Ökonomie Research Papers - Academia.edu (original) (raw)

Some of Law and Economics’ basic claims have come to be criticized as a result of empirical findings that question their viability. Particularly, the premise that agents consistently act rationally and with their self-interest in mind... more

Some of Law and Economics’ basic claims have come to be criticized as a result of empirical findings that question their viability. Particularly, the premise that agents consistently act rationally and with their self-interest in mind seems problematic. What the consequences of the criticism mean for Law and Economics’ tenability depends largely on the questions whether (1) some elements are unassailable to the alternative’s objections and (2) the alternative is a systematic whole. It is argued that Law and Economics may be salvaged, if it is minimized and its ambitions are tempered. This means focusing on the stable, a priori, elements inherent to it.

Agrar- und Raumordnungspolitik beanspruchen in ihren Zielformulierungen zur nachhaltigen Landnutzung in ländlichen Regionen beizutragen. Beide Politiken versprechen auf der Zielebene eine mehrdimensionale nachhaltige Entwicklung für... more

Agrar- und Raumordnungspolitik beanspruchen in ihren Zielformulierungen zur nachhaltigen Landnutzung in ländlichen Regionen beizutragen. Beide Politiken versprechen auf der Zielebene eine mehrdimensionale nachhaltige Entwicklung für Regionen, die sowohl
die Ökologie als auch die Ökonomie voranbringt und darüber
hinaus Regionen Anschluss an wirtschaftliche Globalisierungsprozesse
verschafft und interne Stoffflüsse stärkt. Zur Überprüfung dieses Anspruchs werden die Ziele und Instrumente der beiden Politiken separat hinsichtlich ihres Steuerungspotentials für nachhaltige Landnutzung, operationalisiert anhand der vier Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologieorientierung, Ökonomieorientierung, regionale und globale Orientierung, analysiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass für die anspruchsvollen Ziele nur wenige starke
Instrumente zur Verfügung stehen und diese auf Ökonomie
und Anschluss an wirtschaftliche Globalisierungsprozesse
fokussieren. Ökologieorientierung und die Stärkung regionsinterner
Stoffflüsse werden entgegen der Zielformulierungen nicht durch ein zielentsprechendes Instrumentarium gestützt.

In der Diskussion über Ökonomisierung im Gesundheitswesen werden oft wesentliche Begriffsunterscheidungen außer Acht gelassen. Um feststellen zu können, in welchem Fall die Rede von Ökonomisierung oder Ökonomismus im negativen Sinn... more

In der Diskussion über Ökonomisierung im Gesundheitswesen werden oft wesentliche Begriffsunterscheidungen außer Acht gelassen. Um feststellen zu können, in welchem Fall die Rede von Ökonomisierung oder Ökonomismus im negativen Sinn angemessen ist, muss zwischen dem Gesellschaftsbereich Wirtschaft und der ökonomischen Dimension in allen Gesellschaftsbereichen (wie dem Gesundheitswesen) unterschieden werden. Es muss geklärt werden, wo ökonomische Ziele verfolgt werden sollen und wo andere Ziele mit ökonomischen Mitteln verfolgt werden sollen. Im Blick auf die Frage nach einer Marktsteuerung des Gesundheitswesens ist zu unterscheiden zwischen dem Gut Gesundheit und Gesundheitsgütern sowie zwischen öffentlichen, privaten und meritorischen Gütern. Außerdem ist die Frage nach einer Marktsteuerung des Gesundheitswesens zu unterscheiden von der Frage nach der Verwendung marktwirtschaftlicher Instrumente zur Steuerung des Umgangs mit bestimmten Gesundheitsgütern durch den Staat. Erst diese begrifflichen Differenzierungen können zu einer angemesseneren Beurteilung der komplexen wirtschaftsethischen Fragen jenseits von wirtschaftsfeindlichen oder ökonomistischen, von marktfeindlichen oder marktradikalen Ideologien führen.

