ebenjene Text­sorte o.Ä. zu werfen. Neben den Theorieentwürfen von Jürgen Brummack und Jörg Schönert werden neue Beobachtungen diskutiert. Zur Abrundung sollen dafür ebenfalls zwei Beispielfälle erläutert werden.

In vorliegender Arbeit geht es um die Frage worin man eigentlich genau vertraut, wenn man in Bitcoin vertraut. Das Problem wird aus einer Organisationen in den Fokus nehmenden Perspektive aufgerollt und es wird versucht ein Vergleich... more

In vorliegender Arbeit geht es um die Frage worin man eigentlich genau vertraut, wenn man in Bitcoin vertraut. Das Problem wird aus einer Organisationen in den Fokus nehmenden Perspektive aufgerollt und es wird versucht ein Vergleich zwischen den Bezugspunkten des Vertrauens bei herkömmlichen Währungen und bei Bitcoin herauszuarbeiten. Im Zentrum der Argumentation steht die systemtheoretische Formalisierung des Vertrauensbegriffes und die damit einhegende Fokussierung der Folgen von Vertrauensbeziehungen (Risiken).

Several of the most prolific and influential conspiracy theories have originated in Eastern Europe. The far reaching influence of conspiracy narratives can be observed in recent developments in Poland or with regard to the wars waged in... more

Several of the most prolific and influential conspiracy theories have originated in Eastern Europe. The far reaching influence of conspiracy narratives can be observed in recent developments in Poland or with regard to the wars waged in Eastern Ukraine and in former Yugoslavia. This volume analyses the history behind this widespread phenomenon as well the role it has played in Eastern European cultures and literature both past and present.

Der Beitrag behandelt das Verhältnis zwischen funktionaler Differenzierung und Humandifferenzierung aus systemtheoretischer Perspektive anhand von Stanisław Lems Beschreibung des fiktiven Planeten Panta. Er gelangt zur Schlussfolgerung,... more

Der Beitrag behandelt das Verhältnis zwischen funktionaler Differenzierung und Humandifferenzierung aus systemtheoretischer Perspektive anhand von Stanisław Lems Beschreibung des fiktiven Planeten Panta. Er gelangt zur Schlussfolgerung, dass die bislang vorherrschende systemtheoretische Auffassung der gesellschaftlichen Relevanz von Humandifferenzierung allenfalls auf dieses fiktive Beispiel, nicht aber auf die irdische Weltgesellschaft zutrifft, und plädiert für eine gesellschaftstheoretische Neubewertung der Humandifferenzierung.

Wenn stimmt, was bereits Friedrich Schiller beklagt hat: dass der Mensch in der modernen Gesellschaft „zum Formular geworden“ ist, dann steht mit diesem unscheinbaren Verwaltungs-tool nichts weniger als unsere Lebenswirklichkeit auf dem... more

Wenn stimmt, was bereits Friedrich Schiller beklagt hat: dass der Mensch in der modernen Gesellschaft „zum Formular geworden“ ist, dann steht mit diesem unscheinbaren Verwaltungs-tool nichts weniger als unsere Lebenswirklichkeit auf dem Spiel. Der erste (Open Access-)Band der Reihe AdminiStudies beschäftigt sich deshalb mit der Funktion und Geschichte von Formularen, jenen institutionalisierten Lückentexten, die den Alltag der Bürger dadurch entscheidend prägen, dass sie die Befehlsgewalt des Staats und seinen Willen zum Wissen auf zwingende Weise verschränken. Von Blanketten und handgeschriebenen Formularbüchern über Vordrucke zur militärischen und steuerlichen Erfassung bis hin zu den Telegramm-Vorlagen des 19. Jahrhunderts und zu den digitalen Schreibfeldern heutiger Ämter und Social Media reicht die Macht- und Mediengeschichte des Formulars. Die Grenze zwischen Untertanen, Bürgern und Kunden ist durchlässig geworden, und an den Affordanzen digitaler Formulare lassen sich die gegenwärtigen Bauformen administrativer Herrschaft ablesen.

