3. Verhalten �ber die Ernaehrung von Fischen und Niederen Tieren im Korallenriff (original) (raw)

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Ern�hrung
Pflanzenfresser - Ern�hrungsbasis Plankton - Jagdverhalten Fische - Jagdverhalten Niedere Tiere - Nahrungsspezialisten - Destruenten

Fotosynthese: Stoffwechselreaktion bei der Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt wird. Dabei wird Wasser (H2O) und Kohlendioxyd (CO2) in Glukose umgewandelt.
Ohne Sonnenlicht gäbe es auf der Erde wohl kein Leben, den es liefert die Energie für alle unsere Lebensabläufe. Die Sonnenenergie wird im Meer durch die marinen Pflanzen wie Algen und Seegras durch Fotosynthese in Stärke (Glukose) umgewandelt.
Pflanzen und Tiere bilden Nahrungsketten. Diese bestehen vereinfacht ausgedr�ckt aus Produzenten (Pflanzen), Konsumenten (Pflanzenfresser = Primärkonsumenten und Fleischfresser = Sekundärkonsumenten) und Destruenten und Reduzenten (Bakterien und bodenbewohnende Tiere). Die meisten Nahrungsketten sind aber so komplex, dass man von eigentlichen Nahrungsnetzen sprechen muss.
Konsumentenketten beginnen mit Pflanzenfressern (= Herbivoren), dann folgen Fleischfresser (= Carnivore) und Allesfresser (= Omnivoren). Im Meer ern�hren sich ausserdem viele Tiere von Plankton (= Filtrierer). Man spricht von Corallivor, wenn es sich um Tiere handelt, die Korallen bezw. ihre Polypen fressen.
Biomasse: Gesamtheit aller lebenden und toten Organismen und die von ihnen stammende Substanz.
Wenn man die Zahl der Tiere beziehungsweise Pflanzen anschaut, die zu der jeweiligen Ebene der Nahrungskette gehören, so stellt man fest, dass eine Pyramide gebildet wird, an deren breiten Basis die Pflanzen und an deren Spitze die wenigen Fleischfresser stehen. Schaut man die Biomasse und die in den Geweben gebundene Energie auf allen Ebenen an, so stellt man fest eine stetige Abnahme vom Primärproduzenten (Pflanzen) zum Sekundärkonsument (Fleischfresser) fest. Diese Pyramide nennt man Nahrungspyramide.

Pflanzenfresser
Am Anfang des Nahrungsnetzes stehen also die marinen Pflanzen wie Zooxanthellen (einzellige Algen, die in den Korallen leben und Zucker etc. erzeugen) Phytoplankton, Algen, Seegras.
Halimeda - Grünalgen
Viele Fische sind herbivor, das heisst sie fressen fleischige und f�dige Bodenalgen. Einige Niedere Tiere, etwa die Schnecken und Seeigel fressen ebenfalls Algen. Sie schaben den d�nnen Flaum vom Korallenfels. Dieser w�chst in wenigen Tagen wieder nach und bietet so neue Nahrung. Um diese Weidegr�nde besteht ein Konkurrenzverh�ltnis. So muss der Riffbarsch seine Algenweidegr�nde gegen andere Fische wie der Str�flings-Doktorfisch oder Papageifische verteidigen, denn diese fallen in gr�sseren Gruppen �ber die Algen her.
Str�flings-Doktorfisch
(Acanthurus t.)
Einige Doktor- und Papageifische ern�hren sich von Seegras. Dieses w�chst in eigentlichen Wiesen an flachen Stellen des Riffes.

Ern�hrungsbasis Plankton
Grossmaul-Makrele (Rastelliger kanagurta) ernährt sich von Plankton
Neopetrolisthes maculatus (maculata) - Punkttupfen-Porzellankrebs wedelt mit speziellen Filtern, um Plankton zu fangen
Bispira sp2 - Röhrenwurm ernährt sich von Plankton
Die meisten Korallenbewohner ern�hren sich, wie die Korallen selbst, von Kleinlebewesen, dem sogenannten Zooplankton, die sie herbeistrudeln, herausfiltern oder mit Leimruten erbeuten. Es handelt sich um das Meeresplankton (Haliplankton). Wir unterscheiden Zooplankton - also haupts�chlich Tiere wie die winzigen Ruderkrebse, Ringelw�rmer und generell die Larvenstadien verschiedener Tiere - und Phytoplankton, also pflanzliche Planktonlebewesen.