Dies ist die Bachelorarbeit eines meiner Studenten. Katholische Hochschule Nordrhein Westfalen - Abteilung Münster - Fachbereich Sozialwesen Bachelor-Thesis im Studiengang Heilpädagogik Diese Arbeit bleibt anonym auf Bitten meiner... more

Nicht nur anlässlich der Glasgower Klimakonferenz forderten Aktivist_innen ein kurzfristiges Handeln der Regierungen zur Reduktion der CO2-Emissionen auf 0 bis spätestens 2038, um die allerschlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden.... more

Nicht nur anlässlich der Glasgower Klimakonferenz forderten Aktivist_innen ein kurzfristiges Handeln der Regierungen zur Reduktion der CO2-Emissionen auf 0 bis spätestens 2038, um die allerschlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden. Darüber, ob das im Rahmen der kapitalistischen Ökonomie überhaupt möglich ist, besteht unter den Aktiven allerdings keine Einigkeit. Mangels einer kurzfristigen, globalen Systemalternative und vor dem Hintergrund des sich kontinuierlich schließenden Zeitfensters könnte die richtige Beantwortung dieser Fragestellung allerdings essentiell sein.

Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770-1831) Wahrnehmung als Wirtschaftsphilosoph war viele Jahre, aus unterschiedlichen Gründen, die sicher ebenfalls Gegenstand einer Untersuchung sein könnten, in den Hintergrund geraten. In dieser... more

Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770-1831) Wahrnehmung als Wirtschaftsphilosoph
war viele Jahre, aus unterschiedlichen Gründen, die sicher ebenfalls Gegenstand einer
Untersuchung sein könnten, in den Hintergrund geraten. In dieser Hausarbeit werde
ich mich mit Hegels ökonomischer Logik auseinandersetzen, vor allem aber in Bezug
auf die „bürgerliche Gesellschaft“. Ich werde der Fragestellung nachgehen, warum Hegel seine Ökonomie innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft verortet und welchen Nutzen er daraus zieht. Meine These lautet, dass Hegel die Ökonomie innerhalb dieser Sphäre verortet hat um zum einen die beiden anderen umgebenden Sphären, die Familie und den Staat, auf sie einwirken zu lassen und zum anderen aus ihr heraus eine Lösung für soziale Probleme, die aufgrund der Ökonomie entstehen, anzubieten.
Würde die Ökonomie rein innerhalb des Staates verortet sein, würde dies zu einer
totalitären Wirtschaftsform führen, welche die Individualitäten der Bürger
vernachlässigt und somit besonders der Freiheit entgegensteht. Innerhalb der Familie
würde sich die Ökonomie wiederum nur auf einen reinen Subsistenznutzen beziehen
und die äußeren Faktoren mehr oder weniger außer Acht lassen.
Die Verortung der Ökonomie innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft verhilft ihr
ebenfalls zu einer gewissen Form der Sittlichkeit. Zwar ist die bürgerliche Gesellschaft
nicht per se ein Ort der Sittlichkeit, doch birgt sie in sich das Potenzial zu etwas
höherem, das wiederum durch die Arbeit erreicht werden kann.

Auch wenn sich in den letzten Jahren auf politischer wie gesellschaftlicher Ebene zunehmend ein Selbstverständnis Deutschlands als Migrationsgesellschaft etabliert hat, wird zugleich deutlich, dass die legitime Zugehörigkeit neu... more

Auch wenn sich in den letzten Jahren auf politischer wie gesellschaftlicher Ebene zunehmend ein Selbstverständnis Deutschlands als Migrationsgesellschaft etabliert hat, wird zugleich deutlich, dass die legitime Zugehörigkeit neu Migrierter und seit Jahrzehnten in Deutschland lebender Menschen mit (zugeschriebener) Migrationsgeschichte nicht selbstverständlich ist. In gesellschaftlichen wie politischen Debatten lässt sich nach wie vor eine Haltung ausmachen, die Migrationsbewegungen nach Deutschland lediglich dann befürwortet, wenn ‚Migrant_innen‘ einen wirtschaftlichen und/oder arbeitsmarktpolitischen (Mehr-)Wert versprechen. Über die Analyse der sogenannten Gastarbeit bis zu gegenwärtigen asyl- und integrationspolitischen Umgangsweisen mit Migration erörtern wir das spannungsreiche und dis-kontinuierliche Verhältnis von rassistischen Ein- und Ausschlüssen migrierter Menschen angesichts ökonomistischer Diskurse in der bundesdeutschen Vergangenheit und Gegenwart.