In Gottfried Kellers Novelle "Kleider machen Leute" (1874) wird eine Gesellschaft im Umbruch dargestellt. Goldach, eine ebenso kleine wie reiche Stadt, befindet sich im Übergang von der Ständeordnung zur kapitalistisch geprägten Moderne.... more

In Gottfried Kellers Novelle "Kleider machen Leute" (1874) wird eine Gesellschaft im Umbruch dargestellt. Goldach, eine ebenso kleine wie reiche Stadt, befindet sich im Übergang von der Ständeordnung zur kapitalistisch geprägten Moderne. Die damit verbundenen sozialen Ungereimtheiten werden im Text mithilfe des Hochstaplermotivs in satirischer Weise vorgeführt. Es zeigt sich, dass die Goldacher mit den sozialgeschichtlichen Entwicklungen nicht Schritt gehalten haben und ihre Weltsicht im Grunde noch eine ständische ist. Deshalb gehen sie von Beginn an davon aus, dass der Protagonist, ein arbeitsloser, aber elegant gekleideter Schneidergeselle, ein Adeliger ist und hofieren ihn entsprechend. Die methodische Grundlage der Untersuchung bildet die Systemtheorie Niklas Luhmanns. Mit ihr lässt sich die genannte Umbruchsituation adäquat beschreiben und so eine neue Lesart des Textes entwickeln.

Prototypen wandern aus den Werkstätten in die Gesellschaft. Sie gelten nicht länger als defizitäre, weil unvollständige Objekte. Vielmehr wird gerade durch das Design des materiell Vorläufigen das gesellschaftliche Übermorgen gestaltet... more

Prototypen wandern aus den Werkstätten in die Gesellschaft. Sie gelten nicht länger als defizitäre, weil unvollständige Objekte. Vielmehr wird gerade durch das Design des materiell Vorläufigen das gesellschaftliche Übermorgen gestaltet und technologisiert. Die Produktion und Rezeption dieser Artefakte verwandelt sich dabei von einer exklusiven Expertentätigkeit zu einer öffentlichen sozialen Praxis: Prototypen werden in öffentlich zugänglichen Makerspaces hergestellt und in urbanen Eventformaten zelebriert. Sascha Dickel zeigt, dass damit auch eine neue Form der Kritik einhergehen kann, die nicht gegen die Technologisierung des Sozialen opponiert, sondern Wege erschließt, in einer technologisch verbauten Welt alternative Zukünfte zu entwerfen.

Das Interesse des modernen Menschen umkreist in zentraler Weise die Liebe. Sie ist der Kosmos seines privaten Lebens, sein ersehntes Paradies, seine selbstgeschaffene Hölle. Die Partnerschaft ist für ihn die wichtigste zwischenmenschliche... more

Das Interesse des modernen Menschen umkreist in zentraler Weise die Liebe. Sie ist der Kosmos seines privaten Lebens, sein ersehntes Paradies, seine selbstgeschaffene Hölle. Die Partnerschaft ist für ihn die wichtigste zwischenmenschliche Beziehung überhaupt, vor Familie und Freunden. Dies bestätigt schon die überwältigende Präsenz des Themas Liebe in der Öffentlichkeit. Ob in Tageszeitungen, Zeitschriften, Büchern, Fernsehdiskussionen und-magazinen, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, überall wird die Liebe thematisiert und problematisiert. Es wird versucht, ihrem Wesen auf die Spur zu kommen, ihre Fragilität zu erklären und / oder innovative Vorschläge für eine bessere Liebe zu machen. Treten Experten auf, so handelt es sich meist um Psychologen, denn die Psychologie gilt als die Wissenschaft vom Individuum und damit von der Liebe. Trotz dieses immensen Aufwands an Zeit, Raum und geistigem Potenzial scheinen keine Lösungen in Sicht. Es wird nicht leichter, den Partner fürs Leben zu finden, und wenn man ihn gefunden hat, ihn zu behalten und glücklich zu werden. Ein wichtiger Grund für diese relative Erfolglosigkeit könnte – aus der Sicht der Kulturgeschichte – die ahistorischen Betrachtung des Phänomens Liebe durch die Psychologie sein.