Plankter sind oft hauchd�nn, fast filigran, um ihre Oberfl�che zu vergr�ssern, denn sie m�chten sich eigentlich nicht in tiefere Schichten absinken lassen. Gasblasen und Ölkugeln helfen neben den Körperfortsätzen dem Schweben im Wasser. Tropisches Plankton hat extravagantere Formen als etwa Plankton aus kaltem Wasser. Die Eigenbewegung von Plankton ist also gering. Plankton wird vor allem durch Meeresstr�mungen an andere Orte hintransportiert. Solche planktonreiche Str�mungen werden dann auch von vielen Fischen aufgesucht um zu fressen. Ausserdem bewegt sich das Plankton im Verlaufe des Tages beziehungsweise der Nacht vertikal auf und ab. Diese Vertikalwanderungen sind temperatur- und lichtabhängig und können sehr ausgeprägt sein.
Auf diese Ern�hrung durch Filtrieren sind einerseits riesige Tiere spezialisiert, wie die Mantas oder der Walhai aber auch kleine Fische wie �hrenfische, Heringe und Fahnenbarsche. Der Walhai etwa schluckt aktiv grosse Wassermengen, in denen seine Beute enthalten ist. Das geschluckte Wasser wird durch die Kiemenspalten wieder ausgepresst, wobei die Beutetiere am Kiemenkorb h�ngenbleiben. Der Fahnenbarsch hingegen schnappt gezielt nach den winzigen Fisch- oder Krebslarven, die seine Nahrung bilden. Sein Kiefer ist dazu ausgebildet, sich nach vorne r�hrenartig zu �ffnen. Damit kann er seine Beute verschlingen, ohne aktiv vorw�rtsschwimmen zu m�ssen.
Filterf�cher wurden daher unabh�ngig voneinander von verschiedenen Tierst�mmen entwickelt. Zum Beispiel die Rankenf�sser (Entenmuscheln, Seepocken) sind Krebstiere, die sich an Treibgut oder Felsen festgehaftet haben und sich von Plankton ern�hren.
Andere Tiere erzeugen aktiv einen Wasserstrom wie z.Bsp. Schw�mme, Moostierchen, Muscheln und Seescheiden. Sie haben sich auf Kleinstlebewesen wie Bakterien und einzellige Algen spezialisiert, die sie aus dem Wasser herausfiltern. Schwämme sind deshalb immer an strömungsreichen Orten und auch im veschmutztem Wasser (Hafen, Flussmündungen) anzufinden. Die Filtrierleistung ist wirklich erstaunlich: ein typischer Schwamm filtriert pro Minute 4-5 mal seines eigenes Volumen in Wasser - ein fussballgrosser Schwamm filtriert somit täglich etwa 3 hl Wasser!
Einige Krebse ihre Scheren in Filtrieraparate umgewandelt und heben sie in den Wasserstrom. Nachts sieht man deshalb zuoberst auf den Korallen�sten oft ganze Ansammlungen von kleinen Krebsen.
Viele Niedere Tiere sind Filtrierer, da festsitzende Tiere darauf angewiesen sind, dass die Nahrung ihnen von der Wasserstr�mung herbeigetragen wird. Korallen fangen tierisches Plankton, dass nachts vom Boden oder aus gr�sserer Tiefe in oberfl�chennahe Schichten aufsteigt. Dies ist aber nicht die einzige Nahrungsquelle der Korallen, sondern sie st�tzen sich vor allem auf die Stoffwechselprodukte der symbiotischen Zooxanthellen die sie in ihren Zellen mit sich tragen. Es gibt Korallen, die sich vor allem an str�mungsreichen Gebieten ansiedeln, etwa die Peitschenkoralle und so auch bei Tag Plankton fangen k�nnen. Korallenpolypen haben auch viele Fressfeinde, die vorallem tags�ber herumschwimmen, etwa der Pinzettfisch.
In der Nacht finden wir die Haar- und Schlangensterne wie etwa das Gorgonenhaupt, die aus ihren Tagesverstecken herauskommen und mit ihren vielen mit Fiederchen besetzten Armen Plankton einfangen. Auch die meisten Korallen breiten ihre Tentakeln vor allem in der Nacht aus. Das Korallenriff scheint dann f�rmlich zu erbl�hen. Auf dem Sandboden leben die nachtaktiven Seefedern. Dieses Tier hat einen steifen Stamm aus dem beidseitig Arme herauswachsen, auf denen Polypen sitzen.