Wie müsste eine faire Lösung des Klimaproblems aussehen? Wie sollten wir Pflichten und finanzielle Lasten der nötigen CO2-Reduktionen verteilen, wenn es dabei gerecht zugehen soll und keiner übervorteilt werden darf? In meiner Antwort auf... more

Wie müsste eine faire Lösung des Klimaproblems aussehen? Wie sollten wir Pflichten und finanzielle Lasten der nötigen CO2-Reduktionen verteilen, wenn es dabei gerecht zugehen soll und keiner übervorteilt werden darf? In meiner Antwort auf diese ethischen Fragen stütze ich mich auf einen Grundsatz, den Angela Merkel formuliert hat: Jeder Mensch hat das Recht, genauso viel CO2-Emissionen zu verursachen wie jeder andere. Anders als die Bundeskanzlerin, die den Grundsatz nur langfristig in die Tat umsetzen will, plädiere ich dafür, dass die Gleichberechtigung aller in Sachen CO2-Ausstoß schon unter dem Nachfolge-Regime des Kyoto-Vertrags gelten soll. In einem ersten Schritt soll die Steigerung der weltweiten CO2-Emissionen angehalten werden. Um das auf gerechte Weise zu bewerkstelligen, werden in feiner Stückelung Rechte zum CO2-Ausstoß (die sog. Mikro-Zertifikate) ausgegeben, und zwar zunächst für genau so viel CO2, wie die Menschheit zur Zeit insgesamt pro Jahr in die Luft bläst. Wer CO2 emittieren will, gleichgültig wo, wie und wozu, darf das nur gegen Entwertung einer entsprechenden Anzahl an Mikro-Zertifikaten, sonst macht er sich strafbar. Die Mikro-Zertifikate werden auf einer weltweiten Börse gehandelt; ihr Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Mein Vorschlag unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von den Versteigerungen der CO2-Zertifikate, wie sie bislang konzipiert und organisiert worden sind. Einerseits sollen am Ende alle Emissionen klimaschädlicher Gase in den Handel mit Mikro-Zertifikaten einbezogen werden. Andererseits wird das Geld, das durch die Versteigerung der Mikro-Zertifikate zusammenkommt, in regelmäßigen Abständen und ohne Abzüge an jeden einzelnen Menschen ausgezahlt. Das ist einfach, fair und transparent. In einem zweiten Schritt sind die weltweiten CO2-Emissionen drastisch zu verringern, und zwar sieben Jahre lang um jeweils 10%.

1. Was hat Wirtschaftsethik mit Menschenbildern zu tun? 1.1 Zum Verhältnis von Wirtschaft und Ethik 1.2 Anthropologie als Grundlage der Ethik 1.3 Zum Modell des homo oeconomicus 2 Wirtschaftsethische Impulse aus der Anthropologie Dietrich... more

1. Was hat Wirtschaftsethik mit Menschenbildern zu tun?
1.1 Zum Verhältnis von Wirtschaft und Ethik
1.2 Anthropologie als Grundlage der Ethik
1.3 Zum Modell des homo oeconomicus
2 Wirtschaftsethische Impulse aus der Anthropologie Dietrich Bonhoeffers
2.1 Relationales Verständnis von Personalität, Freiheit und Verantwortung
2.2 Bestimmung zur Nachfolge in der Welt bzw. im täglichen Berufsleben
2.3 Simul iustus et peccator – Dialektik von Letztem und Vorletztem

Angesichts eines Paradigmenwechsels im Verlagsmanagement muss die Medienwirtschaft über die Entflechtung der Wertschöpfungskette nachdenken. Kerngeschäft versus Kernkompetenz – das ist eine Auseinandersetzung, die das Management in vielen... more

Angesichts eines Paradigmenwechsels im Verlagsmanagement muss die Medienwirtschaft über die Entflechtung der Wertschöpfungskette nachdenken. Kerngeschäft versus Kernkompetenz – das ist eine Auseinandersetzung, die das Management in vielen Zweigen der Industrie entzweit. Wer Branchenzyklen betrachtet, erkennt immer wieder, dass – ähnlich wie die Besetzung mit unterschiedlich vorgeprägten Managementpersönlichkeiten – die Betonung des einen oder anderen Basiskonzeptes durchaus einer gewissen logischen Reihung folgen kann. In der Vergangenheit waren vor allen Dingen in technologiegetriebenen Unternehmen häufig von der gesamt- und der betriebswirtschaftlichen Lage des Unternehmens abhängige Wechsel an der Unternehmensspitze zu beobachten – und diesen Wechseln folgte zumeist auch ein Paradigmenwechsel der Ausrichtung, der Markterschließung, -erweiterung oder –begrenzung.