Partizipation ist ein schillernder Begriff, der wie kaum ein zweiter die Moderne charakerisiert. So laut der Ruf danach, und vor allem nach mehr davon auch ist, so ambivalent sind die bisher erzielten Ergebnisse. Dies gilt insbesondere,... more

Partizipation ist ein schillernder Begriff, der wie kaum ein zweiter die Moderne charakerisiert. So laut der Ruf danach, und vor allem nach mehr davon auch ist, so ambivalent sind die bisher erzielten Ergebnisse. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um Partizipation in organisationalen Kontexten handelt. Der Text unternimmt eine systemtheoretisch geführte Erkundung der Hintergründer der Popolarität des Begriffes und der Formen, in denen Partizipation in Organisationen zur Geltung kommt.

Der Begriff der Komplexität wird in einer formtheoretischen Wendung durch die Systemtheorie als Unterscheidung zwischen komplett/selektiv definiert. Dabei wird jede Operation der Relationierung als ein Selektionsereignis bestimmt, welches... more

Der Begriff der Komplexität wird in einer formtheoretischen Wendung durch die Systemtheorie als Unterscheidung zwischen komplett/selektiv definiert. Dabei wird jede Operation der Relationierung als ein Selektionsereignis bestimmt, welches sich gegenüber seinen potenziellen Alternativen hat aktualisieren lassen und sich aus der Struktur des Systems possibilisierte. Im Moment der Komplettheitsbestimmung potenzieller Alternativen versagt sich die Messbarkeit von Komplexität in ihrer Haltlosigkeit. Dieses Design führt dazu, dass der Begriff der Komplexität seine analytische Schärfe verliert. Diese soll im Folgenden zurückgewonnen werden, indem für einen Begriff plädiert wird, der Messbarkeiten gestattet. Nachdem in einem ersten Schritt die Ambiguität des systemtheoretischen Komplexitätsbegriffs dargelegt wurde (I), wird der relationale Begriff der Komplexität dekonstruiert (II), um sodann einen operationalen Begriff der Komplexität zu entwickeln. Hier soll auf das Diktum einer Komplettheitsbestimmung verzichtet werden. Messbarkeit von Komplexität lässt sich nun aus der jeweils realisierten Form der Kommunikation selbst gewinnen. Rekurriert wird dabei auf einen Distinktionsraum, der sich rekursiv aufspannt, sodass im Abzählen der Distinktionsschritte Komplexität messbar gemacht werden kann (III). Abschließend soll angedeutet werden, wie sich das Konzept auf das Forschungsprogramm der Theorie sozialer Systeme auswirkt (IV).

Dieses Buch untersucht die kommunikative Konstitution sozialer Bewegungen durch Selbstbeschreibungen. Es versucht damit, die seit den späten 1990er Jahren brachliegende systemtheoretische Perspektive auf soziale Bewegungen konzeptuell und... more

Dieses Buch untersucht die kommunikative Konstitution sozialer Bewegungen durch Selbstbeschreibungen. Es versucht damit, die seit den späten 1990er Jahren brachliegende systemtheoretische Perspektive auf soziale Bewegungen konzeptuell und empirisch fruchtbar zu machen und mit der sozialen Bewegungsforschung ins Gespräch zu bringen. Der erste Teil konzeptualisiert die Selbstbeschreibung sozialer Bewegungen und ihre Funktion und illustriert das Argument an zwei Fallstudien: Der Occupy-Bewegung und der nigerianischen Movement for the Survival of the Ogoni People (MOSOP). Im zweiten Teil wird das Verhältnis des Systemtypus sozialer Bewegungen zu Interaktion, Organisation und Gesellschaft untersucht