Auch Leimrutenf�nger warten darauf, dass ihnen die Nahrung zul�uft. Zylinderrosen und einige Borstenw�rmer (Medusenwurm oder Spaghettiwurm) legen lange Tentakeln auf dem Boden aus. Bei den Zylinderrosen zieht sich der Tentakel, der Beute gemacht hat mit dieser in die Mund�ffnung zur�ck. Bei den W�rmern fungieren die Tentakeln als F�rderband, auf denen Mikroorganismern eingefangen und durch Wimpern zum Mund transportiert werden.

Jagdverhalten: Fische
Wenige Tiere sind Allesfresser (= Omnivoren). Sie sind nicht auf tierische oder pflanzliche Nahrung spezialisiert sondern fressen beides. Etwa die Kaiserfische, ihre Nahrung besteht aus verschiedenen kleinen Wirbellosen und Schwämmen aber aber auch aus Algen. Ein weiteres Beispiel ist die Meeresschildkröte, die zwar vor allem carnivor ist, aber auch Seegras und Algen fressen. Die meisten Rifffische sind carnivor: von der winzigen Grundel, die kleine Krebse frisst bis zu den Haien, die grosse Fische und Schildkr�ten erbeuten. Eine Vielzahl von Strategien wird zur Nahrungsbeschaffung eingesetzt.
Man k�nnte denken, dass es leicht sei, einzelne Fische aus einem Schwarm zu erbeuten. Raubfische k�nnen aber nicht blindlings zustossen, sie m�ssen zuerst ihre Beute fixieren. Makrelen jagen deshalb immer in Verb�nden. Einige der Makrelen schieben sich unter den Schwarm , um den Weg zum sch�tzenden Riff anzuschneiden. Die andern umkreisen ihn in immer enger werdenden Ringen und dr�ngen so den Fischschwarm dichter und dichter zusammen und zugleich zur Wasseroberfl�che hin. Zuletzt versuchen die Schwarmfische panikartig auszubrechen. Darauf warten die Makrelen, abgesprengte Fische werden gejagt und gefressen.
Die Schwarmbildung als Verteidungsstrategie funktioniert nur bei Tageslicht. W�hrend der D�mmerung haben viele Fischarten Sehschwierigkeiten - sie verlieren dann leicht die Orientierung. Die wachsamen Augen der J�ger dagegen sehen im D�mmerlicht meist besser - so werden verwirrte einzelne Fische zur leichten Beute. Deshalb l�sen einige Arten den Schwarmverband bei D�mmerung auf, um am n�chsten Morgen wieder zusammenzufinden.

Der Hai ist ein Einzelg�nger. Beobachtet man Haie, die an Riffen entlangschwimmen, wo es von Fischen nur so wimmelt, sieht man, dass sie durch Schw�rme von kleineren Fischen hindurchschwimmen, ohne sich um diese zu k�mmern.
Mitunter kann man jedoch beobachten, wie Haie pl�tzlich entlang dem Riffabhang, knapp �ber den Korallen schwimmend, in grosser Geschwindigkeit aus der Tiefe emporschiessen. Offensichtlich kann der Hai gesunde Fische nur durch �berrumpelung erbeuten und muss dazu eine entsprechende Geschwindigkeit (bis 70km /Std.) entwickeln. Langsam schwimmende Haie sind ungef�hrlich, wenn ein Hai jedoch seine Geschwindigkeit erh�ht, fliehen Rifffische schlagartig in die sch�tzenden Korallen.
Haie sind Allesfresser (omnivor). Neben Knochenfischen fressen sie auch Rochen, Robben, Schildkr�ten, Krebse und Tintenfische. Im Magen von Tigerhaien hat man auch schon allerlei Unverdauliches gefunden, etwa Blechdosen, Flaschen, Drahtrollen, Plastikbeutel etc.
Schl�sselreize, die Haie aus grosser Entfernung anlocken sind zun�chst Ger�usche, etwa das Zappeln eines gefangenen Fisches. Bis zur Entfernung von ca. 15m wird der Hai durch den Geruch zur Beute gef�hrt. Dann �bernimmt das Auge die Regie. Haiaugen sind sehr lichtempfindlich, selbst bei schwachen D�mmerlicht k�nnen sie sich bewegende Gegenst�nde erkennen. Die D�mmerung ist dann auch in den Riffen die bevorzugte Zeit f�r die Jagd.