Natur-Mensch-Beziehungen sind kompliziert. Die ökonomische Lebensform hat Menschen aus der Immanenz der Natur herausgelöst, sie ist jedoch nur eine Organisationsvariante der Umwelt-Mensch-Relationen. Das bzw. die Gefüge zwischen humanen... more

Natur-Mensch-Beziehungen sind kompliziert. Die ökonomische Lebensform hat Menschen aus der Immanenz der Natur herausgelöst, sie ist jedoch nur eine Organisationsvariante der Umwelt-Mensch-Relationen. Das bzw. die Gefüge zwischen humanen Lebensformen und andere Organismen sind vielgestaltig. Sie produzieren Effekte, die dem menschlichen Zugriff entzogen sind. Diese Unverfügbarkeit zeigt sich beispielsweise in Form des Coronavirus…

Die wirtschaftspolitische Zeitschrift "Recherche D" veröffentlichte im Heft 3/2018 einen Beitrag zu "Ökonomie und Menschenrechte" aus der Zeitung Querschnitt von 1990 leicht verändert und geringfügig aktualisiert. Der Text war anläßlich... more

Die wirtschaftspolitische Zeitschrift "Recherche D" veröffentlichte im Heft 3/2018 einen Beitrag zu "Ökonomie und Menschenrechte" aus der Zeitung Querschnitt von 1990 leicht verändert und geringfügig aktualisiert. Der Text war anläßlich des 200. Jahrestages der französischen Erklärung der Menschenrechte 1989 in der DDR-Opposition entstanden. Mit der Neuveröffentlichung soll angeregt werden, eine wirtschaftstheoretische Debatte nachzuholen, die 1989/90 im Kontext der politischen Entwicklung ausgefallen ist, obwohl entsprechende Vorschläge in kleinen Zirkeln erarbeitet wurden. Es könnte nun der damals ausgefallene öffentliche Diskurs nachgeholt werden und damalige Autoren könnten neu zu Wort kommen. Hier steht der Text in der Originalfassung mit den Anmerkungen, die in Recherche D leider wegfallen mußten.

Die Politiksektoren der Landnutzer mit ihren Programmen, Politikzielen und Instrumenten haben einen großen Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung von ländlichen Regionen. Die flächenmäßig bedeutendsten Landnutzungen sind die Land- und... more

Die Politiksektoren der Landnutzer mit ihren Programmen, Politikzielen und Instrumenten haben einen großen Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung von ländlichen Regionen. Die flächenmäßig bedeutendsten Landnutzungen sind die Land- und Forstwirtschaft, die sich jeweils in eigenen Politiksektoren organisieren. Im Rahmen eines Politiksektors steuern staatliche Akteure mit Beteiligung von gesellschaftlichen
Akteuren über politische Programme undVerfahren einen bestimmten Regelungsbereich, hier die Land- bzw. Forstwirtschaft.Ziel der vorliegenden Analyse ist, die Steuerungspotentiale des Politiksektors Forstwirtschaft zu untersuchen und mögliche Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung zu identifizieren. Die Steuerungspotentiale
werden entlang der vier wichtigen Entwicklungsdimensionen „ökonomisch“, „ökologisch“ sowie „regional“ und „global“ analysiert. Untersucht wird, auf welche Entwicklungsdimensionen die Ziele des Politiksektors Forstwirtschaft ausgerichtet sind, und inwieweit diese Zielorientierungen durch ein geeignetes Instrumentarium entlang der Dimensionen unterstützt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ziele
des Politiksektors stark in Richtung ökologischer und ökonomischer Dimension steuern, die vorhandenen Instrumente dies hingegen nur teilweise unterstützen. Die Ziele unterstützen auch mäßig starke Steuerungspotentiale mit regionalem Bezug, was keine Unterstützung durch geeignete Instrumente findet. Bezüglich globaler Steuerungswirkungen verbleibt der Politiksektor in Zielen und Instrumenten indifferent. Aus den Ergebnissen wird gefolgert, dass die Forstwirtschaft als Politiksektor aktuell für mögliche Bündnispartner wie z.B. Regionen einen wirtschaftlichen Beitrag zu deren nachhaltiger Entwicklung in Bereichen leisten kann, wo es an ökonomischen
Perspektiven mangelt. Ferner vermag die Forstpolitik Bündnispartnern punktuelle Beiträge zur Schärfung ihrer ökologischen Orientierungen im Sinne einer starken Nachhaltigkeit zu leisten. Zur Stärkung globaler Orientierungen und regionaler Nachhaltigkeit hingegen stehen der Forstpolitik wenige Instrumente zur Verfügung, um nachhaltige Entwicklung von Regionen zu flankieren. Somit entgehen dem Politiksektor in diesen Bereichen Bündnisoptionen.