Der tats�chliche Angriff ist eine perfekt integrierte Bewegungsabfolge: Die Nickh�ute schieben sich als Schutz �ber die Augen, zus�tzliche Kiemenbewegungen verschaffen eine Extraration Sauerstoff, das anschliessende Verschliessen der Kiemenspalten sorgt f�r eine optimal stromlinienf�rmige K�rperform, der Oberkiefer wird nach vorne geklappt und die scharfen Z�hne beissen zu - mit einem Druck von 3 Tonnen pro Quadratzentimeter. Dabei wirken seine Z�hne wie eine Kreiss�ge. Sogar dicke Knochen durchtrennt er in Sekundenschnelle.
Polygon-Wabenbarsch - Epinephelus areolatus
Strich-Punkt-Meerbarbe bei der Nahrungssuche im Sand - Parupeneus barberinus
Der Zackenbarsch ist ein grosser Fisch (bis zu 270 cm) und ein gef�rchteter Lauerr�uber. Er lebt als Einzelg�nger und ist meist standorttreu. Er ist gut getarnt, viele Arten k�nnen ihr Farbkleid und Musterung in engen Grenzen schnell ver�ndern, etwa zur Anpassung an den jeweiligen Untergrund.
Die D�mmerung ist seine bevorzugte Jagdzeit. Es ist den Tieren mit ihrem bulligen K�rperbau nicht anzusehen, aber sie k�nnen �berraschend schnell vorstossen. So �berrumpeln sie aus dem Stand heraus Fische, die meist schneller und wendiger sind als sie selbst. Verfolgungsjagden sind hingegen nicht ihre St�rke.
Die Meerbarben, die sich mit ihren Barteln regelm�ssig durch den lockeren Sand fressen, scheuchen dabei ebenfalls im Boden lebende kleine Krebse und andere Wirbellose auf. Darauf haben die Stachelmakrelen, Schweinslippfische oder Scheinschnapper nur gewartet, sie k�nnen leichte Beute machen. Aus diesem Grund sind die Meerbarben fast immer von einer Gruppe anderer Fische begleitet.
Friedfische als Tarnung f�r einen Raubfisch - nur sehr wenige R�uber wenden diese Taktik an. Der Trompetenfisch liegt gut getarnt zwischen Hornkorallen und wartet darauf dass ein grosser Papageifisch (oder ein Kaiser- oder Igelfisch) vorbeischwimmt. Dann schiesst er aus seinem Versteck und legt sich flach an den R�cken des Papageifisches. Dieser schwimmt zwar davon, aber der Trompetenfisch l�sst sich nicht absch�tteln, sodass sich der Papageifisch schliesslich damit abfindet und weiterweidet. Andere Fische gesellen sich zum Papageifisch und warten, dass er bei seiner Fresst�tigkeit kleine Krebse aufscheucht. Aber in diesem Moment greift der Trompetenfisch an und schnappt sich blitzschnell eines der kleinen Fische, dann sitzt er wieder dem Papageifisch als Reiter auf.

Eine Tiergruppe, die sich perfekt tarnt sind die Skorpionfische. Der Steinfisch etwa, ist nicht von seiner Umgebung zu unterscheiden. Auf seiner Haut wachsen sogar Algen oder er budelt sich im Sand ein, dass ausser den Augen und seinem Mund nichts zu sehen ist. Der Schaukelfisch gleicht in Aussehen und Bewegung einem welkem Blatt. Auf seinen Stirnflossen wachsen Seescheiden. Diese wirft er ab, wenn er seine Haut wechselt. Diese Fische lauern ihren Beutetieren reglos auf. Kommt ein Fisch in die N�he des Maules, so wird dieser blitzschnell aufgerissen und der Fisch wird durch den so erzeugten Unterdruck hereingesogen (Saugfalle).
Ein interessantes Jagdverhalten zeigt die Geistermur�ne. Diese Mur�nen sind als erwachsene Tiere sehr bunt: die M�nnchen sind intensiv blau mit gelber Schnauze und die Weibchen sind gelb. Sie verstecken sich im Gegensatz zu den anderen Mur�nen tags�ber nicht, sondern suchen sich einen exponierten Platz am Riff. Hier strecken sie ihren Oberk�rper aus einem Loch und vollf�hren Bewegungen, die an eine sich bewegende Weichkoralle erinnert. Ihre Schnauze hat einen Fortsatz oben und unten, der wie ein Fischschwanz aussieht. Farblich �hneln sie ihren Beutetieren, den Zwergbarschen und Riffbarschen. Die Geistermur�ne kann ihren Kopf v�llig unbemerkt in einen Schwarm Fische strecken und sich ihre Beute holen.
Hie und da trifft man im Riff auch auf Tiere, die einen Angriff überstanden haben, denen aber einen Teil der Flossen fehlt, ein Auge verletzt ist oder die mit Narben übersäht sind. Giftige oder schlecht schmeckende Tiere wie Kugelfische oder Seifenfische werden oft geschnappt und dann wieder ausgespuckt. So überleben sie, aber je nach Verletzung reduzieren sich die Überlebungschancen zum Teil drastisch.
Auch bei Revier- oder Paarungskämpfen tragen einige Tierarten oft Verletzungen davon - beispielsweise sind bei Muränen oft gut sichtbar ganze Hautfetzen abgerissen oder ausgebissen.

Jagdverhalten: Niedere Tiere
Richtige und falsche Augen
Spontaner Farbwechsel
Tarnung und Verhalten
Einige Tiere produzieren richtiggehende Abfallhaufen. Vor der H�hle eines Kraken h�ufen sich nur so die Reste von gefangenen Schnecken, Muscheln und Krebsen. Er tr�gt sie dorthin, um sie in aller Ruhe zu verspeisen und wirft sie dann vor den H�hleneingang. Der Abfallhaufen kann jedoch auch zum Verrammeln des Einganges gebraucht werden.
Der Oktopus produziert in seinen Speicheldr�sen ein l�hmendes Gift mit eiweissaufl�senden Substanzen. Das Gift l�hmt kleine Krabben in weniger als 30 Sekunden. Zum injizieren ben�tzt der Krake jedoch nicht sein schnabelf�rmiges Gebiss, sondern feine Z�hnchen, die direkt an der M�ndung der Speicheldr�se sitzen, so entstehen eigentliche Bohrl�cher in den Scheren und im K�rper der Krabben. Das Gift l�hmt die Krabbe nicht nur, sondern l�st auch innerhalb von etwa einer halben Stunde das Gewebe auf. Der Krake braucht die Krabbe nur noch auszuschl�rfen.
Tintenfische sind erfolgreiche J�ger mit verschiedenen Jagdtechniken. Die typischste Technik ist das Lauern im Hinterhalt. Dazu versteckt sich der ausgezeichnet getarnte Tintenfisch unter einem Stein, in treibendem Seegras oder sogar im Innern einer leeren Muschel. Kommt ein Beutetier in die N�he, so kann sich der Tintenfisch blitzschnell bewegen und seine Arme um das Beutetier legen.
Ein interessantes Verhalten wurde bei Kalmaren beobachtet. Dabei schwamm ein Kalmar r�ckw�rts und zeigte gleichzeitig auf seinem R�cken zwei falsche Augen. Seine Fangarme hielt er eng an seinen K�rper gezogen und wedelte sie von Seite zu Seite wie die Schwanzflossen eines Fisches. Dadurch sah er wie ein Papageifisch aus, ein herbivorer Fisch, der in Riffen h�ufig vorkommt. Mit dieser Verkleidung konnte er inmitten einer Gruppe von kleinen Fischen gelangen. Nun �nderte er schlagartig die Richtung und schnappte sich mit seinen langen Fangarmen einen Beutefisch.
Metasepia Pfefferi
Nacktschnecke
(Nudibranchia)
Die Metasepia pf. ahmt eine Nacktschnecke in Bewegung, Form und Farbe (violett, schwarz, gelb) nach, um an ihre bevorzugten Beutetieren, den Grundeln heranzukommen. Diese kleinen Fische leben vor allem auf Sandgrund. Die Sepia schleicht sich an, verharrt dann unbeweglich in kurzer Entfernung von ihrer Beute. Pl�tzlich schiessen aus ihrem Armkranz d�nne, lange Fangarme hervor und schnappen sich die �berraschte Grundel.

Baumschnecke
(Dendronotoidea)
Dendronotus sp1
Eigentlich assoziert man Schnecken nicht mit Schnelligkeit. Die zu den Baumschnecken gehörende Dendronotus iris kann aber wie eine Kobra vorschnellen. Die Zylinderrose (Anemone) lebt in einer lederartigen Röhre, die im Schlick oder Sand eingegraben ist. Wenn sie Erschütterungen von einem nahenden Fressfeind wahrnimmt, zieht sie sich blitzartig in ihre Wohnröhre zurück.