Eine von vielen Fassungen zur Beschreibung des europäischen Mechanical Valley. Dieses Papier ist nicht isoliert zu betrachten, sondern als ein Dokument von vielen die in einem Zusammenhang zu verstehen sind. Es geht darum der... more

1. Einleitung
2. Problemanzeigen
3. Theologische Zugänge
4. Notwendige Differenzierungen

Unsere moderne Industriegesellschaft ist durch Waren-Geld- Beziehungen geprägt. Zwischenmenschliche Beziehungen wie gemeinschaftliche Verhältnisse werden daher oft als Tauschverhältnisse mißdeutet. Über die gesamte Geschichte der... more

Unsere moderne Industriegesellschaft ist durch Waren-Geld- Beziehungen geprägt. Zwischenmenschliche Beziehungen wie gemeinschaftliche Verhältnisse werden daher oft als Tauschverhältnisse mißdeutet. Über die gesamte Geschichte der Menschheit bis in die Gegenwart können wir aber überall neben den Tauschverhältnissen Verteilung ohne Gegenleistung feststellen. Kauf und Verkauf ist nicht alles, es gibt auch Geschenke. Eine Schenkung ist per definitionem kein Tausch.
In Gemeinschaften wird verteilt und kooperiert. Das Tauschverhältnis ist im Unterschied dazu ein gesellschaftliches Verhältnis, das Gemeinschaften oder Persönlichkeiten untereinander frei vereinbaren können – oder nicht. Die Unterscheidung der Verteilung von Geschenken gegenüber dem äquivalenten Tausch ist vor allem wichtig für das Verständnis des Umgangs mit Gemeinschaftskassen, d.i. im modernen Staatswesen das aus dem Steueraufkommen gebildete Staatsbudget: Die Frage, an wen und wieviel aus dieser Gemeinschaftskasse an Geschenken verteilt wird, ist wohl wichtig genug, um sie nicht allein den Politikern zu überlassen.

Die Corona-Krise mit ihren inkonsequenten Kettenlockdowns hat zu einer Verschärfung der patriarchalen Ausbeutung von Frauen im Bereich der Haus-und Sorgearbeit geführt. Eine aktuelle Studie von Gundula Zoch, Ann-Christin Bächmann und... more

Die Corona-Krise mit ihren inkonsequenten Kettenlockdowns hat zu einer Verschärfung der patriarchalen Ausbeutung von Frauen im Bereich der Haus-und Sorgearbeit geführt. Eine aktuelle Studie von Gundula Zoch, Ann-Christin Bächmann und Basha Vicari bestätigt diese leider wenig überraschende Annahme. Mütter spielten eine zentrale Rolle in den kurzfristig auf die Beine gestellten Arrangements für die Care-Arbeit, so die Bamberger Sozialwissenschaftlerinnen. Die temporäre Schließung von Schulen und Kindertagesstätten wirft indes auch ein neues Licht auf die alte linke Debatte über die Frage nach der systematischen Verwobenheit von Kapitalismus und Patriarchat. Beispielsweise die ansonsten begrifflich auf hohem Niveau argumentierende ‚Neue Marx-Lektüre' zeigt in Bezug auf diese Debatte bislang bemerkenswerte Leerstellen.

Der Zusammenbruch der sogenannten real-sozialistischen Staaten und die damit verbundene Diskreditierung jedweder planwirtschaftlicher Überlegungen hat dazu geführt, dass die Debatte über die Gestaltung einer demokratisch organisierten... more

Der Zusammenbruch der sogenannten real-sozialistischen Staaten und die damit verbundene Diskreditierung jedweder planwirtschaftlicher Überlegungen hat dazu geführt, dass die Debatte über die Gestaltung einer demokratisch organisierten Planwirtschaft fast völlig zum Erliegen kam. Der Aufsatz versucht, die aktuelle Notwendigkeit und das Potenzial einer demokratischen Planung grundlegend aufzuzeigen.