Die Baumschnecke kriecht am Meeresgrund auf die Zylinderrose zu, indem sie deren Standort mit ihren Rhinophoren (Riechorgan) lokalisiert. In dem Moment, wo die Mundtentakeln den Stamm der Röhre leicht berühren, richtet die Nacktschnecke ganz behutsam ihren Vorderkörper auf. Sie schätzt die Entfernung zur Zylinderrose nochmals genau ein. Ähnlich einer Kobra schnellt sie dann nach vorne und ergreift die Tentakeln der Zylinderrose mit ihrer Mundhöhle. Die Anemone reagiert wie immer und versucht sich in die Röhre zurückzuziehen, doch die Baumschnecke hält sie an den Tentakeln fest. Ohne Hast beginnt sie die Anemone innerhalb der Röhre zu verspeisen.
Fadenschnecke
(Facelinidae)
Einige Schnecken sind darauf spezialisiert, die Eier anderer Nacktschnecken zu fressen. Wenn man genau hinsieht findet man die winzige Fadenschnecke der Gattung Favorinus oft auf den Gelegen.
Heuschreckenkrebs - Odontodactylus scyllarus
Der Fangschreckenkrebs lebt in selbstgegrabenen H�hlen im Sandboden oder unter Korallenfels. Von dort aus lauert auf seine Beute, W�rmer, Garnelen und Fische. Er ist graugr�n mit auffallenden Schwanzf�chern. Er hat bizzar aussehende Augen, die sich unabh�ngig voneinander bewegen k�nnen. Sie sind rund und haben in der Mitte ein ausgepr�gtes Querband. Dieses Band ist der komplizierteste Farbanalysator im Tierreich. W�hrend es herumstreift forscht es nicht nur nach sichtbaren Farben, sondern auch nach ultraviolettem und polarisiertem Licht.
Erblickt der Fangschreckenkrebs eine m�gliche Beute, so l�sst er das "zentrale Analysator-Band "dar�berstreifen. Ein zweiter Analysator kommt mit seinem zweiten Auge dazu und zieht Rasterlinien wie beim Fadenkreuz eines Gewehrs. Hat der Fangschreckenkrebs seine Beute erkannt, schnellt er blitzschnell mit beiden Fangbeinen vor. Die Beute wird aufgespiesst oder wie mit einem Fanghaken gegriffen und dann wieder mit den eingeklappten Fangbeinen festgehalten. Die anderen Kieferf�sse zerlegen die Beute und f�hren sie zum Mund.
Ein Teil der Fangschreckenkrebse, die sogenannten Schmetterer, haben mehr eine keulenartiges Fangbein, wobei der Ellbogen und nicht die Klaue zum Angriff verwendet wird. Der Ellbogen ist sehr dick und das Bein wird angewinkelt, so dass dieser die Beute wie eine Keule oder ein Hammer trifft. Ein Fangschreckenkrebs (englisch Mantisshrimp) k�nnte auch den Finger eines Menschen zerbrechen.
Symbiose Pistolenkrebse und W�chtergrundeln
Auf den Korallen leben Hunderte von kleinen Pistolenkrebsen (Knallkrebs). Mit ihren Scheren, die fast so lang wie ihr K�rper sind, erzeugen sie ein lautes Knacken. Die Krebse halten einem Fisch die Schere wie eine Pistole entgegen. Ist der Krebs nahe genug an sein Opfer herangekommen, dann klappt der aufgerichtete Finger der Schere rasch zu. Ein Fortsatz des Scherenfingers dr�ckt indessen Wasser durch eine Rinne, so dass ein starker Strahl herausspritzt. Der Wasserstrahl schiesst bis zu 1.8m weit. Sie ben�tzen ihn dazu, Fische, die ihnen als Nahrung dienen zu bet�uben. Diese Ersch�tterung ist so stark, dass schon bei Aquarien, in denen Krebse gehalten wurden das Glas zersprang.