Das große Interesse an Karl Marx anlässlich des Doppeljubiläums von 2017/18 hat eine Reihe von Publikationen zu seiner Theorie hervorgebracht, die außerhalb des üblichen marxistischen und marxologischen Diskurses verortet sind. So auch... more

Das große Interesse an Karl Marx anlässlich des Doppeljubiläums von 2017/18 hat eine Reihe von Publikationen zu seiner Theorie hervorgebracht, die außerhalb des üblichen marxistischen und marxologischen Diskurses verortet sind. So auch den vorliegenden Sammelband, der aus einer Tagung des Ausschusses für die Geschichte der Wissenschaften im Mai 2013 hervorgegangen und nun mit einiger Verzögerung erschienen ist. Er versammelt Beiträge von sechs verschiedenen Autoren, die ein relativ breites thematisches Spektrum abdecken. Das reicht von einem sehr detailreichen Aufsatz über die Geschichte der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) und deren politische Instrumentalisierung im 20. Jahrhundert über drei eher fachökonomische Beiträge (zum Verhältnis von Werten und Preisen bzw. Mehrwert und Profit, zur Krisentheorie und zum Konzept der unproduktiven Arbeit) bis hin zu zwei Texten, die sich mit der Diskussion über die Armut vor Karl Marx einerseits und der Marxschen Konzeption des Kommunismus andererseits auseinandersetzen. Bei allen Unterschieden in der Thematik und der Akzentsetzung , fällt zunächst einmal auf, dass alle Autoren eine gemeinsame, grundsätzliche Perspektive teilen: Marx wird durchgängig als Wissenschaftler rezipiert, der in der Tradition der ökonomischen Klassik steht und daher auch daraufhin befragt, welchen Beitrag er zur Entwicklung der ökonomischen Theorie geleistet hat. Deutlich wird das schon am Titel des Buches , der von der "Politische(n) Ökonomie von Karl Marx und Friedrich Engels" spricht und damit darüber hinweg geht, dass Marx selbst immer großen Wert darauf gelegt hat, eine Kritik der Politischen Ökonomie zu formulieren. Dieses Detail ist nicht nebensächlich, denn es verweist zum Einen auf den Impetus der Marxschen Theorie, die auf nichts weniger als auf die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise zielt; zum Anderen ist die Kritik aber auch wesentlicher Teil der "Methode", die Marx' Selbstverständnis zufolge als "Kritik durch Darstellung" des Systems "der bürgerlichen Ökonomie" zu verstehen ist. Dass die Autoren des Tagungsbandes dem entgegen Marx durchgängig als positiven Wissenschaftler lesen, macht, trotz der interessanten Erkenntnisse in ihren Beiträgen, eine grundsätzliche Schwäche aller hier versammelten Aufsätze aus. Nicht nur bleibt das kritische Potential der Marxschen Theorie weitgehend unausgeschöpft , vor allem gehen auch bestimmte grundlegende Einsichten verloren, die nur aus der Perspektive der Kritik gewonnen werden können.

Historisch-politische Urteilskraft bildet sich in der Diskussion vielfältiger, oft gegensätzlicher Meinungen: Wenn wir Ereignisse der Gegenwart im Lichte der Vergangenheit reflektieren, an vergangenes Geschehen erinnern oder es erforschen... more

Historisch-politische Urteilskraft bildet sich in der Diskussion vielfältiger, oft gegensätzlicher Meinungen: Wenn wir Ereignisse der Gegenwart im Lichte der Vergangenheit reflektieren, an vergangenes Geschehen erinnern oder es erforschen wollen, ist sie unabdingbar. Das Deutsche Historische Museum versteht sich als Ort zur Stärkung dieser Urteilskraft; sein 2019 erstmals erscheinendes Magazin «Historische Urteilskraft» will sich in diesem Sinne als Verhandlungsraum übergreifender historischer, philosophisch-ethischer und museologischer Fragen etablieren.
Das Magazin will ein bewusst offenes und unabhängiges Forum schaffen, durch das deutlich wird, wie (historische) Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, unterschiedlich interpretiert und beurteilt werden können – und so ermöglichen, auch das eigene Urteil kritisch überprüfen, vergleichend bewerten und reflektiert einordnen zu können.
Die erste Ausgabe widmet sich anhand eines herausragenden, aber auch umstrittenen Objekts in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums – der «Säule von Cape Cross» – dem Schwerpunktthema «Koloniale Objekte und historische Gerechtigkeit» und enthält darüber hinaus unter anderem Texte zur Demokratietheorie, dem Zusammenhang von Antisemitismus und Ökonomie und dem Unterschied von Geschichtsschreibung und Erzählung.