Tritonshorn
(Charonia tritonis)
Dornenkrone
(Acanthaster planci)
Die Dornenkrone ist ein riesiger Seestern (Durchmesser bis 40 cm) mit bis zu dreiundzwanzig dornenbesetzten Armen. Stichverletzungen sind sehr schmerzhaft und verursachen Vergiftungserscheinungen. Die Dornenkrone ern�hrt sich von den Korallenpolypen und vernichtet auf diese Weise die Korallenst�cke. Das Tritonshorn ist einer ihrer wenigen Fressfeinde. Diese grosse Schnecke verschliesst sich w�hrend des Tages in ihrem grossen Geh�use, aber in der Nacht wird sie aktiv. Sie kann die Dornenkronen bereits am Geruch erkennen und sie bewegt sich erstaunlich schnell auf diese zu. Die Dornenkrone versucht ihr davonzulaufen aber die Schnecke ist schneller. Mit ihren gutentwickelten Augen informiert sie sich �ber die Gr�sse und Gewicht des Opfers. Mit der Probosis (ein Fortsatz neben dem Fuss) und dem Vorderteil des Geh�uses dreht sie die Dornenkrone auf den R�cken und beginnt sie zu verspeisen. Nach 2 bis 3 Stunden ist der Seestern samt seinen giftigen Stacheln v�llig aufgefressen.
Tonnenschnecke
(Tonnidae)
Mondschnecke
(Polinices a.)
Die Tonnenschnecken t�ten und verzehren ihre Beute mit Hilfe einer 2-4 prozentigen Schwefels�ure, die in speziellen Dr�sen synthetisiert wird. Ebenfalls einer S�ure bedienen sich die Mondschnecken zum an�tzen der Geh�use ihrer Opfer. Durch diesen S�ureangriff wird die Schale m�rbe und kann so schneller mit der Raspelzunge durchbohrt werden. Anschliessend injizieren sie in ihre Opfer einen Verdauungssaft und saugen sie schliesslich aus. Die leeren, angebohrten Geh�use findet man oft am Strand.

Nahrungsspezialisten
Vogelfisch
(Gomphosus)
Pinzettfisch
(Forcipiger und Chelmon)
Die Vogelfische (Lippfische) und die sogenannten Pinzettfische holen ihre Nahrung zwischen Korallen�sten und -spalten hervor oder fressen die kleinen Ambulakralf�sschen der Seeigel. An ihrem Maul ist diese spezialisierte Nahrungsaufnahme anzusehen, es ist lang und r�hrenf�rmig.
Die Korallen dienen einigen Spezialisten als Nahrung. Am bekanntesten sind die Papageifische. Mit ihrem schnabelartigen Gebiss beissen sie Korallenzweige ab oder schaben die lebende Oberfl�che von massigen Kolonien ab. Sie verzehren die Korallen wegen der in der oberen Skelettschicht lebenden Gr�nalgen. Der gleichzeitig aufgenommene Kalk ist wertlos und wird gleich als Kot abgesondert. Die Fische haben daher eine grosse Bedeutung f�r die Sedimentbildung im Riff (viele Sedimente entstehen durch abgestorbene Einzeller, siehe Destruenten weiter unten).
B�ffelkopf-Papageifisch
(Bolbometopon muricatum)
Der B�ffelkopf-Papageifisch hingegen st�sst mit seinem Kopf gegen die Korallen und sprengt dabei ganze St�cke ab, die er verzehrt. Dr�ckerfische haben ausgezeichnete Z�hne mit denen sie Korallenst�cke abbeissen und verschlingen. Auch Feilen- und Kugelfische und einige Falterfische weiden Korallenpolypen ab (= corallivor). Es gibt auch viele Weichtiere und Stachelh�uter, die Korallenpolypen fressen.
Schw�mme beherbergen zwar viele Kleinstlebewesen, sie sind aber wegen den eingelagerten Kalknadeln keine sehr beliebte Nahrungsquelle. Aber Meeresschildkr�ten lieben sie und können sie gut verdauen. Man kann oft beobacheten, dass sie ganze Schwammst�cke abreissen und auffressen. Ausser ihnen ern�hren sich nur noch einige Schnecken (etwa die Nackt-, Warzen-, Kauri- Seitenkiemer- und Sternschnecken) und wenige Fische (Halfterfische und einige Kaiser-, Koffer- und Kugelfische) von Schw�mmen.
Harlekingarnelen
(Hymenocera elegans)
Harlekin-Garnelen sind darauf spezialisiert, Seesterne zu fressen. Ihre Scheren sind speziell geformt und ihre Füsse haben scharfe Klauen, um durch die dicke Haut der Seesterne hindurchzustechen.