This article combines the concept of a “popular economy” with that of a “niche economy” to analyse the workings of a central bus station in Accra, Ghana, and, by extension, of Ghana's public transport sector at large. In doing so it... more

This article combines the concept of a “popular economy” with that of a “niche economy” to analyse the workings of a central bus station in Accra, Ghana, and, by extension, of Ghana's public transport sector at large. In doing so it departs from generic models of the “informal sector” commonly used for describing road and roadside entrepreneurship in African contexts. At the same time, it challenges prevalent views of popular economies bent on emphasising mechanisms of reciprocity and solidarity over opportunity and profiteering. The focus on the station, it suggests, provides for a detailed reflection on the dialectics of collaboration and competition characteristic of Ghana's local transport economics, and it offers significant continuities with practices, places, and politics of economic “informality” in Africa.

Bekenntnisse prägen das Leben auf vielfältige Weise. Sie stiften Identität und Ordnung, indem sie geteilten Nomen und Geschichten Ausdruck verleihen. Deshalb sind Bekenntnisse eine wichtige Form sozialer Kommunikation. Doch wer bekennt... more

Bekenntnisse prägen das Leben auf vielfältige Weise. Sie stiften Identität und Ordnung, indem sie geteilten Nomen und Geschichten Ausdruck verleihen. Deshalb sind Bekenntnisse eine wichtige Form sozialer Kommunikation.
Doch wer bekennt sich eigentlich aus welchen Beweggründen und wer fordert dies ein? Wie werden Bekenntnisse wirksam, wie werden sie inszeniert, materialisiert und ritualisiert? Und wie bekennt man sich »richtig«, welche historisch geformten Praktiken und Narrative gibt es? In den hier versammelten Fallstudien werden Formen und Formeln des Bekennens von der Spätantike bis zur Gegenwart untersucht. Sie stammen aus der Kunstgeschichte und Kulturanthropologie/Volkskunde sowie der Soziologie und Theologie, der Geschichtswissenschaft und Psychologie.

Die aktuelle Debatte um die gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnisse wird in diesem Band facettenreich bereichert. Die Diskussion kreist um Fragen der Tierethik, die Verhandlung der Mensch-Tier-Grenze und beschäftigt sich nicht zuletzt... more

Die aktuelle Debatte um die gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnisse wird in diesem Band facettenreich bereichert. Die Diskussion kreist um Fragen der Tierethik, die Verhandlung der Mensch-Tier-Grenze und beschäftigt sich nicht zuletzt mit konkreten Interaktionen.
Die interdisziplinären Beiträge greifen diese Themen anhand der Schwerpunkte »Tier_Ökonomien« und »Tier_Bilder« auf. Sie nähern sich aus verschiedenen Perspektiven dem Verhältnis zwischen Tieren und Ökonomie sowie den vielfältigen Formen und Funktionen von gesellschaftlichen Tierbildern und geben damit einen Überblick über aktuelle Forschungsfragen der Human-Animal Studies.

Die seit sechs Jahren aktuelle Finanz- und Schuldenkrise wird gern moralisch kommentiert. Ökonomische sind häufig moralische Entscheidungen. Und diese moralischen Entscheidungen werden auf Pflichten bezogen, die den Eltern, Göttern oder... more

Die seit sechs Jahren aktuelle Finanz- und Schuldenkrise wird gern moralisch kommentiert. Ökonomische sind häufig moralische Entscheidungen. Und diese moralischen Entscheidungen werden auf Pflichten bezogen, die den Eltern, Göttern oder Nationen geschuldet werden, den Regeln einer Verwandtschaftsordnung, den Geboten einer Religion oder den staatlichen Gesetzen. Hinter Schulden verbergen sich Bindungen und Zugehörigkeitsversprechen. Geleitet von der Vermutung, dass die aktuellen Schulden und die um sie kreisenden Debatten und Proteste eng mit anderen Schulderfahrungen zusammenhängen – mit Evidenzen existentieller, moralischer oder rechtlicher Schuld –, vereint dieser Band verschiedene Positionen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft zu einem transdisziplinären Dialog. Vertreter/innen der Anthropologie, Soziologie, Kulturgeschichte, Psychoanalyse, Ökonomie und der Künste formulieren ihre besonderen thematischen Zugänge, um das Verständnis der Fragen nach Schuld, Schulden und Bindungen zu vertiefen und zu erweitern.