Einige Seewalzen sind darauf spezialisiert, die oberste Sandschicht in sich hineinzufressen und die darin enthaltenen Kieselalgen, Foraminiferen und andere Nahrungspartikel zu verdauen. Sie scheiden anschliessend kleine W�rste aus Sand aus.
Oft beobachtet man, wie Fische, etwa die Grundeln, den Sand zu fressen scheinen. Diese Fische haben sich jedoch darauf spezialisiert, den Sand nach kleinen Wirbellosen und Algen zu durchsieben. Andere Fische wie die Barben sp�ren diese zuerst mit ihren Barteln im Sand auf.
Blutsauger im Fischbereich
Fische in den Eingeweiden
Leben in den Quallen
Ausserdem gibt es viele Tiere, die sich vom Blut, Schleim oder andern K�rperfl�ssigkeiten ern�hren. Sie leben als Parasit in oder auf ihren Wirtstieren. Einige Tiere gehen w�hrend ihrer Larvalentwicklung oder als Jungtiere eine Phase durch, in der sie parasitisch leben.

Destruenten
Destruenten Organismen, die Energie aus dem Abbau toter organischer Materie bis zu anorganischen Bestandteilen gewinnen
Detritus = zerriebenes Gestein und Schwebe- und Sinkstoffe
Anorganischer Detritus = mineralische Sinkstoffe (Ton, Sand)
Organischer Detritus = abgestorbene, sich zersetzende Tiere und Pflanzen, zum Beispiel Foraminiferensand
Jedes Glied einer Nahrungskette bedeutet einen Energieverlust. Zuoberst auf der Ern�hrungs- und Energiepyramide stehen die Fleischfresser. Beherrscht werden die Nahrungsketten jedoch von den Destruenten (Zerleger, Reduzenten). H�chstens 10-20% der von den Pflanzen gebildeten organischen Substanzen werden von Pflanzenfressern verbraucht. Der gesamte Rest, also etwa 90% der aufgenommenen Energie geht in Form von Leichen, Exkrementen, Schuppen, Knochen, abgestorbenen Pflanzenteile etc. direkt an die Destruenten. Die gr�ssten Energieums�tze erfolgen also in der Bodenschicht der tieferen Wasserschichten.
Zu den Detritusfressern geh�ren fast alle Krebse und Krabben, einige Schnecken und Muscheln, Seesterne, Schlangensterne, Seeigel, und Seewalzen. Unter den Fischen finden wir nur die Meer�schen, die neben benthischen Wirbellosen und Kieselalgen auch Detritus fressen. Zu den Aasfressern (Nekrophagen) geh�ren viele Schnecken, einige Einsiedlerkrebse, die Flohkrebse (an die 6000 Arten). Die Hauptarbeit machen jedoch die Mikrobakterien. Sie bauen die Nahrungsstoffe ab und verwandeln sie wieder in Wasser und Kohlendioxyd und einige Salze, die �ber die Pflanzen (mit Hilfe der Sonnenenergie) wieder aufs neue in den Kreislauf eintreten.

Einzelne Kapitel:
Pflanzenfresser - Ern�hrungsbasis Plankton - Jagdverhalten Fische - Jagdverhalten Niedere Tiere - Nahrungsspezialisten - Destruenten
Einzelne Stichw�rter:
Aasfresser - Angriff - Barteln - Biomasse - carnivor - Energieverlust - Fanghaken - Farbanalysator - Filtrieren - Fotosynthese - Friedfische - herbivor - Kobraschnecke - Konsumenten - Lauern - Leimrutenf�nger - Nahrungsketten - Nahrungspyramide - omnivor - Parasit - Produzenten - Reduzenten - Sandfresser - Saugfalle - Schwarm - Schwefels�ure - Sedimentbildung - Tarnung und Jagen - �berrumpelung - Zooxanthellen
Einzelne Tiere:
Baumschnecke - B�ffelkopfpapageifisch - Dornenkrone - Fangschreckenkrebs - Geistermur�ne - Hai - Metasepia - Mondschnecke - Nacktschnecke - Pinzettfisch - Pistolenkrebs - Str�flings-Doktorfisch - Tritonshorn - Tonnenschnecke - Vogelfisch

Nächstes Kapitel (Verteidigungsstrategien)
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Inhaltsverzeichnis Korallenriff - Stichwortverzeichnis - Navigation in Starfish (site map)