Es gehört zu den merkwürdigen Nebenwirkungen der Corona-Krise, dass diese schon in wenigen Wochen mehr zur Verbesserung des Weltklimas beigetragen hat als die gesamte Klimapolitik der letzten Jahre. Weil der Autoverkehr in den großen... more

Es gehört zu den merkwürdigen Nebenwirkungen der Corona-Krise, dass diese schon in wenigen Wochen mehr zur Verbesserung des Weltklimas beigetragen hat als die gesamte Klimapolitik der letzten Jahre. Weil der Autoverkehr in den großen Städten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen, der Flugverkehr extrem reduziert worden ist und viele Produktionsstätten stillstehen, rechnet das Global Carbon Project damit, dass die CO2-Emissionen im Jahr 2020 um rund 5 Prozent sinken dürften. Und wie es scheint, könnte es sogar der deutschen Regierung trotz ihrer zahnlosen klimapolitischen Maßnahmen gelingen, das Ziel einer Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes um 40 Prozent gegenüber 1990 doch noch zu erreichen (Süddeutsche Zeitung, 24.3.2020). Allerdings gibt es keinerlei Anlass zur Hoffnung, die Corona-Krise könne dauerhaft zu einer Reduktion der umweltschädlichen Emissionen und zu einer Begrenzung der Erderwärmung führen. Denn der vorübergehende Stopp der wirtschaftlichen Aktivitäten in großen Teilen der Welt hat ja rein gar nichts an der Grundlogik der kapitalistischen Produktionsweise geändert, die von dem Selbstzweck zur endlosen Vermehrung des abstrakten Reichtums, dargestellt im Geld, angetrieben wird. Der aus diesem Selbstzweck resultierende Wachstumszwang wird durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie keinesfalls ausgesetzt, sondern nur kurzzeitig abgebremst. Gleichzeitig tun die Regierungen und Zentralbanken alles dafür, um dieses Bremsmanöver abzumildern und die ökonomische Dynamik wenigstens prekär in Gang zu halten und nach dem Ende der Eindämmungsmaßnahmen wieder so schnell wie möglich auf Touren zu bringen. Zwar ist kaum anzunehmen, dass dies auch tatsächlich gelingen wird. [...]

Die Grundannahme dieses Buches lautet: Die Intelligenz ist mit großem Abstand das wichtigste Merkmal des Menschen überhaupt. Unterschiede in der Intelligenz wirken sich in nahezu allen Bereichen des Lebens aus – und das gilt auch für die... more

Die Grundannahme dieses Buches lautet: Die Intelligenz ist mit großem Abstand das wichtigste Merkmal des Menschen überhaupt. Unterschiede in der Intelligenz wirken sich in nahezu allen Bereichen des Lebens aus – und das gilt auch für die Korruption. _____ Am Beispiel des Korruptionswahrnehmungsindexes CPI (Corruption Perception Index) von Transparency International zeige ich, dass die Intelligenz mit Abstand die wichtigste Determinante der Korruption ist. Ja mehr noch: Es kann keine Variable geben, die unabhängig von der Intelligenz ist und einen auch nur annähernd so großen Anteil der Korruptionsvarianz erklärt wie Intelligenz. _____ Dabei schlage ich ein neues Modell vor, das Schwellenmodell der formal-operativen Intelligenz. Dieses Modell berücksichtigt die offenkundige Nicht-Linearität der Beziehung zwischen Intelligenz und Korruption. Dadurch hat es hat eine wesentlich größere Erklärungskraft als der vorherrschende lineare Ansatz. Im Gegensatz zu den weitgehend atheoretischen Ansätzen beruht das Schwellenmodell auf gut fundierten Grundprinzipien der Evolutionspsychologie und der Entwicklungspsychologie. _____ Die Erklärungskraft des Schwellenmodells reicht weit über das Thema Korruption hinaus. Im Buch wird gezeigt, dass Korruption ist lediglich ein Anwendungsfall unter vielen ist und dass das Schwellenmodell in vielen Bereichen den vorherrschenden Ansätzen überlegen ist. _____ Der vorliegende Auszug bezieht sich auf den Korruptionswahrnehmungsindex CPI von Transparency International. _____ Stichwörter: Korruption, Korruptionswahrnehmung, CPI, Transparency International, Intelligenz, corruption, corruption perceptions index, intelligence